Bundesgartenschau Mannheim

Diese Betriebe aus der Region haben Zeitdruck bis zum Schluss

Ein Dossenheimer und ein Mauermer Betrieb gestalteten die Flächen auf der Mannheimer Schau.

01.04.2023 UPDATE: 01.04.2023 06:00 Uhr 2 Minuten, 12 Sekunden
Der „Flüchtlingspavillon“ und weitere Flächen der Bundesgartenschau haben die Dossenheimer Landschaftsbauer gestaltet. Fotos: fre/privat(2)/Kühl.

Von Sabrina Lehr

Dossenheim/Mauer/Mannheim. Es ist ein Großprojekt, das in der Metropolregion Rhein-Neckar seit Langem seine Schatten vorauswirft: Vor allem in Mannheim fiebert man seit Monaten dem Start der Bundesgartenschau (Buga) entgegen, die unter anderem im Luisenpark und auf den einstigen Militärarealen der Stadt stattfindet.

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Wenn die Schau am 14. April ihre Tore öffnet, steckt auch ein Stückchen Heidelberger Umland in der Ausstellung: Denn ein Mauermer und ein Dossenheimer Unternehmen haben einen Teil der "Buga" mitgestaltet.

Der „Flüchtlingspavillon“ und weitere Flächen der Bundesgartenschau haben die Dossenheimer Landschaftsbauer gestaltet. Fotos: fre/privat(2)/Kühl.

> Das Dossenheimer Unternehmen "Böttinger Garten- und Landschaftsbau" ist mit seiner Arbeit im "Klimapark Ost" der Buga vertreten, wie Geschäftsführer Detlef Böttinger mitteilt. Die Vorarbeit für einen kleinen Weinberg der Schriesheimer Winzergenossenschaft, verschiedene Modellierungen und die Installation eines sogenannten "Shire Cellar" – eines speziellen kugelförmigen Kellers, der zur nachhaltigen Kühlung von Lebensmitteln in der Erde versenkt wird – gehören zum Werk des Dossenheimer Betriebs. Letzterer ist eines der Beispiele auf dem Buga-Gelände, das als Modell für "Räume im Grünen" dienen soll – schließlich steht die Schau unter dem Motto der Nachhaltigkeit. Zudem waren Böttingers Mitarbeiter an der Errichtung eines rund 18 Kilometer langen Eidechsenzaunes für die Neckarsanierung beteiligt und haben Pflanzen auf dem einstigen "Panzergelände" gepflanzt; zwei Auszubildende im ersten Lehrjahr hätten darüber hinaus in Eigenregie eine Baustelle am sogenannten "Flüchtlingspavillon" auf dem Buga-Gelände abgewickelt. "Das ist der Hammer, das macht man eigentlich im dritten Lehrjahr", zeigt sich Geschäftsführer Böttinger über die Leistung seiner Nachwuchskräfte begeistert.

Leistung ist jedoch auch ein Stichwort, das Böttinger beim Gespräch mit der RNZ nur allzu bewusst ist: 40 seiner 50 Mitarbeiter seien aktuell nur mit der Buga beschäftigt. "Wir sind bis zum Anschlag voll", sagt er und ergänzt: "Dass die Buga in Mannheim stattfindet, wissen wir seit 2014. Seit eineinhalb Jahren wird aber verlangt, dass wir zaubern." Der Zeitdruck sei groß, der Ukrainekrieg verursache Lieferschwierigkeiten und bringe die Partner der Dossenheimer in die Bredouille. "Nach Ostern haben wir noch drei Tage bis zur Eröffnung, das wird heiß", prophezeit Böttinger, der aber sicher ist, dass zur Eröffnung alles bereit steht. In Erinnerung bleiben wird dem Mann, der seit 36 Jahren mit seiner Firma im Geschäft ist, aber wohl das Positive: "Man kann stolz darauf sein, im Berufsleben mal eine Buga mitgemacht zu haben."

> Die Mauermer Firma Müller Lebensraum Garten hat gemeinsam mit anderen Baumschulen einen Beitrag gestaltet, der gewissermaßen eine kleine Baumschule darstellt. Darin wurden Bäume verschiedenen Alters gepflanzt, um den Entwicklungszyklus der Pflanzen zu zeigen. So sei der Amberbaum beispielsweise in verschiedenen Altersstadien gepflanzt worden, wie Christian Müller erklärt, der das Familienunternehmen als Geschäftsführer leitet. Er berichtet, dass generell Wert auf "zeitgemäßes Pflanzen" gelegt wurde. So seien beispielsweise mit der Zelkove und dem Eisenholzbaum "Klimabäume" gepflanzt worden, die angesichts zukünftig erwartbarer trockener Sommer wenig Wasser benötigen – alle aufgewachsen auf dem Müller’schen Gelände in Mauer. Müller berichtet zudem, dass sein Betrieb die Pflanzen für ein spezielles Konstrukt gestellt hat: ein vierstöckiges Gerüst, das im Anschluss mit Pflanzen begrünt worden ist. Auch Müller, der angeregt durch die Koordination des Berufsverbandes seit einem guten Jahr mit seinem Betrieb auf der Buga aktiv ist, berichtet von einem straffen Zeitplan – unter anderem bedingt durch den Rückbau der Panzerstraßen auf dem einstigen Kasernenareal und dem Ukrainekrieg: "Das hat es nicht beschleunigt." Und wie steht es um seine Vorfreude auf die Schau? "Die Freude kommt, wenn es fertig ist."

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