Fahrt eröffnet faszinierenden Blick aus der Vogelperspektive
Etwa alle zwölf Sekunden startet eine Gondel und verbindet die Ausstellungsgelände miteinander.

Von Alexander Albrecht
Mannheim. "Total surreal, aber auch ein sehr zufriedenes Gefühl" – so beschreibt Chrakhan Ismail die erste Fahrt mit "ihrer" Seilbahn. Als sie im Herbst 2020 gefragt wurde, ob sie die Projektleitung für die 64 Gondeln übernehmen wolle, wusste die Hochbauarchitektin erst mal nicht, ob sie sich diese Aufgabe überhaupt zutraut. Ismail hat dann doch recht schnell zugesagt. "Und keine Sekunde bereut", sagt sie heute mit einem breiten Grinsen.
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Beim "Schweben" zwischen dem Spinelli-Gelände und dem Luisenpark sieht sich Ismail mit all den Herausforderungen konfrontiert, die auf der Strecke lagen. Angefangen mit dem Artenschutz. Die Seilbahnstützen hinterlassen zwar einen relativ kleinen Fußabdruck am Boden, dennoch mussten vor dem Bau Ausgleichsmaßnahmen geschaffen werden, unter anderem für die Feldlerche im Landschaftsschutzgebiet Feudenheimer Au.
Dort befinden sich zwei der mächtigen Stützen. Ein echter Hingucker während der Fahrt ist das neue, auf ehemaligen Tennisplätzen im Luisenpark angelegte Mauereidechsen-Habitat mit von oben gut erkennbarer Eidechsen-Silhouette und dem Buga-Schriftzug. Ansonsten präsentiert die Tour fast alles, was der urbane Raum zu bieten hat. Die Gondeln überqueren Bahngleise, den Neckar, die Au, einen großen Sportverein und eine vierspurige Straße.
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Und das relativ umweltfreundlich, ersetzt die Seilbahn doch laut Buga-Geschäftsführer Michael Schnellbach etwa 60 bis 65 Busse, die ansonsten durch die Stadt pendeln müssten. Zudem wurde sie gebraucht gekauft und wird nach der Veranstaltung an anderer Stelle wiederverwendet. Planung, Bau und Betrieb übernimmt die österreichische Firma Doppelmayr, mit der Ismail in engem Kontakt steht. Circa alle zwölf Sekunden pro Richtung startet eine Gondel. In eine Kabine passen zehn Personen. Fünf bis sechs Mitarbeiter sind ständig an der Anlage, beim Ein- und Ausstieg an den beiden Stationen, als Betriebsleiter und Maschinist. Ismail geht bei größerem Andrang von maximal fünf Minuten Wartezeit aus. Die Tour mit einer Maximalgeschwindigkeit von 6,5 Metern pro Sekunde dauere zwischen sieben und zehn Minuten, so die Projektleiterin. "Wenn weniger los ist, drosseln wir das Tempo. Dann haben die Gäste mehr davon, und wir verbrauchen weniger Strom", sagt Chrakhan Ismail.


















































