TSG Hoffenheim

Ohne 13 gegen Werder Bremen

Die TSG Hoffenheim tritt am Sonntag gegen Werder Bremen nur mit Teilbelegschaft an - Hoeneß: "Abwehr stellt sich von alleine auf"

19.02.2021 UPDATE: 20.02.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden
Schluck aus der Pulle: Sebastian Hoeneß (r.) hat in seinem Bundesliga-Premierenjahr auf der Trainerbank schwere Momente zu durchleben. Foto: APF

Von Achim Wittich

Zuzenhausen. Die Pressekonferenzen mit Trainer Sebastian Hoeneß vor dem nächsten Spiel der TSG Hoffenheim haben inhaltlich Wiederholungscharakter. Das ist kein Vorwurf an den 38-jährigen Bundesliga-Neuling. Denn Hoeneß ist seit Saisonbeginn in der wenig erfreulichen Situation, hauptsächlich über verletztes Personal und leider viel zu viele Corona-Fälle im Team sprechen zu müssen. Vorm Gastauftritt des SV Werder Bremen am Sonntag (18 Uhr/live bei Sky) hat sich daran nichts geändert.

Hoeneß – mit dem TSG-Tross gerade von der Europa-League-Reise nach Villareal zurückgekehrt – musste nach dem enttäuschenden 3:3 (3:1) gegen Molde FK am Freitag in Zuzenhausen eine deprimierende Zahl aussprechen. "Ohne 13" heißt diesmal das Motto beim Dorfklub im Duell der beiden Tabellennachbarn (Zwölfter gegen Elfter).

Zu den bisher zehn nicht einsatzfähigen Spielern vom vergangenen Wochenende in Dortmund (2:2) kommen Stefan Posch (Corona-Infektion), Mijat Gacinovic – der Serbe war gegen die Norweger umgeknickt – und der gelbgesperrte Kevin Vogt hinzu. "Die Abwehr stellt sich fast von alleine auf", muss sich Hoeneß zumindest kein Kopfzerbrechen über diejenigen Defensivkräfte machen, die er auf den Rasen in Sinsheim schicken wird. Höchstens darüber, ob er in Anbetracht des Fehlens von Organisator Vogt mit einer Vierer- anstatt Dreierkette sein Glück versuchen wird.

Das ist übrigens ebenfalls neben dem Thema "Effektivität" ein Dauerbrenner bei den Kraichgauern. "Wir müssen über unsere Chancenverwertung, aber auch über das Defensivverhalten sprechen. Ich bin sehr verärgert. Wir belohnen uns am Ende des Tages nicht", hatte Hoeneß nach dem unbefriedigenden Ergebnis gesagt und trotz der guten Ausgangssituation vor dem Rückspiel am kommenden Donnerstag (21 Uhr) keine Grund zu guter Laune gehabt. Eine Begegnung, die 1899 mit mindestens drei oder vier Toren Vorsprung gewinnen musste, endete mit einem für alle frustrierenden Remis und wäre irrwitzigerweise sogar fast noch verloren gegangen.

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Allein: Kaum wieder in heimischen Gefilden zurück, blieb Hoeneß nichts anderes übrig, als den Blick nach vorne zu richten. "Wir müssen die Brücke schlagen zum nächsten Spiel, da wir keine Zeit haben", kommentierte er die Terminhatz. Die internationalen Auftritte sind die Belohnung für eine erfolgreiche Vorsaison – und Belastung zugleich. Der Kader wurde wegen der erfreulichen Zusatzschichten in Europa von Sportdirektor Alexander Rosen zwar auch in der Breite entsprechend gut und wohl durchdacht aufgestellt, das einsatzfähige Personal kann im Ligaalltag allerdings die Erwartungen nicht erfüllen.

Vor dem 22. Spieltag steht die TSG gar in der Pflicht, gegen die Bremer drei Punkte auf dem Konto zu verbuchen. Nur fünf Zähler beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz 16. Klar, dass Hoeneß an der Marschroute erst gar keinen Zweifel aufkommen lässt. "Wir wollen das Spiel nutzen, um an ihnen vorbei zu ziehen", stellt sich dem Münchner die Frage nach dem Gewinner nicht.

Dennoch hat er natürlich auch mitbekommen, dass die Kicker seines Kollegen Florian Kohfeldt – zur Abwechslung wird der "Trainer des Jahres 2018" nun als künftiger Coach in Gladbach gehandelt (siehe unten) – seinen Schützlingen in der Defensivarbeit einiges voraus haben. Der SV Werder hat nach 21 absolvierten Spieltagen 27 Gegentreffer – nur sechs in 2021 – zugelassen, die TSG dagegen schon beachtliche 39. Sie hat also genau dreimal so viel Gegentore kassiert, wie aktuell nicht einsatzbereite Spieler. Ein ernüchterndes Zahlenspiel. Es kann im letzten Saisondrittel nur besser werden für "Hoffe".

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