Hoffenheim gegen Schalke

Doppelte Genugtuung für Sebastian Rudy

Nach dem München-Coup darf Rudy über den nächsten Sieg gegen einen Ex-Klub jubeln.

20.10.2019 UPDATE: 21.10.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 44 Sekunden

Sebastian Rudy (r.) jubelt mit Andrej Kramaric (m.) und Ihlas Bebou. Foto: APF

Von Nikolas Beck

Sinsheim. Sebastian Rudy war anzusehen, dass es eines seiner angenehmeren Gespräche war. Mit verschränkten Armen und Dauergrinsen stand Hoffenheims Sechser am Sonntagabend in der Mixed Zone im Bauch der Sinsheimer Arena und berichtete entspannt von den vergangenen 14 Tagen. Zugegeben, auch der 29-Jährige hatte vor allem im ersten Durchgang im überforderten TSG-Maschinenraum seine liebe Mühe mit den überlegenen Schalkern. Doch auch zum Abschluss des achten Spieltags gilt nun mal: Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Und das waren gestern eindeutig Rudy und Kollegen.

"So kann es weitergehen", strahlte Rudy, der seit seiner Rückkehr einen bemerkenswert schnellen Aufschwung durchlebt. Dem Nordschwarzwälder, der Hoffenheim 2017 verlassen hatte, aber weder bei Bayern München noch beim FC Schalke so richtig glücklich wurde, ist zudem ein seltenes Kunststück gelungen: Binnen zwei Wochen hat er mit seinem neuen, alten Verein gleich beide Ex-Klubs bezwungen. Doppelte Genugtuung also. Und ganz nebenbei gab’s in der Länderspielpause dazwischen sogar ein überraschendes Comeback in Deutschlands Nationalmannschaft.

Rudy ist mit Sicherheit noch nicht wieder ganz der Alte. Aber dass er im Kraichgau aufblüht, ist offensichtlich. Aktuell ist der Rechtsfuß nur von "Königsblau" an Hoffenheim ausgeliehen. War es denn ein spezielles Spiel, gegen den Stammverein, Herr Rudy? "Ich sag jetzt mal Ex-Verein - das ist natürlich immer etwas Besonderes." Eine Rückkehr scheint ausgeschlossen.

Zwar freue es Rudy, die alten Kollegen, mit denen er noch vor drei, vier Monaten zusammengespielt hat, so schnell wiederzusehen. Und er werde auch gleich noch mal in der Gästekabine vorbeischauen. "Aber natürlich freut es mich sehr, dass wir heute die Punkte mitgenommen haben." Als Sieger fiel es Rudy auch umso leichter, die wenig freundliche Begrüßung aus dem Gästeblock wegzulächeln. Die hatten Rudy vor Spielbeginn lautstark ausgepfiffen. "Darauf gebe ich nix, das interessiert mich nicht", versicherte die Schalker Leihgabe.

Rudy hat in seiner Fußballer-Karriere bereits zu viel erlebt, als dass er nach seinen höchst erfreulichen vergangenen zwei Wochen die Bodenhaftung verlieren würde. Zumal auch ihm nicht entgangen war, dass er mit seinen Kollegen nicht an die bärenstarke Leistung aus München anknüpfen konnten. Zwar habe die TSG defensiv ein solides Spiel gemacht, befand Rudy: "Mit Ball war das heute allerdings nicht ganz so gut." Keine Widerrede.

Man könnte sogar sagen: Wie die Jungfrau zum Kinde ist das Team von Alfred Schreuder gestern zu drei Punkten gekommen. Nach den beiden vergangenen 0:3-Heimpleiten zählte gegen Schalke trotz Leistungssteigerung im zweiten Durchgang aber nur das Ergebnis. "Das war ganz wichtig", dachte auch Rudy an die geschundene Fan-Seele, "ihnen mal wieder einen Sieg zu schenken."

Freilich dürfe man sich auf den so nicht unbedingt eingeplanten sechs Punkten gegen Bayern und Schalke jetzt nicht ausruhen. "Wir wissen alle, dass wir jetzt weitermachen müssen. Am Samstag in Berlin wollen wir auch etwas mitnehmen."

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.