1899 Hoffenheim

Sebastian Hoeneß leitet erste Trainingseinheit (Update)

Neuer Coach startet mit 30 Profis in die Vorbereitung - "So ein Medienaufkommen gab's in der Bayernliga nicht so oft"

05.08.2020 UPDATE: 05.08.2020 16:49 Uhr 1 Minute, 54 Sekunden
Sebastian Hoeneß. Foto: dpa

Von Achim Wittich

Zuzenhausen. "Der Mann mit der Mütze" – dieses Lied widmete Udo Jürgens dem unvergessenen Helmut Schön zu seinem Abschied 1978 im Novembernebel des Frankfurter Waldstadions. Der Europa- und Weltmeister-Trainer in den 1970er Jahren nahm nur ganz selten seine geliebte Kappe ab. An diesem Abend aber winkte er aber noch einmal gerührt "oben ohne" ins Publikum.

Sebastian Hoeneß steht erst am Anfang seiner Trainerkarriere und wir drücken ihm fest die Daumen, dass er es zu vielen Titeln – am besten mit der TSG Hoffenheim – bringen wird. Eines hat der neue Hoffenheimer Coach mit dem gebürtigen Dresdner Schön schon mal gemeinsam: Ohne Mütze gibt es ihn fast nicht.

"War das denn jetzt Majestätsbeleidigung", fragte der Fotograf am Mittwochnachmittag seinen Kollegen beim Auftakttraining des Bundesligisten leicht irritiert. Er hatte Sebastian Hoeneß gebeten, zwecks besserer Bildqualität seine Kopfbedeckung abzusetzen. "Die möchte ich ganz gerne aufbehalten", bekam er zur Antwort und drückte deshalb leicht missmutig auf den Auslöser.

Nur eine Randgeschichte beim medienträchtigen Saisonstart des Europa-League-Teilnehmers, der erwartungsgemäß wenig spektakulär ausfiel. Nach knapp sechs Wochen Urlaub begannen die kickenden Angestellten des Dorfklubs mit knapp halbstündiger Verspätung die für ursprünglich 15 Uhr angesetzte erste Übungseinheit in Zuzenhausen. Sebastian Hoeneß versammelte seine Schäflein kurz im Kreis, es wurde ein bisschen geklatscht und dann trabte der 30-köpfige Tross locker los, während der Nachfolger von Julian Nagelsmann und Alfred Schreuder sich auf den Weg zu den wartenden Journalisten machte. "So ein Medienaufkommen gab’s in der Bayernliga nicht so oft", meinte Hoeneß schmunzelnd – und beschränkte sich dann verständlicherweise darauf, sich nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen. Sympathische Zurückhaltung ist beim 38-Jährigen erst einmal oberstes Gebot.

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So freut sich der von den Amateuren des FC Bayern aus der 3. Liga ins Fußball-Oberhaus zwei Etagen Emporgeschossene über die Rückkehr aus Bremen vom ehemaligen Kapitän Kevin Vogt und dem lange verletzten Angreifer Ishak Belfodil. "Sie sind beide heute hier und haben beide in der Vergangenheit eindrucksvoll bewiesen, was sie zu leisten in der Lage sind", beantwortete Hoeneß die Frage der RNZ über die sportliche Zukunft des zwischenzeitlich abwesenden Duos und betonte, dass er mit Vogt und Belfodil plane. Zu weiteren möglichen Transferaktivitäten gab es keine Auskünfte. Es ist aber damit zu rechnen, dass es bis zum Bundesligastart Mitte September noch einige Veränderungen im Kader von 1899 geben wird.

Mit dabei beim Eingewöhnen (Hoeneß: "In den ersten Tagen gilt es, die Jungs sukzessive heranzuführen") war auch Frankfurts Neuzugang Mijat Gacinovic, der im Tausch mit Steven Zuber in den Kraichgau gekommen ist (wir berichteten). "Ich war von Anfang an involviert", verriet Sebastian Hoeneß, der Gacinovic als "extrem gegen den Ball arbeitenden Spieler" beschrieb und der von seinen Schützlingen ein "mutiges Auftreten" einfordert.

Vom 16. bis 23. August geht es für "Hoffe" ins Trainingslager nach Rottach-Egern am Tegernsee. In Zeiten von Corona soll dort unter Ausschluss der Öffentlichkeit der Grundstein für eine erfolgreiche Spielzeit gelegt werden. Seine Mütze lüften – diese Aufforderung wird Sebastian Hoeneß dann erspart bleiben.

Update: Mittwoch, 5. August 2020, 19.15 Uhr

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