1899 Hoffenheim gegen Gladbach

Nagelsmann will nichts von Krise wissen

1899 Hoffenheim ärgert sich derzeit ziemlich oft - vor allem, aber nicht nur über sich selbst. Der Club hat zumindest eine kleine Ergebniskrise

27.10.2017 UPDATE: 27.10.2017 15:18 Uhr 1 Minute, 43 Sekunden
Julian Nagelsmann. Foto: dpa

Zuzenhausen. (dpa-lsw) Julian Nagelsmann geht das Krisengerede rund um 1899 Hoffenheim mächtig auf die Nerven. Mit geballter Ironie reagierte der 30-jährige Trainer am Freitag auf die Frage nach der Großwetterlage beim Tabellenvierten der Fußball-Bundesliga - auch angesichts des Aus im DFB-Pokal und der schwierigen Lage in der Europa League. "Meister wollen wir ja eigentlich werden. Aber da müssen wir uns sputen", sagte Nagelsmann ironisch und legte gleich nach: "Die Krise wünscht sich ja die Fußballwelt so sehr. Dass wir endlich in eine Krise rutschen."

Das lese man ja immer wieder. "Zumindest in der regionalen Presse. Ich glaube, überregional interessiert das ja keinen, aber regional." Die Kraichgauer erlitten zuletzt in der Liga ein unnötiges 1:1 in Wolfsburg und im DFB-Pokal ein überaus ärgerliches 0:1 in Bremen. In der Europa League haben die Kraichgauer nach drei Spieltagen nur drei Punkte vorzuweisen. Zudem konnten sie bereits sechs Mal in dieser Saison eine 1:0-Führung nicht in einen Sieg umwandeln.

Andererseits ist Hoffenheim vor der ausverkauften Partie an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Borussia Mönchengladbach zuhause seit 22 Spielen ungeschlagen - und mischt weiter in der Spitzengruppe mit.

"So ganz viele Spiele verloren haben wir noch nicht dieses Jahr. Da müssen wir die Erwartungshaltung etwas senken - alle!", forderte Nagelsmann und betonte: "Es ist nicht selbstverständlich, dass wir als TSG Hoffenheim mit unserem Etat auf Platz vier stehen." Die Art und Weise der Unentschieden oder Niederlage machen ihm "gar keine Sorgen: In 90 Prozent der Fälle fehlte das zweite Tor".

Im Angriff hat Nagelsmann gegen Gladbach eine Option mehr: Nationalstürmer Sandro Wagner (Adduktorenbeschwerden) ist wieder dabei. Hingegen fällt Serge Gnabry weiter aus. In der Defensive wird es immer enger, da neben den verletzten Havard Nordtveit und Stefan Posch auch der Gelb-Gesperrte Benjamin Hübner fehlt.

Dafür darf höchstwahrscheinlich Kevin Akpoguma wieder ran: Der Ex-Düsseldorfer, der sich am 21. April im Spiel gegen den 1. FC St. Pauli einen Halswirbelbruch zugezogen hatte und danach lange um den Abschluss kämpfen musste, ist inzwischen richtig angekommen in Hoffenheim. "Er war lange Zeit relativ weit weg von der ersten Elf. Die letzten drei Wochen hat er einen Sprung in die richtige Richtung gemacht."

In der vergangenen Saison lieferte die TSG gegen die Borussia ein 5:3-Spektakel. Dass die Gladbacher zuletzt ein 1:5 gegen Bayer Leverkusen kassierten, will Nagelsmann nicht überbewerten. In der ersten Halbzeit hätte die Borussia auch 4:0 führen können. Mönchengladbach ist und war immer eine seiner Lieblingsmannschaften in der Bundesliga, die in Dieter Hecking einen "ganz tollen Trainer und Menschen" haben.

"Das wird ein sehr schweres Spiel", prophezeite der TSG-Chefcoach. Und wenn's schief geht? "Jetzt ist noch keine entscheidende Phase in der Saison: Wenn wir da mal nicht dreifach punkten, stehen wir immer noch relativ gut in der Tabelle." Im Klartext: Selbst dann bricht noch keine Krise aus.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.