Hoffenheim verliert auch gegen Köln
Hoffenheim unterliegt gegen den 1. FC Köln mit 0:2, die Fans waren nach der Niederlage bitter enttäuscht

Hoffenheim unterliegt gegen den 1. FC Köln mit 0:2, die Fans waren nach der Niederlage bitter enttäuscht
Es war der 21. September 2008 als Trainer Ralf Rangnick die "Kreativität" der eigenen Anhänger lobte. Die Spieler standen den Fans in Sachen Kreativität in nichts nach. Hoffenheim bezwang an diesem Sonntag Borussia Dortmund mit 4:1 zu Hause im Carl-Benz-Stadion und die Mannheimer sangen "Schalke, Schalke" (Rangnicks Ex-Klub und Dortmunds Erzrivalen).
Rund eineinhalb Jahre, 48 Kilometer und zwei fußballerische Welten liegen zwischen damals und heute. 0:2 haben die Hoffenheimer am 10. April 2010 gegen Köln zu Hause in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena verloren und von der damaligen Kreativität im Spiel nach vorne fast alles eingebüßt. Nur den Fans scheint die Kreativität nicht abhanden gekommen zu sein. "Ihr könnt jetzt feiern gehn" sangen die Übriggebliebenen, die das Stadion nicht vor der 80. Minute verlassen hatten, in Anspielung auf die Disco-Nacht der vergangenen Woche und hielten Plakate wie "Spiel vorbei?! Auf zur Party!" in die Höhe. Es waren die charmanteren Szenen an diesem Abend. Denn auch "Rangnick raus"-Rufe waren zu hören und nach Abpfiff blockierten 150 Anhänger das Abfahren des Hoffenheimer Mannschaftsbusses. Rangnick, Rotthaus, und Eichner stellten sich den Enttäuschten.
Dabei hatte alles so gut angefangen. Schon vor dem Spiel der symbolische Schulterschluss: Als die Mannschaft zum Aufwärmen ins Stadion einlief gab es zuerst eine Ehrenrunde am Block der Fans vorbei. Die spielerische Umsetzung dieser Geste schafften die Hoffenheimer in der ersten Hälfte durch Kampf und Einsatz. Köln fand im ersten Durchgang in Sinsheim zu keinem Zeitpunkt ins Spiel. Trainer Ralf Rangnick hatte umgestellt. Für den dauerhaft schwachen Compper durfte Manuel Gulde (19) sein drittes Bundesligaspiel machen. Er zeigte eine solide Partie. Außerdem entzog Rangnick Salihovic die Kapitänsbinde und erhob Josip Simunic ins Ehrenamt. Vukcevic, Maicosuel und Zuculini mussten zudem auf der Tribüne Platz nehmen, weil sie zum Abschlusstraining am Samstag zu spät gekommen waren.
Im Spiel nach vorne blieben auch die 1899er zu harmlos und hatten nur eine Chance, als Chinedu Obasi in der 15. Minute mit der Hacke auf Vedad Ibisevic ablegte, der aber kläglich an Kölns Mondragon scheiterte. Der Stimmungsumschwung auf den Rängen kam kurz vor Ende der ersten Hälfte. Die Hoffenheimer Aggressivität nahm ab, das Spiel verflachte: die Fans pfiffen.
In der zweiten Hälfte dann die kalte Dusche: Adam Matuschyk erhielt den Ball von Novakovic am Hoffenheimer Strafraum. Die Abwehr rückte nicht raus und Matuschyk traf mit seinem Schuss aus gut 18 Metern unhaltbar in den Winkel: 0:1. Sinsheim verfiel unten auf dem Platz und oben auf den Rängen in Schockstarre.
Eine halbe Stunde dauerte es, ehe sich die Hoffenheimer wieder Chancen erarbeiteten. Viele Fans waren schon gegangen als Ibisevic ( 75. und 88.) und Salihovic (76.) beste Möglichkeiten zu leichtfertig vergaben. Stattdessen nutzte wieder der Pole Matuschyk die größer werdenden Räume, lief unbedrängt über den halben Platz und versenkte auch seinen zweiten Fernschuss in der 82. Minute zum 0:2 im Gehäuse. Daniel Haas, der sonst solide spielte, hatte beide Male keine Chance.
Hoffenheim und Köln liegen nun punktgleich auf den Rängen 12 und 13. Sieben Punkte hat Hoffenheim nun noch Vorsprung auf den Relegationsrang 16 und auch der Abstiegskampf könnte somit in den letzten vier Spielen nochmal zum Thema werden im Kraichgau.