Schreuders Vorfreude vor Hoffenheim-Debüt (Update)
TSG am Samstagabend in der ersten Runde des DFB-Pokals bei den Würzburger Kickers
Von Nikolas Beck
Zuzenhausen. Zeiten ändern sich. Auch für Alfred Schreuder. Es ist noch gar nicht so lange her, da half der 46-Jährige entscheidend mit, Ajax Amsterdam auf Schwergewichte im europäischen Fußball vorzubereiten – und Real Madrid oder Juventus Turin zu bezwingen. Nun ist der Assistent aus den Niederlanden der Chef im Kraichgau und steht kurz vor seinem ersten Pflichtspiel als Trainer der TSG Hoffenheim: "Die Vorfreude ist sehr groß", sagte Schreuder vor dem Erstrundenduell im DFB-Pokal am morgigen Samstag (18.30 Uhr/Sky) bei den Würzburger Kickers.
Dass der Gegner nun Drittligist und nicht etwa dreifacher Champions-League-Titelverteidiger ist, spiele bei der Vorbereitung keine Rolle, erklärte Schreuder am Donnerstag. "Wir haben uns ein paar Spiele auf Video angeschaut und ich glaube, wir wissen ganz gut, wie sie spielen." Schreuder versprach: "Wir werden auf jeden Fall vorbereitet sein."
Dem niederländischen Double-Sieger ist anzumerken, dass er sein Pflichtspieldebüt mit der TSG kaum erwarten kann. "Auf keinen Fall kommt der Wettbewerb zu früh", wiegelte Schreuder Nachfragen bezüglich der zahlreichen Verletzungen und Wehwehchen im Kader ab. Zwar sei es ohne Zweifel auch hilfreich, wenn man neu zu einem Klub kommt, ein bisschen Zeit zu haben. "Aber eine Vorbereitung ist immer lang, nach fünf, sechs Wochen wird es Zeit, dass es losgeht."
Leonardo Bittencourt (Adduktoren), Sargis Adamyan (Wade) und wohl auch Konstantinos Stafylidis, der nach seinen muskulären Problemen gestern erstmals wieder mittrainiert hat, werden in Würzburg fehlen. Auch Andrej Kramaric wird den Auftakt verpassen. Immerhin: Der am Knie verletzte kroatischen Vizeweltmeister mache Fortschritte, so Schreuder. Ein Einsatz beim Ligastart in Frankfurt sei noch nicht ausgeschlossen.
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Kramarics Sturmpartner Ishak Belfodil dagegen scheint nach überstandenem Kreuzbandanriss rechtzeitig fit zu werden. Schreuder: "Er hat schon viele Einheiten mitgemacht, ich hätte nicht erwartet, dass es schon so gut geht."
Nicht länger im 1899-Aufgebot steht Innenverteidiger Kasim Adams. Der Nationalspieler aus Ghana wird leihweise die kommende Runde in Düsseldorf spielen. "Er braucht vor allem Einsätze", erklärte Schreuder den temporären Abschied. Er sei mit seinem Personal für die Abwehrkette sehr zufrieden gewesen, sodass sich Adams, der nach seiner Teilnahme am Afrika-Cup erst in der Vorwoche ins TSG-Training eingestiegen war, erst einmal hätte hinten anstellen müssen.
Eine konkrete Zielsetzung für die neue Saison gäbe es nicht, sagte Schreuder einmal mehr. "Aber natürlich ist der Pokal ein wichtiger Wettbewerb für uns." Freilich wolle er gegen den Underdog eine Runde weiterkommen, von seiner Elf aber auch sehen, "dass wir ehrgeizig sind und ambitioniert und mit viel Mut spielen". Die Eredivisie sei mit der Bundesliga nur schwer zu vergleichen. Aus seiner Erfahrung in den Niederlanden wisse Schreuder aber, dass es "sehr, sehr schön ist, Pokalsieger zu sein".
Zumindest das ist hierzulande nicht anders – und wird sich auch gewiss nie ändern.
Update: 8. August 2019, 19.30 Uhr