Hoffenheim in Leipzig

Ein Kraftakt gegen die "Bullen"

Hoffenheim tritt erst am Montagabend in Leipzig an - Julian Nagelsmann wehrt sich energisch gegen wilde Spekulationen

22.02.2019 UPDATE: 23.02.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 57 Sekunden

Szene vom Pokalmatch: Timo Werner (r.) erzielt das 1:0, die TSGler Demirbay (v.l.), Kobel und Vogt können nicht mehr eingreifen. Foto: APF

Von Joachim Klaehn

Zuzenhausen/Heidelberg. Die Auseinandersetzung birgt keine großartigen Geheimnisse. Immer wenn RB Leipzig und die TSG 1899 Hoffenheim gegeneinander antreten, ist auf beiden Seiten laufintensiver Hochgeschwindigkeitsfußball garantiert. Einziges Novum: Sie sind erstmals am Montagabend (20.30 Uhr) verabredet. In der Leipziger Red Bull Arena hat keiner der beiden Kontrahenten etwas zu verschenken. Die Rangnick-Elf möchte als aktueller Vierter (41 Punkte) auf Champions-League-Kurs bleiben, "Hoffe" (33) weiterhin die Europa-League-Ränge anvisieren. Aus Sicht der Kraichgauer ist die nächste Woche sogar vorentscheidend. Nach dem Gastauftritt in Sachsen reist die TSG fünf Tage später zu den "heißen Hessen" von Eintracht Frankfurt.

"Hier meinen Auftrag"

In dieser Saison ist die Bilanz unter Trainer Julian Nagelsmann im direkten Vergleich mit dessen künftigem Arbeitgeber bislang getrübt. Ende September gab’s eine 1:2-Niederlage vor heimischen Publikum in Sinsheim, im Monat drauf zogen die Hoffenheimer in der zweiten Runde des DFB-Pokals mit 0:2 im Leipziger Stadion den Kürzeren. "In beiden Spielen war es nicht so, dass wir hoffnungslos unterlegen waren. Insgesamt waren wir auf Augenhöhe", sagte Nagelsmann am Freitag bei der Pressekonferenz und machte seiner Mannschaft Mut, die Herausforderung gegen die gefährlichen und favorisierten "Bullen" anzunehmen: "Wir hätten jeweils selbst das 1:0 erzielen können, dann wären die Dinge sicherlich anders gelaufen."

Wilde Spekulationen, wonach er den Leipziger Erfolgskurs als RB-Trainer ante portas partout nicht beschädigen wolle, wies Nagelsmann ganz energisch zurück. "Das ist völliger Bullshit", meinte der 31-Jährige, "natürlich würde ich lügen, wenn ich sagen würde, dass ich mit RB nicht Champions League spielen will. Aber ich bin keiner, der sich gerne mit den Lorbeeren anderer schmückt." Nagelsmann fasste diesbezüglich noch einmal nach: "Ich habe hier in Hoffenheim meinen Auftrag, den ich so erfolgreich wie nur möglich erfüllen werde. Und ich gehe davon aus, die TSG wieder nach Europa zu führen."

Dazu brauchen die Blauhemden Erfolgserlebnisse, gegen Leipzig, vor allem aber gegen die neuen Europa-Helden aus Frankfurt sollte für die "Nagelsmänner" Zählbares her. Einfach wird es am Montag bestimmt nicht. Die Rasenballer treten sehr effizient und kompakt auf, der Trend ist ihr "friend".

Hoffenheim fliegt bereits am morgigen Sonntag nach Leipzig. Ein großes Lamento auf die Montagsspiele in der Bundesliga wollte Nagelsmann derweil nicht anstimmen. "Die Mannschaft beeinflusst das nicht besonders. Wir sind es gewohnt, auch abends zu spielen. Es ist eine Frage der Trainingssteuerung und des Rhythmus. Für den normalen Arbeitnehmer ist es als Fan nicht die beste Situation und natürlich nicht ganz einfach", so Nagelsmann differenziert.

Die TSG reist mit einigen Personalsorgen nach Leipzig. Dennis Geiger fällt wohl wegen langanhaltender Leistenbeschwerden längerfristig aus, Ermin Bicakcic (Wadenprobleme) dürfte ebenfalls fehlen. Besser gestaltet sich die Prognose bei Joelinton. Das brasilianische Powerpaket scheint seine Oberschenkelblessur in den Griff zu bekommen. Ein Typ wie "Joe" steht der TSG, gerade im messerscharfen Duell mit den dynamischen Leipzigern, gut zu Gesicht.

Ein energieraubender Kraftakt ist ohnehin sehr wahrscheinlich.

Voraussichtliche Aufstellungen, RB Leipzig: Gulacsi - Klostermann, Konaté, Orban, Halstenberg - Adams, Demme - Sabitzer, Kampl - Poulsen, Werner.

TSG 1899 Hoffenheim: Baumann - Adams, Vogt, Posch - Demirbay - Kaderabek, Schulz - Amiri, Joelinton - Belfodil, Kramaric.

Schiedsrichter: Felix Brych (München).

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