Gisdol sieht 1899 nicht in der Favoritenrolle gegen Nürnberg

Trainer Gisdol sieht seine Hoffenheimer am Samstag gegen Nürnberg nicht in der Favoritenrolle

09.08.2013 UPDATE: 09.08.2013 00:01 Uhr 1 Minute, 36 Sekunden
Roberto Firmino will morgen wieder jubeln - wie beim letzten Hoffenheimer Sieg (2:1) gegen den 1. FC Nürnberg am 27. April. Foto: Imago
Von Frank Enzenauer

Zuzenhausen. Außerhalb des Kraichgaus ist die Zuversicht schon mal groß. 25 Prozent glauben in einer Welt-Umfrage, dass die TSG 1899 Hoffenheim d i e Überraschungsmannschaft in der heute Abend beginnenden Bundesliga-Saison sein wird. Doch vor der eigenen Haustür hat "Hoffe" noch Überzeugungsarbeit zu leisten. Lediglich 24 000 Karten wurden bislang für das Auftaktspiel an diesem Samstag (15.30 Uhr) in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena gegen den 1. FC Nürnberg verkauft, es gibt also noch reichlich Tickets an den Stadionkassen. Dass der Beinahe-Absteiger nicht "ausverkauft" vermelden kann, erstaunt freilich den Rettungstrainer keineswegs. "Wir dürfen nicht vergessen, was alles in der Vergangenheit passiert ist", sagte Markus Gisdol in Anspielung auf zahlreiche Irrungen und Wirrungen. "Wir müssen jeden einzelnen Fußballfan mit harter Arbeit zurückgewinnen. Vertrauen braucht Zeit."

Gisdol, der seit seinem Amtsantritt im April frischen Schwung in den Klub brachte und kraft seiner positiven Ausstrahlung ohnehin zum Sympathieträger taugt, hat Bescheidenheit zur Zier erklärt. "Ich wundere mich, dass wir in die Favoritenrolle gedrängt werden", sagte der 43-Jährige zur Premierenpartie gegen Nürnberg. "Wer sind wir denn ...?" Vollmundige Ankündigungen sind also heuer nicht zu erwarten; Hoffenheims Cheftrainer erneuerte gestern auf der Pressekonferenz seine Stilvorgabe: "Ganz sachlich und auf dem Boden bleiben." Denn Demut sei angesagt, aufgrund der zurückliegenden Zittersaison. Markus Gisdol: "Wir wissen alle, dass wir ganz großes Glück haben, wieder Bundesliga zu spielen."

Dass der "Club" am vergangenen Sonntag im DFB-Pokal dem SV Sandhausen - im Elfmeterschießen - unterlag, sei nicht überzubewerten, meinte Gisdol, der als "Spion" am Hardtwald zugegen war. "Es ist ja keine Sensation mehr, wenn mal ein Erstligist gegen einen Zweitligisten ausscheidet."

Doch verzagt starten die Hoffenheimer nicht in ihre sechste Bundesliga-Runde. Die Aufholjagd der "Kellermänner" mit anschließenden Relegationssiegen gegen den 1. FC Kaiserslautern, die struktureller gewordene Spielweise, aber auch "die ordentliche Saisonvorbereitung", so Gisdol, mit zuletzt torreichen Partien (4:1 im Test gegen Olympiakos Piräus, 9:0 im Pokal bei der SG Aumund-Vegesack) haben Rückenwind erzeugt. "Die Vorfreude ist deutlich zu spüren", sagte Gisdol vor dem Abschlusstraining. "Das Kribbeln ist in den letzten Tagen stärker geworden."

Welche Elf gegen Nürnberg einen Anfangserfolg anstrebt, ist noch nicht gänzlich absehbar. "Ein paar Fragezeichen" beschäftigen den Trainer. So plagte sich diese Woche Innenverteidiger David Abraham mit einer Magenverstimmung herum, mussten Mittelfeldakteur Tobias Strobl und die Stürmer Anthony Modeste und Sven Schipplock wegen Pokalblessuren behandelt werden, nahm Linksverteidiger Fabian Johnson nach seinem Außenbandteilriss im Knöchel erst am Mittwoch wieder am Mannschaftstraining teil. Mit seinem Einsatz ist ebenso wenig zu rechnen wie mit dem Mitwirken des Standardsituationenspezialisten Sejad Salihovic (Innenbandzerrung im Knie).

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