1899 Hoffenheim

Vor dem Fortuna-Spiel gab's Post vom Boss

Nach der historischen Heimschlappe will Hoffenheim gegen Düsseldorf Wiedergutmachung betreiben - Hopp motiviert per Mail

28.11.2019 UPDATE: 29.11.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 4 Sekunden
Will gegen Düsseldorf wieder jubeln: Hoffenheims „Sturmführer“ Andrej Kramaric. Foto: APF

Von Nikolas Beck

Zuzenhausen. So manchem Spieler der TSG Hoffenheim mag Böses geschwant sein, als er diese Woche eine Mail von Dietmar Hopp in seinem Posteingang fand. Umso größer wird hinter aber auch die Erleichterung gewesen sein über das, was der TSG-Gesellschafter im Nachgang zum historischen 1:5-Debakel am Sonntagabend zu sagen hatte. Denn die Kernbotschaft war klar: Ihr macht das gut, streicht die Pleite gegen Mainz am besten direkt aus den Köpfen – und zeigt am Samstag im nächsten Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf (15.30 Uhr/Sky), was in Euch steckt.

Kramaric wohl von Anfang an

Nein, es ist wahrlich kein alltäglicher Vorgang, dass sich der Klub-Boss persönlich an das spielende Personal wendet. Es war aber nun mal auch keine alltägliche Niederlage, die die Kraichgaukicker haben hinnehmen müssen. Angetreten, um nach zuvor fünf Liga-Siegen in Serie einen historische sechsten einzufahren, gingen Kapitän Vogt, Keeper Baumann und Co. mit so vielen Gegentoren wie nie zuvor in der eigenen Arena vom Rasen. Vor allem die zweite Hälfte, die "Hoffe" in Überzahl bestreiten durfte, aber dennoch 1:4 verloren ging, war schmerzhaft.

Dass sein Team daraus allerdings die richtigen Lehren gezogen hat, davon ist Trainer Alfred Schreuder überzeugt. "Wir haben das Spiel gut analysiert", berichtet der Coach am Donnerstagvormittag von der Aufarbeitung, bei der er nicht nur seinen Schützlingen aufzeigen wollte, wo es haperte, sondern auch auf deren Rückmeldung wert legte, wie es sich in der zweiten Hälfte angefühlt habe. "Nach der Pause haben wir es alle nicht gut gemacht", schließt sich der Niederländer explizit in die Kritik mit ein.

Im Erfolg nicht abheben, aber auch bei Misserfolg nicht die Ruhe verlieren – Schreuder lebt das vor, sagt: "Wir dürfen uns von einem Rückschlag nicht ablenken lassen." Sein Team befinde sich nach dem jüngsten Höhenflug in der ungewohnten Situation, ständig die Favoritenrolle zugeschrieben zu bekommen.

Des Trainers Vermutung: Der eine oder andere könnte gedacht haben, gegen einen Abstiegskandidaten geht es von alleine. Nun, so hofft der 47-Jährige, sind die Sinne bei allen wieder geschärft. "Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass wir die richtige Reaktion zeigen werden."

Freilich wird sich an den Vorzeichen auch gegen Düsseldorf nichts ändern. 1:5-Debakel hin oder her: Gegen die Funkel-Elf wird von Hoffenheim ein Sieg erwartet. Schreuder: "Wir freuen uns auf die Partie, wissen aber auch, dass es ein intensives Spiel wird."

Personell kann der Übungsleiter nahezu aus dem Vollen schöpfen. Dennis Geiger sei wieder fit und auch Andrej Kramarics Knie bereite keine Sorgen mehr. Dem kroatischen Vizeweltmeister stellt Schreuder, der sich normalerweise bei seiner Aufstellung nicht in die Karten schauen lässt, gar einen Einsatz von Beginn an in Aussicht. Zu wichtig ist der beste Torjäger der TSG-Bundesligageschichte für das Gesamtkonstrukt. "Wenn Andrej auf dem Feld ist, schafft das auch Räume für die anderen Spieler", weiß Schreuder.

Und gegen die Fortunen ("Sie kennen ihre Stärken und Schwächen und kommen immer wieder zurück. Das spricht für die Mentalität der Mannschaft") muss nicht nur die Konterabsicherung wieder wesentlich besser funktionieren, sondern auch die Offensive wieder mehr Angst und Schrecken im Gästestrafraum verbreiten. Knipser Kramaric kann da nur helfen.

Und im Idealfall können die Profis kommende Woche ruhig und entspannt ihre E-Mails checken. Dietmar Hopp hätte sicher nichts dagegen, seiner Motivations-Mail eine digitale Glückwunschkarte folgen zu lassen.

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