1899 Hoffenheim

Hansi Flicks Urlaub wird wohl lange weiter gehen

TSG-Geschäftsführer ist verreist -  Und seinen Posten wohl bald los

08.02.2018 UPDATE: 09.02.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 1 Sekunde

Sein Comeback bei "Hoffe" steht vor einem jähen Ende: Hansi Flick. Foto: APF

Von Achim Wittich

Zuzenhausen. Mächtig viel los war am Donnerstag im Dietmar-Hopp-Sportpark in Zuzenhausen. Vor der morgigen Partie der TSG 1899 Hoffenheim gegen den FSV Mainz 05 (15.30 Uhr/live auf Sky) stand auf der turnusgemäßen Pressekonferenz allerdings weniger das Duell des Rangneunten aus dem Kraichgau gegen die auf Relegationsplatz 16 stehenden Karnevalisten aus der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt im Mittelpunkt. Der nach übereinstimmenden Medienberichten bevorstehende schnelle Abschied von Hansi Flick (52), im vergangenen Mai noch mit vielen Vorschusslorbeeren installierte "Geschäftsführer Sport", war das Thema des Tages.

Bevor die Berichterstatter in die Fragerunde mit TSG-Trainer Julian Nagelsmann einsteigen durften, erklärte Pressesprecher Holger Kliem: "Angeblich soll es ja ein Treffen zwischen Hansi Flick, Dietmar Hopp, Alexander Rosen (Anm. der Redaktion: Sportdirektor), Peter Görlich (Geschäftsführer Kommunikation, Innovation) und Christian Frommert (Mediendirektor) gegeben haben. Dieses Treffen hat nie stattgefunden", stellte Kliem klar. Dafür bestätigte er allerdings ein Treffen zwischen Hopp und Flick - und fügte hinzu: "Es ist völlig normal, dass sich ein Gesellschafter und ein Geschäftsführer austauschen."

Soweit, so gut: Doch die Indizien lassen die Vermutung zu, dass das einst so freundschaftliche Verhältnis zwischen dem 77-jährigen Mehrheitseigner und dem ehemaligen Assistenten von Bundestrainer Joachim Löw und DFB-Sportdirektor erheblichen Schaden genommen hat. Angeblich gehen die Einschätzungen von Hopp und Flick über die (personelle) Ausrichtung des Vereins weit auseinander.

Fakt ist, was auch Kliem nochmals bestätigte: Der Bammentaler Flick weilt weiterhin im Urlaub und war auch am Donnerstag trotz mehrmaliger Versuche dieser Zeitung nicht erreichbar. Mittlerweile wäre es wenig überraschend, wenn Hoffenheims ehemaliger Trainer (2000 bis 2005) erst gar nicht mehr seine Arbeit bei den Kraichgauern aufnehmen würde.

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Julian Nagelsmann war auf das Frage- und Antwort-Spiel mit der Presse bestens eingestellt - und lief bezüglich der Nachfragen zur "Flick-Affäre" nicht ins Abseits: "Das sind nicht meine Belange. Mein Ansprechpartner ist mein Team, sind meine Spieler", hatte er die richtige Taktik parat. Nur so viel verriet der 30-Jährige auf RNZ-Nachfrage zu seinem persönlichen Austausch mit Dietmar Hopp: "Der ist gut gepflegt, aber nicht intensiver als sonst." Hopp habe ein gutes Gespür, dass er nicht jeden Tag anrufen müsse. Nagelsmann ("Herr Hopp schreibt WhatsApp, was ich ziemlich cool finde") bestätigte ein Gespräch in der vergangenen Woche. "In meinen Augen ist er sehr, sehr entspannt, was unsere sportliche Situation betrifft."

Das - wenn es denn tatsächlich so sein sollte - könnte sich allerdings schnell ändern. Ein Sieg gegen die Mainzer, deren 0:3-Pokalniederlage in Frankfurt Nagelsmann in der WM-Arena vor Ort verfolgte, ist Pflicht. Schließlich gab es für "Hoffe" 2018 noch keinen Sieg und nach dem starken Saisonauftakt mit 14 Punkten nach sechs Spieltagen und dem zweiten Tabellenplatz Ende September 2017 ging es sportlich bergab. Nach nunmehr 21 Spieltagen weist das TSG-Konto 28 Zähler auf ...

Aufsteiger Nagelsmann, der am Sonntag auf den Tag genau zwei Jahre Cheftrainer in Hoffenheim ist, sieht sich für die zunehmende Kritik gut gewappnet: "Ich wusste, dass es irgendwann mal anders kommt und bin darauf vorbereitet." Er vertraut darauf, dass "eine der besten Trainingswochen" dazu führt, dass seine Profis für ihren Übungsfleiß belohnt werden. Der mit zehn Treffern erfolgreichste Torschütze Mark Uth (Wadenprobleme) wird voraussichtlich nicht mithelfen können, dass es gegen die Nullfünfer nicht schief geht und beim Nichtfastnachter Julian Nagelsmann keine Katerstimmung aufkommt.

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