1899 Hoffenheim gegen Bayern München

Trotz Personalproblemen "keine andere Philosophie auf dem Acker"

Am Samstagabend gibt es ein Wiedersehen mit Sebastian Rudy und Niklas Süle

07.09.2017 UPDATE: 07.09.2017 17:14 Uhr 2 Minuten, 2 Sekunden

Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann. Foto: dpa

Zuzenhausen. (dpa-lsw) Julian Nagelsmann sprach über Gott und die digitale und reale Welt - und natürlich über den FC Bayern. Nach der Länderspielpause und vor dem Bundesliga-Spitzenspiel gegen den deutschen Meister am Samstag (18.30 Uhr/Sky) sowie der Premiere in der Europa League am kommenden Donnerstag gegen Sporting Braga herrschte viel Redebedarf bei 1899 Hoffenheim. Den 30-Jährigen Chefcoach von 1899 Hoffenheim beschäftigt vor allem die Personallage. "Es sieht nicht ganz so rosig aus, wir haben ein paar Verletzte", sagte Nagelsmann bei einer Pressekonferenz mit vielen Fragen am Donnerstag in Zuzenhausen.

Ein Thema war auch nochmal sein Ausstieg aus den Social-Media-Kanälen, wo er nach eigenen Angaben einfach zuviel Zulauf bekam, um den ordentlich handhaben zu können. "Deswegen habe ich meine Konten gelöscht, aber nicht mich. Ich sitze noch hier und lebe noch", meinte er grinsend.

Nach einem 1:0 gegen Werder Bremen und dem 2:2 in Leverkusen zum Saisonstart sowie dem Aus in der Champions-League-Qualifikation gegen den FC Liverpool hofft die TSG nun auf einen erneuten Coup gegen den Meister. In der vergangenen Saison erreichten die Kraichgauer in München ein 1:1 und bezwangen die Bayern zuhause mit 1:0. "Wir haben jedenfalls das Gefühl, dass wir sie ärgern können, das haben wir im letzten Jahr eineinhalb Mal geschafft", sagte Nagelsmann.

Allerdings sahen die Hoffenheimer zuletzt beim Telekom Cup, als es in der 45-Minuten-Partie gegen die Münchener ein 0:1 setzte, nicht so gut aus. Da seien die Bayern nach den Ergebnissen der Vorsaison etwas "angesäuert" in das Spiel gegangen. "Wenn die Bayern keine optimale Tagesform haben und wir eine sehr gute, dann haben wir eine Chance, was zu holen", sagte Nagelsmann.

Der "Trainer des Jahres 2016" muss gegen das Team der beiden Ex-Hoffenheimer Sebastian Rudy und Niklas Süle wohl kräftig improvisieren: Nationalspieler Serge Gnabry fällt wegen einer Sprunggelenkverletzung ohnehin aus, sein Stürmerkollege Adam Szalai (Adduktoren) ebenfalls. Zudem kann Abwehrchef Kevin Vogts wegen einer Innenbandblessur im Knie wohl nicht spielen. Ein Einsatz seines Nebenmannes Benjamin Hübner ist wegen Oberschenkelproblemen ebenfalls fraglich. Angeschlagen ist zudem Steven Zuber, Nachwuchsmann Stefan Posch fehlt wegen eines Bänderrisses länger.

Möglicherweise rückt Florian Grillitsch in die Startformation. Der Ex-Bremer, in der Vorbereitung lange angeschlagen, habe sehr gut trainiert. "Von der fußballerischen Art her ist er schon zu vergleichen mit Rudy. Ich habe ihm gesagt, er muss etwas aggressiver werden, das hat er auch schon gemacht."

Angesichts der Dreifach-Belastung mit Europacup, DFB-Pokal und Bundesliga war Nagelsmann ganz froh, in der Länderspielpause mal durschnaufen zu können. Jetzt soll es aber mit Vollgas und attraktivem Fußball weiter gehen: "Wir werden keine andere Philosophie auf den Acker bringen, nur weil wir jetzt öfter spielen."

Obwohl der TSG-Coach seit einigen Tagen nicht mehr bei Facebook und Instagram tätig ist, zeigte er sich bei der turnusgemäßen Pressekonferenz zum nächsten Spieltag auskunftsfreudig. Eine Frage zur bevorstehenden Bundestagswahl war ihm dann doch zu persönlich ("Grundsätzlich will ich mich nicht mit euch darüber austauschen, wie ich wählen werde"). Was ihm am meisten Sorgen bereite in diesem Land? "Das Thema Terrorismus ist ein Punkt, der mir Sorgen macht, der mich nicht immer ruhig schlafen lässt." Was in bei dieser Thematik störe, sei die Verbindung mit der Religion: "Ich glaube, wir sollten wegkommen von diesem Territorialdenken", sagte Nagelsmann in einer Fragerunde am Ende über Gott und die Welt.

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