Von Matthias Kros
Heidelberg. Der Heidelberger Baustoffkonzern HeidelbergCement hat die Börse mit seinen am Vortag vorgelegten Geschäftszahlen nicht überzeugen können. Die Aktien verloren am Donnerstag bis zu vier Prozent und bildeten damit das Schlusslicht im Leitindex Dax. Zwar konnte das Unternehmen das operative Ergebnis 2019 trotz rückläufiger Absatzmengen von Zement steigern. Der Anstieg beim Umsatz lag jedoch leicht unterhalb der eigenen Erwartungen, was der Konzern hauptsächlich auf ein schwächer verlaufendes Handelsgeschäft zurückführt. Ausgleichen konnte HeidelbergCement mit am Markt durchgesetzten Preiserhöhungen.
In puncto Schuldenabbau kam der Konzern dagegen besser voran als gedacht. Zum Jahresende sank sie auf 7,1 Milliarden Euro. Das Management hatte als Ziel zuletzt 7,4 Milliarden Euro ausgegeben. Detaillierte Geschäftszahlen und eine Prognose für das laufende Jahr wird das Unternehmen erst am 19. März veröffentlichen. Das wird erstmals der neue Konzernchef Dominik von Achten (54) übernehmen, der Anfang Februar den bisherigen Vorstandschef Bernd Scheifele (61) beerbt hat. HeidelbergCement ist einer der weltweit größten Hersteller von Baustoffen mit 57.000 Mitarbeitern an mehr als 3000 Standorten in über 50 Ländern.
Das vierte Quartal des Zementkonzerns sei verglichen mit den Markterwartungen ein Fehlschlag, schrieb Analyst Nabil Ahmed von der britischen Investmentbank Barclays in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Dies werfe viele Fragen auf, aber es gebe keine Antworten.
Durchwachsen fiel das Urteil der US-Investmentbank Goldman Sachs aus. In puncto Verschuldung sei der Baustoffkonzern besser vorangekommen als gedacht, beim operativen Ergebnis (Ebitda) habe er aber leicht enttäuscht, schrieb Analyst Patrick Creuset in einer ersten Einschätzung am Donnerstag.
Den Daumen hoch machte DZ-Bank-Analyst Thorsten Reigber. Insgesamt habe der Konzern seine Ziele für 2019 erreicht. Der vergleichsweise schwache Anstieg beim Umsatz liege daran, dass sich HeidelbergCement mehr auf Preiserhöhungen als auf die Entwicklung der Absatzmengen fokussiert habe.