Hertha-Chaoten mit erneuten Beleidigungen gegen Dietmar Hopp
Hoffenheims Mäzen von Hertha-Fans beleidigt - Hertha-Manager Michael Preetz: "Gehört da nicht hin"

TSG-Mäzen Dietmar Hopp wurde abermals Opfer von üblen Beleidigungen sogenannter Fußball-Fans. Foto: APF
Von Joachim Klaehn
Berlin. Diese unschönen Szenen braucht kein vernünftiger Mensch. Am Samstag wurden im Olympiastadion große und breitflächige Transparente gezeigt, die sich mal wieder gegen Hoffenheims Mehrheitsgesellschafter Dietmar Hopp (79) richteten. Rufe gab es bereits nach einer knappen halben Stunde gegen den Investor und Mäzen, und als in der Ostkurve Plakate mit der Aufschrift "Dortmund: 45, Köln: 21, Berlin: 15 Anzeigen. Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant" hochgehalten wurden, da war buchstäblich zu erahnen, dass noch Gravierenderes beim 2:3 zwischen Hertha und "Hoffe" folgen sollte.
Mit Anpfiff der zweiten Hälfte ließ ein Teil der Berliner "Anhänger" und Chaoten gewaltig Dampf ab. "Was kostet 1000 Euro und was ist straffrei?", war auf der Inszenierung zu lesen. Die drei Beleidigungen A, B und C ersparen wir an dieser Stelle unserer geschätzten Leserschaft. "Die Antwort kennt das LG Berlin!", so die Unruhestifter und Hetzer weiter.
Dies wiederum war als Anspielung auf unterschiedliche juristische Bewertungen und Strafmaße zu interpretieren. Im Spieltagsflyer "Kurvenecho" informierte die "Fanhilfe Hertha BSC", dass Dietmar Hopp 15 Fans des Hauptstadtklubs angezeigt habe. Dort steht unter dem Zwischentitel "Causa Hoffenheim" folgendes: "Im Nachgang des Gastspiels bei der TSG Hoffenheim im letzten Frühjahr bekamen 15 wahllos herausgegriffene Herthaner Beschuldigten-Anhörungen wegen des Singens von ‚Dietmar Hopp - Du Sohn eine Hure‘.
Die Hertha-Fanszene ist somit die dritte betroffene Fußballszene, die sich mit dem verletzten Ehrgefühl des umstrittenen Fußballmäzens auseinandersetzen muss. Den teils unter Jugendstrafrecht fallenden Hertha-Fans drohen Strafen bis zu 2000 Euro." Auch von einer "dubiosen Anwaltskanzlei Schickhardt" ist die Rede.
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Hopp hat den Sportrechtler Christoph Schickhardt beauftragt, ihn rechtlich gegen die Anfeindungen zu vertreten. Schickhardt hatte mehrfach betont, es sei "eine Schande, wie mit Dietmar Hopp umgegangen wird" und Konsequenzen wie Nicht-Anpfiff oder Spielunterbrechung (bis hin zum Abbruch) gefordert.

Hertha-Manager Michael Preetz rügte die Berliner Anhänger. Archiv-Foto: dpa
Übers Wochenende hatte Hertha-Manager Michael Preetz die eigenen Fans gerügt. "Ich hätte mir gewünscht, dass wir da andere Szenen gesehen hätten in der Kurve. Ich finde, dass das da nicht hingehört", sagte Preetz auf Nachfrage.
Vom 52-jährigen Rheinländer und Ex-Hertha-Torjäger, der übrigens auch dem Kuratorium der Stiftung Jugendfußball angehört, wäre eine klarere Positionierung und Haltung angemessen gewesen. Womöglich kommt dies noch. Preetz ist seit über 23 Jahren bei Hertha, kennt den Verein und die eigenen Gruppierungen von weltweit 370 Fanklubs der "Alten Dame" aus dem Effeff.