Neuer Markenspruch der TSG: "Ein Team. Ein Weg. Einmalig."

Der Spruch wird heute auf den Trikots der Spieler zu lesen sein und soll die Besonderheit des Kraichgauvereins betonen - Der Kader weist am Anfang der Saison den sechsthöchsten Marktwert der Liga auf

23.08.2014 UPDATE: 23.08.2014 06:00 Uhr 2 Minuten, 12 Sekunden
'Hoffe ist einmalig'
Von Roland Karle

Sinsheim. Das letzte Treffen zwischen der TSG Hoffenheim und dem FC Augsburg liegt gerade mal vier Monate zurück: 29:26 endete die Partie am 30. Spieltag der vergangenen Saison - gemessen an Torschüssen. Nach Abgleich der Daten meldeten die offiziell beauftragten Chancenzähler der Bundesliga einen Rekord: Nie zuvor in den letzten zehn Jahren wurde in einer Begegnung so oft auf den Kasten geballert.

Gelegenheiten, das Netz zum Zappeln zu bringen, wurden damals beiderseits großzügig vertan, wie das blanke Ergebnis von 2:0 für die Einheimischen verrät. Dass für "Hoffe" die Null stand, lag vor allem an der Nummer 13: Torwart Jens Grahl flog, fing und faustete, als hätte er einen Ballmagneten verschluckt. Bekanntlich zu spät, um Konkurrenz fernzuhalten. Sein Arbeitgeber war sich damals schon mit Oliver Baumann einig. Der Freiburger gibt heute seine Premiere im Hoffe-Tor.

Er ist einer von acht Neuzugängen, die die TSG sich für rund 18 Millionen Euro geleistet hat. Nur Dortmund (44,5 Millionen), Leverkusen (29 Millionen) und Hamburg (23 Millionen) gaben bislang mehr Ablösegeld aus. Neben Baumann sollen der Bosnier Ermin Bicakcic, der Koreaner Jin-Su Kim und der Schweizer Pirmin Schwegler die Defensive stärken. Die Abteilung Attacke, letzte Saison mit 72 Treffern hinter den Bayern (94) und Dortmund (80) die drittbeste der Liga, hat in Adam Szalai einen wuchtigen Stürmer hinzubekommen. Zudem wurden die Verträge der angriffslustigen Roberto Firmino und Kevin Volland verlängert.

Laut Internetportal Transfermarkt ist der aktuelle Marktwert der Hoffenheimer auf 121 Millionen Euro gestiegen. Das riecht gefährlich nach Europaliga, denn auf dem Papier steht die TSG somit auf Platz sechs. Als in Hoffenheim zuletzt laut über eine Beteiligung an internationalen Wettbewerben nachgedacht wurde, hieß der Trainermanager Markus Babbel und der berühmteste Neuzugang Tim Wiese - die Saison 2012/13 endete fast mit Abstieg. Verständlich, dass Trainer Markus Gidsol und Manager Alexander Rosen Sätze mit "Europa" meiden wie Vampire das Tageslicht. Hilft alles nichts: Experten und Fans trauen dem Club zu, sich an die Fersen der Großen zu heften. Laut einer Kicker-Umfrage mit über 14.000 Teilnehmern wird "Hoffe" die Saison als Siebter beenden.

Laut Volkes Fußballstimme ist zudem klar, wer absteigt: Neuling SC Paderborn. Dessen Kader kommt auf einen Marktwert von mickrigen 20 Millionen Euro, hat die unerfahrenste Mannschaft (elf Spieler mit insgesamt 202 Bundesliga-Spielen) und das kleinste Stadion (15.000 Plätze). Auch der FC Augsburg wird trotz seines sensationellen achten Rangs in der vergangenen Saison, eher zum Kreis der Abstiegsbekämpfer gezählt. Laut Fan-Umfrage klappt es mit dem Klassenerhalt (14. Platz), nach in Geld gemessener Kaderqualität (42 Millionen Euro) geht's als Vorletzter in die 2. Liga. Stefan Reuter lässt sich von solchen Einschätzungen nicht schrecken. "Die letzte Saison war ein Traum, wir sind selbstbewusster geworden", sagt Augsburgs Manager. Aber nicht überheblich: "Wenn wir wieder mindestens drei Mannschaften hinter uns lassen, ist alles gut."

Gegner Hoffenheim bläst derweil auch außerhalb des Platzes zur Offensive. Das Management hat dem Club einen neuen Markenauftritt verpasst, in Worten: "Ein Team. Ein Weg. Einmalig." Dieses Versprechen wird heute auf der Brust der TSG-Profis zu lesen sein. Sie laufen, genehmigt von der Deutschen Fußball Liga (DFL), mit einem eigens für diese Partie so beschrifteten Trikot auf. "Hoffe ist mit keinem anderen Verein in der Bundesliga vergleichbar", sagt TSG-Geschäftsführer Peter Rettig. "Mit dem Aufbau einer unverwechselbaren Vereinsmarke wollen wir unsere Fanbasis weiter ausbauen und für unsere Partner und Sponsoren noch attraktiver werden."

Adam Szalai könnte helfen, dass das auch auf dem Platz hinhaut. Selbst wenn sich Trainer Gisdol nicht für solche Statistiken interessiert: Sein neuer Mitarbeiter hat bislang vier Mal gegen Augsburg gespielt, dabei vier Tore erzielt und nie verloren.

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