Gisdol war schon als Kind für Schalke
"Hoffes" Trainer Gisdol und seine emotionale Verbundenheit

Zuzenhausen/Heidelberg. "Eines ist sicher, nichts ist sicher. Wir müssen uns auf etwas einstellen, auf das wir uns nicht einstellen können", sagt Hoffenheims Cheftrainer Markus Gisdol, 45, vor der heutigen Partie gegen den FC Schalke 04, der bisher einer Wundertüte gleicht. Der eklatant schwache Saisonstart scheint überwunden, denn zuletzt gelangen den Schützlingen von Jens Keller zwei Dreier bei Werder Bremen (3:0) und im prestigeträchtigen Revier-Derby gegen Borussia Dortmund (2:1). Doch für ein Topteam fehlt Nullvier eines: Stabilität. Schalke ist ein ständiger Unruheherd.
Das war auch im beschaulichen Kraichgau der Fall. Bis Gisdol und Manager Alexander Rosen am 2. April 2013 in allergrößter Not das Kommando übernahmen. "Hoffe" ist, zum zweiten Mal nach dem Emporkommen in der Rangnick-Ära, wieder salonfähig geworden. Die TSG hat dank des 0:0 bei Mainz 05 einen Vereinsrekord aufgestellt, erstmalig in ihrer jungen Bundesliga-Historie sind die Blau-Weißen nach sechs Spieltagen noch ungeschlagen.
Und das soll so möglichst so bleiben, zumal Hoffenheim noch nie seit dem Aufstieg 2008 ein Heimspiel gegen die Knappen verlor. Gisdol rechnet zumindest mit einer körperlichen Müdigkeit bei den westdeutschen Gästen.
Der Geislinger kann locker und gelöst mit seiner eigenen Vergangenheit umgehen. Er assistierte in Gelsenkirchen erst unter Ralf Rangnick, dann unter Huub Stevens. Am 16. Dezember 2012 wurde "Co" Gisdol gemeinsam mit Stevens nach dem Abrutschen auf Rang sieben entlassen - stattdessen der damalige U 17-Trainer Jens Keller installiert.
Groll gegen Schalke hegt Gisdol nicht. Im Gegenteil. "Jeder hat als Kind eine Mannschaft, für die er schwärmt. Bei mir war das Schalke", macht Gisdol keinerlei Hehl aus seiner emotionalen Verbundenheit. Für Hoffenheim und für Gisdol hat sich alles gut gefügt, wenngleich in diesem Metier bekanntlich das einzig Beständige der Wandel ist.