1899 Hoffenheim

Vor zehn Jahren stieg die TSG in die 2. Bundesliga auf

Am heutigen Freitag vor zehn Jahren, am 2. Juni 2007, feierte die TSG Hoffenheim den Aufstieg in die 2. Bundesliga - Feiertag in der Klubgeschichte

31.05.2017 UPDATE: 02.06.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 59 Sekunden

"Here we are 2. Liga": Die TSG Hoffenheim präsentierte sich schon 2007 international. Heute vor zehn Jahren feierte der Kraichgau-Klub den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Foto: Keller

Von Eric Schmidt

Sinsheim-Hoffenheim. Peter Hofmann kann sich noch gut erinnern. Wie die Fans mit der Mannschaft auf dem Rasen des Dietmar-Hopp-Stadions feierten. Wie Schornsteinfeger Spalier standen und viel Glück wünschten. Wie im Zelt nebenan die große Party stieg. Und wie man es mit einem Feuerwerk so richtig krachen ließ. "Es war eine tolle Veranstaltung", sagt der Präsident der TSG 1899 Hoffenheim. "Es war ein schönes Event damals."

Damals - das war auf den Tag genau vor zehn Jahren. Am 2. Juni 2007 feierte die TSG Hoffenheim nach dem 2:1-Sieg gegen den SV Wehen den Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga. Auch wenn seitdem viel passiert ist, "Hoffe" in der Bundesliga und bald sogar international spielt: Für viele Fans ist dieser Aufstieg einer der wichtigsten in der Vereinsgeschichte. Weil er den Durchbruch in den ganz großen Fußball bedeutete. Weil er äußerst schwer gefallen war. Sechs Jahre hatte die TSG benötigt, um sich aus der Regionalliga Süd, die bisweilen wie ein Gefängnis wirkte, zu befreien. Das ging nicht ohne Opfer ab: Hansi Flick, der Oberliga-Meister-Trainer des Jahres 2001, wurde 2005 entlassen, Nachfolger Lorenz-Günther Köstner trat 2006 frustriert zurück. "Hoffe" so schien es, biss sich an der Regionalliga die Zähne aus. "Die Regionalliga war damals stärker als heute. Es war noch die dritthöchste Liga", sagt Peter Hofmann.

Dann begann 2006/2007 das, was der Präsident als "Projekt Rangnick" bezeichnet. Mit Ralf Rangnick als Coach startete der Kraichgau-Klub den Großangriff. Dem Taktiktüftler zur Seite gestellt wurden Bernhard Peters als Direktor für Sport- und Nachwuchsförderung, Jan Schindelmeiser als Manager und Hans-Dieter Hermann als Psychologe. Zunächst lief nicht alles rund. Im ersten Spiel gegen den TSV 1860 München II verspielten die Kraichgauer eine 2:0-Führung und mussten sich mit einem 2:2 begnügen, es folgten zwei 0:1-Niederlagen bei Hessen Kassel und Bayern München II sowie ein 1:1 zu Hause gegen Elversberg. Erst mit dem 1:0 beim VfR Aalen startete die TSG ihre Erfolgsserie mit zwölf Spielen ohne Niederlage. In der Rückrunde blieb die spielintelligente "Professoren"-Elf von Ralf Rangnick in 14 von 17 Spielen ungeschlagen. Stark unter anderem: Francisco Copado, der 14 Treffer erzielte. Stark auch: Sejad Salihovic, der Dribbler und Trickser. Zusammen mit dem SV Wehen, der vor "Hoffe" Meister wurde, schaffte die TSG den Zweitliga-Aufstieg. "Ein Dorf macht sich vom Acker", lautete eine der Schlagzeilen.

"Das war auch eine schöne Zeit. Man hat noch jeden einheimischen Zuschauer gekannt im Stadion", sagt Peter Hofmann. Im letzten Regionalliga-Spiel am 2. Juni 2007 gewann der Vizemeister Hoffenheim gegen den Meister Wehen. 2:1 hieß es, nach Treffern von Mirnes Mesic und Francisco Copado. Was die Helden von einst heute so machen? Copado trat zuletzt als Trainer der Teutonia Watzenborn-Steinberg in Erscheinung, wo er im Dezember 2016 entlassen wurde, Daniel Haas hütet beim FC Erzgebirge Aue das Tor. Denis Bindnagel nimmt beim FC Zuzenhausen die Abwehr in Angriff, Christoph Janker verteidigt beim FC Augsburg, während Sejad Salihovic beim FC St. Gallen unter Vertrag ist. Und Ralf Rangnick managt RB Leipzig als Sportdirektor. Das Verhältnis zu "Hoffe"-Mäzen Dietmar Hopp ist merklich abgekühlt.

Ach ja: Im TSG-Festzelt am 2. Juni 2007 saß auch Bruno Hübner, der damalige Manager des SV Wehen. Sein Sohn, Benjamin Hübner, spielt heute bei der TSG in der Bundesliga.

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