Hoffenheim siegt im DFB-Pokal mit 2:0 beim MSV Duisburg
Florian Grillitsch und Sargis Adamyan schießen "Hoffe" ins Achtelfinale des DFB-Pokals

Im Vollsprint auf dem Weg zum Tor: Sargis Adamyan (Mitte) traf für die TSG Hoffenheim zum vorentscheidenden 2:0. Foto: APF
Von Achim Wittich
Duisburg. Kurz vor der Einfahrt am Hauptbahnhof erlaubte sich die Zugführerin des ICE noch eine Neckerei für Klaus und Gerhard aus Waldmichelbach. "Ich wünsche eurem Verein aber keinen Erfolg", bekamen die beiden treuen Fans der TSG Hoffenheim per Lautsprecher kurz vor Duisburg zu hören. Die beiden Dauerkartenbesitzer, vom Odenwald aus viel mit den Kraichgauern auf Reisen, nahmen es mit einem Lachen.
Ein paar Stunden später hatte "Hoffe" die humorvolle Bahn-Angestellte enttäuschen müssen, zog durch einen 2:0 (0:0)-Sieg beim Meidericher Sportverein ins Achtelfinale des DFB-Pokals ein - in den vergangenen vier Jahren war dem Dorfklub das verwehrt geblieben.
1899-Trainer Alfred Schreuder hatte die Rotationsmaschine angeworfen, sieben Veränderungen in der Startformation vorgenommen und gab unter anderem Ersatztorwart Philipp Pentke eine Bewährungschance. Bei den Westdeutschen hatte der ehemalige TSGler Marvin Compper nach seiner Verletzungspause auf einen Einsatz gehofft, stand aber letztlich nicht einmal im 18er-Kader des Drittligisten.
Die "Zebras" sprangen wild los, wollten nicht früh zur leichten Beute für ihren zwei Spielklassen höher kickenden Gegner werden. Moritz Stoppelkamp glaubte nach fünf Minuten, im Abseits zu stehen, sonst hätte der MSV-Kapitän früh für Torjubel im alten Wedaustadion gesorgt. In der 17. Minute war Vincent Vermeij zur Stelle, doch der Ball flog über Pentkes Kasten. Nicht drüber, sondern am Querbalken landete das Spielgerät drei Minuten später, als Hoffenheims Ihlas Bebou es per Kopf versuchte (20. Minute). Die Spieler des Außenseiters kämpften wild entschlossen und wurden dafür von ihren Fans lautstark begleitet. Gekommen waren allerdings nur knapp über 14.000 Besucher ins blau-weiße Schmuckkästchen. Christoph Baumgartner (31.) und Sargis Adamyan (32.) scheiterten, aber nun zog 1899 die Zügel straffer an. Bis zur Pause nutzte das wenig, die Nullnummer hatten sich die Duisburger redlich verdient.
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Sebastian Rudy (Rückenprobleme) kam nicht mehr aus der Kabine, Florian Grillitsch ersetzte den Heimkehrer. Wieder war es Moritz Stoppelkamp, der den Chancenreigen eröffnete. Pentke präsentierte sich jedoch als sicherer Vertreter für Stammkraft Oliver Baumann (50.). Und dann funktionierte das Umschaltspiel von "Hoffe" perfekt. Der eingewechselte Grillitsch setzte den Ball zum 0:1 ins Tor der Gastgeber (52.). Nur kurz darauf war die Partie vorentschieden. Adamyan schloss überlegt zur Zwei-Tore-Führung ab (58.). Sportdirektor Alexander Rosen war nach dem vierten Pflichtspielsieg in Folge zufrieden: "Unser Aufritt war bis auf ganz kleine Nuancen sehr souverän. Es bestand zu keinem Zeitpunkt die Gefahr, dass das Spiel kippt und wir wussten zur Halbzeit, dass wir unsere Chancen bekommen würden und haben sie genutzt."
Die Duisburger waren der TSG nur eine Hälfte lang auf die Nerven gegangen und Klaus und Gerhard dürfen weiter vom Trip zum Endspiel nach Berlin träumen. Mit den besten Wünschen der Deutschen Bundesbahn …
Duisburg: Weinkauf - Bitter, Gembalies, Boeder, Sicker - Albutat, Jansen (84. Karweina) - Stoppelkamp (84. Sliskovic), Mickels, Daschner - Vermeij (69. Scepanik)
Hoffenheim: Pentke - Kaderabek, Posch, Bicakcic, Brenet - Rudy (46. Grillitsch) - Geiger (84. Skov), Baumgartner - Locadia (61. Rupp), Adamyan, Bebou
Schiedsrichter: Sören Storks (Velen)
Tore: 0:1 Grillitsch (52.), 0:2 Adamyan (58.)
Zuschauer: 14.306