Liverpool gegen Hoffenheim

Jetzt geht es für die TSG in die Europa League

Die Kraichgauer haben es nicht in die Champions League gepackt - 4:2-Niederlage in Liverpool

23.08.2017 UPDATE: 23.08.2017 22:34 Uhr 2 Minuten, 12 Sekunden
Hoffenheim-Fans in Liverpool. Foto: dpa

Liverpool. (dpa) Der FC Liverpool und sein deutscher Nationalspieler Emre Can haben die Champions-League-Träume der TSG Hoffenheim weggefegt. Nach der 1:2-Niederlage vor einer Woche verlor die TSG Fußball-Bundesligist am Mittwochabend auch das Rückspiel dieser Playoff-Runde bei der Mannschaft von Jürgen Klopp mit 2:4 (1:3).

Can schoss die Reds mit zwei Toren in der 10. und 21. Minute als fünften englischen Club in die Königsklasse, während den Hoffenheimern in ihrer ersten internationalen Saison die Teilnahme an der Europa League bleibt. Zu mehr fehlten ihnen zumindest an diesem Abend an der Anfield Road noch die Nerven und die Reife.

Schon nach gut 20 Minuten lag die Mannschaft von Julian Nagelsmann mit 0:3 zurück. Neben Can hatten auch noch der 42-Millionen-Euro-Einkauf Mohamed Salah (18.) für Liverpool getroffen. Der eingewechselte Mark Uth (29.) und Sandro Wagner (79.) brachten Hoffenheim zwar auf 1:3 und 2:4 heran, doch auch das änderte nichts daran, dass weiterhin keine deutsche Mannschaft ein Europacup-Spiel an der Anfield Road gewinnen konnte. Der Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino hatte mit dem 4:1 in der 63. Minute für die Entscheidung gesorgt.

Dabei hatte Nagelsmann vor der Partie noch die Parole "Ehrfurcht nein, Vorfreude ja" ausgegeben. "Ich habe ein sehr gutes Gefühl und freue mich auf das Spiel. Es wird ein tolles Erlebnis - auch für meine Spieler", sagte der Trainer vor dem Anpfiff im ZDF. Doch nur wenige Augenblicke nach dem stimmungsvollen Einlaufen mit der Hymne "You'll never walk alone" war es mit der Freude für die Hoffenheimer vorbei.

Von der ersten Minute an geriet die TSG unter Druck, weil Liverpool mit hohem Tempo und beeindruckend geradlinig nach vorne spielte. Das Klopp-Team demonstrierte eindrucksvoll, dass es den Vorsprung aus dem Hinspiel nicht nur halten wollte. Can & Co. suchten die schnelle Entscheidung, was ihnen in fulminanten 20 Anfangsminuten auch teilweise atemberaubend gelang. Hoffenheim wirkte zu beeindruckt von der Atmosphäre und dem Liverpooler Druck. Den Gästen unterliefen viele leichte Fehler im Spielaufbau.

Die 2000 mitgereisten Hoffenheimer Fans - einige von ihnen waren rund 50 Stunden mit dem Bus hin und zurück unterwegs - mussten diesen Auftakt erst verdauen. Der 18 Jahre alte Hinspiel-Torschütze Trent Alexander-Arnold scheiterte zunächst mit einem Freistoß (3.) ebenso wie Sadio Mané nach einem feinen Außenristpass des früheren Hoffenheimers Firmino (4.) am Hoffenheimer Torwart Oliver Baumann.

Doch dann zelebrierten die Reds Hochgeschwindigkeits- und Präzisionsfußball vom Feinsten. Vor allem die rechte Hoffenheimer Abwehrseite wirkte überfordert. Nach einer Mané-Vorlage mit der Hacke schloss Can zum 1:0 ab. TSG-Kapitän Kevin Vogt fälschte den Ball dabei noch unglücklich ab. Acht Minuten später beschleunigte Firmino auf der linken Liverpooler Angriffsseite und passte in die Mitte zu Georginio Wijnaldum. Dessen Schuss an den Pfosten staubte Mohamed Salah aus kurzer Distanz zum 2:0 ab.

Danach ließ der achtmalige Europacup-Sieger im ungleichen Duell mit dem Europacup-Debütanten nicht nach: Der überragende Can erhöhte nach tollem Zusammenspiel von Mané und Firmino auf 3:0. "Wir wollen es zu Ende bringen und uns unseren eigenen Traum erfüllen", hatte Klopp gesagt. Sein Kollege Nagelsmann reagierte auf den Alptraum-Anfang und brachte schon nach 24 Minuten Uth für den Norweger Havard Nordtveit.

Nach dem Wechsel und der System-Umstellung vom 3-5-2 auf 4-2-3-1 wurde es etwas besser. Uth gelang das 1:3, nachdem der engagierte Serge Gnabry kurz zuvor noch in der 25. Minute aus guter Position verzogen hatte.

Doch Liverpool machte auch nach der Pause einfach weiter. Trotz der 3:1-Führung spielten die Reds mit Wucht und Energie nach vorne. Mané prüfte Baumann (58.), Nagelsmann probierte es noch mit Adam Szalai für Gnabry (56.) und Jeremy Toljan für Pavel Kaderabek (64.). Nach dem Tor von Firmino gelang dem deutschen Nationalspieler Wagner noch das 2:4, doch das ersehnte Anfield-Wunder blieb aus.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.