Christoph Baumgartner: "Davon träumst du als kleiner Junge"
Das "Hoffe"-Talent feierte ein überraschendes, aber gelungenes Bundesliga-Debüt

Absolvierte seine ersten 45 Minuten als Bundesligaprofi: Christoph Baumgartner. F.: APF
Sinsheim. (nb) Dass Christoph Baumgartner beste Anlagen hat, ein herausragender Fußballer zu werden, daran zweifelt bei der TSG Hoffenheim niemand. Und als es am Samstagnachmittag bei "Hoffes" 0:1 gegen Werder Bremen zur zweiten Hälfte aus der Kabine ging, nahm sich Trainer Julian Nagelsmann den 19-Jährigen noch mal kurz zur Seite, um ihn daran zu erinnern. "Du bist ein Super-Kicker, jetzt hast Du die Chance, es auch zu zeigen", berichtete "Baumi" von den letzten Momenten, ehe für ihn ein Traum in Erfüllung ging.
"Davon träumt man als kleiner Junge, wenn du das erste Mal gegen den Ball kickst, dass du irgendwann in solch einem Stadion und auf diesem Level spielen kannst", sagte der Österreicher in der Mixed Zone, als er nach den Eindrücken seines allerersten Bundesligaspiels gefragt wurde. Baumgartner, der die Saisonvorbereitung bei den Profis absolviert hatte, dann aber in Absprache mit dem Klub die Hinrunde in der U23 auflief, um Spielpraxis zu sammeln, profitierte von der Verletzung von Mittelfeld-Mann Nadiem Amiri. Es ist aber durchaus bemerkenswert, dass sich Nagelsmann für den U21-Nationalspieler als Ersatz entschied. Etablierte Profis wie Lukas Rupp oder Leonardo Bittencourt blieben draußen.
Er sei schon ein bisschen überrascht gewesen, erzählte Baumgartner: "Ich habe aber auch immer wieder das Feedback vom Trainer bekommen, dass ich knapp dran bin. Bis jetzt hatte es nicht gereicht." Bevor der dritte "Ösi" im TSG-Kader neben Stefan Posch und Florian Grillitsch debütieren durfte, hätten ihm Kollegen und Mitglieder des Trainerteams noch einmal Mut zugesprochen: "Sie sind noch mal kurz hergekommen und haben gesagt, dass ich mir das verdient habe, dass das kein Geschenk ist - so etwas pusht natürlich noch mal extra."
Auf dem Feld kannte der Offensivspieler dann auch kein Nervenflattern. Nach gerade einmal sieben Minuten gab’s prompt die Gelbe Karte - aber auch die ersten Kostproben seiner Dribbelkünste. "Leider hab’ ich dann den letzten Pass nicht an den Mann gebracht, aber ich denke, ich kann durchaus zufrieden sein mit dem Debüt." Vollste Zustimmung. Wenngleich der Debütant von gemischten Gefühlen berichten musste, weil auch er sich natürlich ein anderes Ergebnis gewünscht hätte. "In ein paar Tagen überwiegt dann aber bestimmt die Freude."
In Sinsheim bestätigte sich also einmal mehr: Jeder Abschied ist auch der Beginn von etwas Neuem.