Gerüchteküche verquirlt Passkönig Vogt mit dem FC Bayern
Künftiger Münchner Trainer soll Interesse bekundet haben - Boatengs Aussagen heizen Spekulationen an

Kevin Vogt. Foto: APF
Von Joachim Klaehn
Heidelberg. Kaum ist das DFB-Pokalfinale beendet, schon beginnt es in der Gerüchteküche zu brodeln. Nach RNZ-Informationen verdichten sich die Anzeichen, dass der künftige Bayern-Trainer Niko Kovac (46) bei den Verantwortlichen des Rekordmeisters sein Interesse hinterlegt hat, Hoffenheims Kapitän Kevin Vogt zu verpflichten.
Vor allem dann, wenn sich Nationalspieler Jérôme Boateng (29) tatsächlich noch einmal verändern sollte. Der derzeit verletzte Innenverteidiger besitzt an der Säbener Straße einen Vertrag bis 2021, hatte freilich zuletzt mit einem Wechsel ins Ausland kokettiert.
"Das Ausland ist immer interessant. Man hat nicht viele Chancen. Da muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er nochmal die Erfahrung sammeln möchte", befeuerte Boateng die Spekulationen. Weder die Münchner noch der frischgebackene Champions-League-Vertreter TSG 1899 Hoffenheim wollten am Dienstag bestätigen, dass an dem Bericht des kicker (Dienstagsausgabe) mit dem Titel "Interesse an Vogt" etwas dran ist. Auf RNZ-Nachfrage gab es eine Standardantwort der TSG-Presseabteilung: "Wechselgerüchte jeglicher Art kommentieren wir wie immer nicht."
Der gebürtige Wittener, der im Bochumer Stadtteil Langendreer aufwuchs, agiert seit Sommer 2016 für die Kraichgauer und besitzt dort einen Vertrag bis 2020, angeblich ohne Ausstiegsklausel. Dies hieße wiederum, dass die Bayern bei einem Transfer tief in die Tasche greifen müssten.
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Ein Abwerbungsversuch scheint wenig Sinn zu machen. Mit Boateng, Mats Hummels, Niklas Süle, Talent Lukas Mai sowie Javi Martínez und David Alaba verfügt der FCB über reichlich Alternativen auf dieser Position.

Der 26-jährige Vogt genießt außerdem ein hohes Ansehen bei den "Nagelsmännern" und zählt dort zu den Korsettstangen des Teams. Am Dienstag stellte das TSG-Medienhaus eine Passtabelle ins Netz, die auf Informationen des Datendienstleisters Opta basiert, wonach Vogt in der abgelaufenen Saison als Passkönig fungierte. Mit 1975 angekommenen Zuspielen lag Vogt vor Matthias Ginter (1782), Hummels (1762), Diego Demme (1744) und Ömer Toprak (1663).
Wahrscheinlicher als der Vogt-Abgang scheint der Zugang von Eintracht-Außenstürmer Marius Wolf (22) zu sein. Wie der Schalker Max Meyer (22), der ebenfalls mit 1899 in Verbindung gebracht wird, zählt Wolf zu den Kunden von Roger Wittmann. Freilich plant TSG-Manager Alexander Rosen nicht, das bisherige Gehaltsgefüge zu sprengen.