Szarka: "In so einem Stadion, so ein Debüt und dann das Wunder"
Robin Szarka über sein erstes Spiel in der Fußball-Bundesliga

Robin Szarka über sein erstes Spiel in der Fußball-Bundesliga
An diesen Tag wird sich Robin Szarka sein Leben lang erinnern. Es ist 16.20 Uhr. Hoffenheim liegt 0:1 bei Borussia Dortmund zurück, es ist Halbzeitpause. Im mit 80.645 Zuschauern ausverkauften, größten Stadion der Bundesliga, läuft sich der 21-Jährige warm - nicht im Aufwärmshirt, sondern im Trikot. Er wird zur zweiten Halbzeit für Sebastian Rudy eingewechselt, das weiß er schon. "Ich habe es vom Co-Trainer erfahren. Er hat gesagt, dass Rudy gelbrot gefährdet ist und ich seine Position übernehmen soll", erzählt Szarka nach dem Spiel.
81 Regionalliga-Spiele hat Szarka zu diesem Zeitpunkt auf dem Buckel, alle für die U23 der TSG 1899 Hoffenheim. In der Bundesliga stand er viermal im Kader, immer unter Markus Gisdol, ohne eine Spielminute.
Im Saisonendspurt, im bis dahin wichtigsten Spiel für die TSG in fünf Jahren Bundesliga-Geschichte, gegen ein aufgebrachtes Publikum, war es soweit. Markus Gisdol schenkte Szarka das Vertrauen und der Mannheimer nahm seinen Platz im defensiven Mittelfeld neben Eugen Polanski ein. "Am Anfang war ich schon nervös, aber ich habe mich dann umso mehr gefreut auf das Debüt", sagt Szarka nach Abpfiff. "In so einem Stadion zu spielen, so ein Debüt und dann auch noch das Wunder zu schaffen, ist unglaublich. Wenn man in das Stadion läuft, ist es Wahnsinn. Auf dem Platz nimmt man die Zuschauer nicht so wahr, man hört die Pfiffe, aber ich habe mich auf das Spiel konzentriert."
Was dann zwischen 16.30 Uhr und 17.19 Uhr passiert, versucht Szarka zu beschreiben: "Nach dem 1:1 haben wir die Chance gesehen und versucht, alles zu geben. Kurz habe ich gedacht: "Das darf nicht wahr sein." Der Linienrichter war die letzte Hoffnung. Ich hatte nicht gesehen, ob es Abseits war. Als er die Fahne gehoben hat, war es unglaublich. Unglaublich auch, was die Mannschaft geleistet hat. Dann haben wir es uns auch verdient. Ein unglaubliches Gefühl, in so einem wichtigen Spiel zu debütieren. Ich bin unglaublich stolz."
Szarka, nach Thesker, Süle und Schorr der vierte Debütant aus dem Hoffenheimer Nachwuchs, dem Markus Gisdol im Saisonendspurt das Vertrauen schenkte, ist die Zukunft. Sein Vertrag im Kraichgau läuft zum Saisonende aus, doch wird es für den gelernten Außenverteidiger auch in der kommenden Saison wohl im Kraichgau weitergehen. Eine Einigung zwischen dem Sportstudent und der TSG steht offenbar bevor. Die Zukunft, sie hat für Szarka am Samstag in Dortmund begonnen.