Rhein-Neckar Löwen gegen Stuttgart

Für Trainer Hinze "muss das Konsequenzen haben" (Update)

Die Handballer verlieren in der SAP Arena vor 7000 Zuschauern gegen den abstiegsbedrohten TVB Stuttgart mit 26:33.

30.05.2025 UPDATE: 29.05.2025 21:44 Uhr 2 Minuten, 7 Sekunden
Trainer Sebastian Hinze war überhaupt nicht zufrieden mit dem Auftritt seiner Jungs. F: dpa

Von Tillmann Bauer

Mannheim. Grüne Trikots, eine Radtour mit Handball-Weltmeister Oliver Roggisch aus Ladenburg zur SAP Arena und eine große Spendenaktion zugunsten des Waldes – und am Ende ein ratloser Trainer.

Die Rhein-Neckar Löwen haben am Donnerstagabend das vorletzte Heimspiel der Bundesliga-Saison gegen den überraschend starken TV Bittenfeld Stuttgart mit 26:33 (12:14) verloren. Der abstiegsbedrohte Traditionsklub aus dem Schwäbischen hat dadurch im Kampf um den Klassenerhalt nach zuletzt sechs Niederlagen in Serie ein Zeichen gesetzt.

Für die Löwen war’s ein misslungener Auftritt im Baden-Württemberg-Derby: Über 7000 Zuschauer sahen am Vatertag keine adäquate Leistung und letztlich die 14. Saisonpleite (35:29-Punkte).

In der Schlussphase und direkt nach dem Spielende gab’s sogar vereinzelt Pfiffe von den Rängen.

Nur noch zwei Saison-Spiele

Trainer Sebastian Hinze sagte unmittelbar nach dem Spiel zur Rhein-Neckar-Zeitung: "Da müssen wir jetzt eine Nacht drüber schlafen. Das war ein Auftritt, den wir so nicht stehen lassen können und der Konsequenzen haben wird.

Das war im zweiten Durchgang viel zu wenig Gegenwehr für eine Mannschaft, die das Trikot der Rhein-Neckar Löwen trägt. Es ist einfach brutal enttäuschend. Da gehören wir alle dazu – das müssen wir jetzt besprechen."

Was passiert jetzt bei den Löwen? Die Saison dauert nur noch eine Woche. Den Löwen bleibt ein Auswärtsspiel am Sonntag bei der HSG Wetzlar (16.30 Uhr/Dyn) und das Saison-Finale in der SAP Arena gegen Top-Team Füchse Berlin (8. Juni).

Zumindest gab es eine gute Nachricht: Ivan Martinovic ist zurück und hatte beim Streamingdienst Dyn angekündigt: "Ich wollte unbedingt noch mal in dieser Saison mit den Jungs spielen. Jetzt ist das schon mein zweites Comeback in dieser Saison." Und: "Die Stuttgarter haben ordentlich Druck. Aber wir wollen trotzdem daheim gewinnen. Sie haben viele schnelle Spieler und eine aggressive Abwehr – da müssen wir gute Lösungen finden."

Gegen Stuttgart funktionierte bei den Löwen – wie schon im letzten Heimspiel gegen den VfL Gummersbach (32:34) – wenig. Im Angriff leistete sich die Mannschaft von Trainer Hinze zu viele Fehlwürfe, in der Abwehr kam sie oft zu spät. Die Anfangsphase lief noch ausgezeichnet – vorrangig defensiv. In den ersten zehn Minuten gab’s nur ein Gegentor.

Einziger Kritikpunkt: Nach dem guten Start und der damit verbundenen 4:1-Führung (10.) verpassten es die Löwen, sich noch deutlicher abzusetzen. Die Möglichkeiten waren da. Vorn vergab man aber zu oft kläglich.

Das rächte sich! Die Schwaben kämpften sich über eine stabile Deckungsleistung zurück ins Spiel (5:5/15.). Von diesem Zeitpunkt ging’s lange Zeit im Gleichschritt hin und her (7:7/8:8/9:9/10:10/12:12) – letztlich freuten sich die Stuttgarter sogar über eine Zwei-Tore-Führung zur Pause (12:14).

Abwehr-Chef Olle Forsell Schefvert sagte im Halbzeitinterview: "Wir müssen mehr in die zweite Welle gehen und Stuttgart dadurch unter Druck setzen."

Den Druck gab’s aber vielmehr auf der anderen Seite: Kurz nach dem Seitenwechsel lag der Außenseiter plötzlich mit fünf Toren vorn (12:17/33.).

Dieser Hypothek liefen die Löwen lange Zeit hinterher. Zwar kamen sie immer mal wieder zumindest auf zwei Treffer heran (21:23/48.) – machten sich dann aber wieder mit eigenen Fehlern selbst das Leben schwer. Coach Hinze nahm zwei Auszeiten innerhalb von zehn Minuten (42. und 51.), stellte auf Sieben-gegen-Sechs um und kurz danach wieder zurück. Letztlich fruchtete aber nix.

Stuttgart feierte die zwei Punkte – bei Coach Hinze blieb nur Ratlosigkeit.


Löwen: Kohlbacher 6, Knorr 2, Lindenchrone 6/4, Davidsson 3, Martinovic 3, Nothdurft 2, Michalski 2, Schefvert 2

Stuttgart: M. Häfner 4, Fernandez 4/4, K. Häfner 11, Serrano 2, Rubin 8, Laube 3, Zieker 1

Strafminuten: Jaganjac 2, Schefvert 2 - Pribetic 2

Stenogramm: 3:0 (5.), 4:1 (10.), 5:5 (15.), 8:8 (20.), 10:10 (25.), 12:14 (30.), 14:18 (35.), 16:20 (40.), 18:23 (45.), 22:25 (50.), 22:29 (55.), 26:33 (60.)

Zuschauer: 7594

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