Ein Pflichtsieg für die Adler
Die Mannheimer mühen sich nach zwei Plachta-Toren zu einem 3:1 gegen Dresden

Von Rainer Kundel
Mannheim. Nichts war es mit einem entspannten Abend bei den Mannheimer Adlern gegen DEL-Neuling Eislöwen Dresden. Nach anfänglicher Überlegenheit mühte sich die Mannschaft von Dallas Eakins zu einem 3:1 (2:1, 0:0, 1:0)- Pflichtsieg, wobei die endgültige Entscheidung erst 14 Sekunden vor Schluss durch ein Empty-Net-Goal von Kristian Reichel fiel.
Wieder mit dem zuletzt erkrankten Leon Gawanke (trotz Gewichtsverlust), aber noch ohne Lukas Kälble und Justin Schütz war es gegen den Aufsteiger erwartungsgemäß ein Geduldsspiel. Das Geschehen spielte sich zunächst nur vor dem Tor des guten Gäste-Keepers Janick Schwendener ab, seine in die Defensive gedrängten Vorderleute mussten sich anfänglich mit unerlaubten Weitschüssen (Icings) über Wasser zu halten.
Kein Mittel fanden die Sachsen allerdings gegen die Treffer von Matthias Plachta (8. und 15. Minute), der mit kraftvollen Abschlüssen seine Mannschaft mit zwei Toren in Führung schoss. Der erste Treffer war zugleich das 200. DEL-Tor des 34-jährigen Flügelstürmers, der damit seine Führung in der klubinternen Scorer-Liste weiter ausbauen konnte und drei Tage nach seiner Vertragsverlängerung etliche Zweifler auch sonst mit einer ordentlichen Vorstellung überzeugen konnte. Nahezu optimal war die Chancenverwertung der Sachsen, weil der letztjährige Mannheimer Austin Ortega aus kurzer Entfernung schneller als Zach Solow an die Scheibe kam und den zuvor beschäftigungslosen Max Franzreb zum 2:1 überwand.
Nachdem Luke Esposito und Gawanke (21.) ein schnelles drittes Tor verpassten, traute sich das Tabellenschlusslicht im Verlauf des zweiten Abschnitts mehr zu, legte den Respekt ab und Franzreb war gegen Ortega und Sebastian Gorcik gefordert. Dass die Hausherren keine klaren Verhältnisse schufen, lag auch an technischen Mängeln und unsauberem Aufbauspiel. Dennoch boten sich Alex Ehl (39.) und Esposito während der ersten Überzahl Gelegenheiten zu einer etwas beruhigenderen Führung. 24:13 Torschüsse nach 40 Minuten zeugten von einem beileibe nicht mehr einseitigen Spielverlauf.
Die Partie hatte auch im letzten Drittel ihre Längen, Max Heim verpasste die Vorentscheidung (52.). Als Reichel vier Minuten vor Schluss auf die Strafbank musste, durfte am Studententag mit über 12 000 Zuschauern ebenso gezittert werden wie in den Schluss-Sekunden. Da drängte Dresden mit sechs Angreifern auf das 2:2, das Franzreb mit Unterstützung eines Feldspielers gerade noch verhindern konnte. Der Treffer ins verwaiste Gehäuse von Reichel 14 Sekunden vor der Sirene beendete eine weitgehend zähe Partie. Ein Mutmacher vor vier Auswärtsspielen in Folge war dieser Abend nicht.
Adler Mannheim – Dresdner Eislöwen 3:1 (2:1, 0:0, 1:0); Tore: 1:0 Plachta (8.), 2:0 Plachta (15.), 2:1 Ortega (19.), 3:1 Reichel (60.); Schiedsrichter: Rohatsch (Lindau), Gofman (Berlin); Strafminuten: 4/4; Zuschauer: 12 653.



