Rhein-Neckar Löwen

Das war nichts in Gummersbach (Update)

Rhein-Neckar Löwen unterliegen im Bundesliga-Spiel gegen den VfL Gummersbach

28.03.2019 UPDATE: 28.03.2019 20:37 Uhr 1 Minute, 56 Sekunden
Pouya Norouzi (2.v.l.)und Moritz Preuss (2.v.r.) von Gummersbach sowie Gedeón Guardiola (l), Ilija Abutovic (M) und Alexander Petersson (r) von den Rhein-Neckar Löwen in Aktion. Foto: Ina Fassbender/dpa

Von Daniel Hund

Gummersbach. Die letzten Minuten waren brutal, brutal ernüchternd. Zumindest dann, wenn man die Rhein-Neckar Löwen im Herzen trägt. Die kamen am Donnerstagabend nämlich so richtig unter die Räder: Mit 23:28 (11:13) in Gummersbach, beim Abstiegskandidaten. Das zu erklären, ist nicht leicht. Jannik Kohlbacher probierte es trotzdem. Der Kreisbrecher zur RNZ: "Wir haben leider viel zu viele falsche Wurf-Entscheidungen getroffen. Und einfach das Tor nicht getroffen." Niedergeschlagen war er, als er das sagte. Völlig frustriert und vor allem eins: enttäuscht! Denn die überraschende Pleite hat auch in der Tabelle folgen: Da Flensburg mit 23:24 in Magdeburg stolperte, ist der SCM vorbeigezogen, verdrängte die Löwen auf den vierten Platz.

Dass bereits am Samstag das ganz wichtige Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League beim HBC Nantes (Samstag, 19 Uhr) ansteht, merkte man schon an der Start-Sieben der Löwen. Trainer Nikolaj Jacobsen rotierte: Jerry Tollbring und Bogdan Radivojevic stürmten die Außenbahnen hoch und runter, Gudjon Valur Sigurdsson und Patrick Groetzki saßen draußen, drückten die Daumen. Genau wie zunächst auch Alexander Petersson – für ihn wirbelte Vladan Lipovina.

Eine Schwächung? Nicht wirklich. Die Löwen legten los wie die Feuerwehr. Entschlossen. Gnadenlos effektiv vor dem Gummersbacher Tor. 5:1 stand es nach fünf Minuten. Zu viel für Torge Greve. Der Trainer der Oberbergischen knallte sofort die Grüne Karte auf den Zeitnehmertisch: Auszeit! Leicht irritiert wirkte er da, aber nicht verzweifelt. Denn er fand offenbar die richtigen Worte: Sein VfL wurde besser, bewegte sich nun auf Augenhöhe. Es ging hin und her, vor und zurück, ohne Rücksicht auf Verluste. Vor allem Kohlbacher, der muskelbepackte Kreisläufer der Löwen, musste einiges einstecken. Mal war es der Ellenbogen an der Schläfe, mal die gegnerische Hand mitten im Gesicht.

Im Positionsangriff taten sich die Badener schwer. Die Ideen fehlten, die Durchschlagskraft auch. Und so kam es, dass der Bundesliga-Dino Morgenluft schnupperte, zum Überholen ansetzte und auch vorbeizog. 13:11 führte das Kellerkind gegen den Königsklassen-Teilnehmer zur Pause. Auch weil viele Chancen vergeben wurde. Schmid und Tollbring verballerten jeweils einen Siebenmeter.

Aber noch war Zeit, noch wirkte die Jacobsen-Sieben siegessicher. Aber da gab’s ein Problem. Ein richtig großes sogar: Ex-Nationalkeeper Carsten Lichtlein, 38, dieser 2,02-m-Schlaks im Gummersbacher Kasten machte hinten dicht. Gleich reihenweise brachte der Routinier die Löwen zur Verzweiflung. Lediglich einer traf zu Beginn der zweiten Halbzeit noch für den Pokalsieger: Alexander Petersson, der ebenfalls schon 38 Jahre auf dem Buckel hat. Ihm hatte man es zu verdanken, dass der VfL das 18:15-Polster (40.) nicht noch weiter ausbaute.

Noch wohlgemerkt, wenig später war es nämlich soweit. Die Löwen bekamen richtig eingeschenkt, ehe sie wenig später sofort in Richtung Nantes aufbrachen. Runterkommen im Schlafbus lautete die Devise. Ob das geklappt hat? Sehr fraglich. Jacobsen war mächtig angefressen: "Das", sagte er, "das war heute die größte Enttäuschung in meinen fünf Jahren bei den Löwen. Vor allem, weil wir den Kampf nicht angenommen haben."

Gummersbach: Schröter 1, Martinovic 8, Sommer 4/1, Köpp 6, Zhukov 2, Preuss 2, Norouzi 5.

Löwen: Schmid 5/1, Radivojevic 3, Tollbring 4, Mensah Larsen 3, Taleski 2, Petersson 5, Kessler 2.

Spielfilm: 1:5, 5:8, 8:10, 13:11 (Halbzeit), 18:15, 24:20, 28:23 (Endstand).

Update: 28. März 2018, 21.40 Uhr

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