Markus Janscho. Foto: privat
Heidelberg. (wob) Markus Janscho hat seine Freunde auf Facebook aufgefordert, ihn zu verlassen, falls sie Anhänger der AfD sind. Der 37 Jahre alte Trainer beim Turnerbund Rohrbach/Boxberg ist in einem Heidelberger Stadtteil groß geworden, in dem viele Menschen mit Migrations-Hintergrund zuhause sind. In seinem Verein sind über die Hälfte der Mitglieder keine Bio-Deutschen. "Ich habe mich hier immer wohl gefühlt. Ich kann nicht verstehen, wie man Menschen nach ihrer Hautfarbe, Herkunft und Religion beurteilen kann", sagt der Vater von Bela (14), Noemi (10) und Lenni (3), "die AfD spaltet, statt zu einen."
Einige wenige "Freunde" wären seiner Aufforderung gefolgt, berichtet der frühere Torwart, der neben der A-Klassen-Mannschaft und der Reserve auch die C-Jugend trainiert. "Ich brauche keine Hetze auf meiner Facebook-Seite", begründet er seine Aktion.
Das solle aber nicht heißen, dass er nicht bereit wäre, mit Sympathisanten der AfD zu sprechen. "Im Gegenteil", sagt der Rock-Fan und Anhänger des FC St. Pauli, "ich halte es für sinnvoll, dass man miteinander redet und in Gesprächen zu überzeugen versucht."