Wird in Berlin keine Option für die Mannheimer sein: Adler Tommi Huhtala (rechts). Foto: vaf
Von Rainer Kundel
Mannheim. Auch wenn mit dem 5:1-Erfolg gegen die Nürnberg Ice Tigers am Ende für die Adler Mannheim der zwölfte Heimsieg in Folge stand, waren Trainer und Spieler weit davon entfernt, in Jubelstürme auszubrechen. Einer der Gründe dafür war die Ungewissheit um Tommi Huhtala. Der Stürmer war im zweiten Drittel noch kurz auf dem Eis, um wenig später nicht wiederzukommen. "Unsere Ärzte Matthias Spengler und Oliver Lanczik haben mich informiert, dass Tommi im Krankenhaus ist" – mehr konnte Trainer Pavel Gross eine halbe Stunde nach Spielende auch nicht sagen. Neben der Information, dass der Spieler im Laufe des Freitags die Klinik wieder verlassen konnte und weitere Untersuchungen anstehen, gab es vom Klub dazu keine weitere Stellungnahme.
Über den sportlichen Verlauf waren sich Gross und Nürnbergs Co-Trainer Manuel Kofler (Chefcoach Kurt Kleinendorst nimmt bei Auswärtsspielen mangels deutscher Sprachkenntnisse nicht an Pressekonferenzen teil) einig: "Die Fünfminuten-Strafe gegen Joachim Ramoser hat das Spiel gedreht." Zweifel an deren Berechtigung (Bandencheck gegen Raedeke) gab es indes keine. "Der Anfang war etwas chaotisch, aber wir haben danach wieder zu unserem Spiel gefunden. Dass wir keine Mannschaft sind, die eine Führung verwaltet, ist ja bekannt", sagte Matthias Plachta zu den starken letzten 20 Minuten. Der Doppeltorschütze lobte ausdrücklich Mitspieler Cody Lampl: "Diesen Cody mag ich einfach, er macht auf allen Positionen seinen Job und ist so was von energiegeladen beim Forechecking." Der gelernte Verteidiger rückte nach dem Ausfall von Huhtala in die vierte Linie zu Goc und Klos, Raedeke zwei Reihen nach oben zu Plachta und Smith.
Schnell ging der Blick auf Sonntag nach Berlin, wo es zu den Eisbären geht. "Ich ziehe den Hut davor, wenn ich höre, dass uns dort wieder mehr als 1000 Leute unterstützen", lobte Plachta die Mannheimer Fankultur. Die Planung des Sonderzuges in die Hauptstadt, vom Adler-Fanprojekt seit August in Angriff genommen, wurde vor vier Wochen nochmals zu einer Herausforderung – weil der Spielbeginn von 14 Uhr auf 13.15 Uhr verlegt wurde. Grund dafür ist das am gleichen Abend (20.30 Uhr) stattfindende Basketball-Pokalfinale von Alba Berlin gegen Oldenburg. Dafür muss die Arena am Ostbahnhof zwischen beiden Veranstaltungen von 250 Helfern eilends umgebaut werden muss.
Der Sonderzug mit 850 Personen verlässt Mannheim deshalb bereits um 4.21 Uhr, einige Kioske im Hauptbahnhof öffnen zum Kauf von Reiseverpflegung schon um 3.30 Uhr. Weitere 250 Anhänger fahren mit Bussen, PKW und planmäßigen Zügen zum Duell der beiden DEL-Rekordmeister.
"Wir haben Berlin zweimal besiegt, aber wir wissen auch, dass sie zu Hause stärker sind und viel Druck machen", erwartet Gross eine "Abwehrschlacht". Dafür müsse man auf jeden Fall "defensiv besser stehen als diesmal".
Sonntag, 13.15 Uhr: Eisbären Berlin – Adler Mannheim (live bei Magenta-Sport).