Bremerhavens Jan Urbas (M.) tunnelt Adler-Torhüter Dennis Endras und erzielt das 6:1 für die Puckjäger von der Küste. Foto: vaf
Von Rainer Kundel
Bremerhaven. Jetzt haben auch die Adler Mannheim die Frühform der noch ungeschlagenen Fischtown Pinguins Bremerhaven beim MagentaSport-Cup zu spüren bekommen. Mit der 2:6 (1:2, 0:4, 1:0)-Niederlage beim letztjährigen Tabellensechsten ist das Vorbereitungsturnier der Deutschen Eishockey-Liga für die Mannschaft von Pavel Gross beendet. Die Seestädter haben dagegen im Finale am Sonntag (15 Uhr) gegen den Sieger der für Freitag angesetzten Partie EHC München gegen Düsseldorfer EG Heimrecht.
Neben den bekannten Ausfällen fehlte dem weiter amtierenden Meister kurzfristig auch der angeschlagene Sinan Akdag, womit sich die Zahl der Absenzen auf fünf Stammkräfte erhöht hatte. In den Sturmreihen gaben wie angekündigt die Jungadler Simon Thiel und Lukas Ribarik mit den Trikotnummern 96 und 97 ihr Profi-Debüt. Schnell bekamen die Blau-Weiß-Roten die gnadenlose Effektivität der Gastgeber zu spüren. In den ersten zehn Minuten trafen die Seestädter aus vier Schüssen zweimal, die Adler gingen bei teilweise hochkarätigen sechs Abschlüssen leer aus.
Wahl, der in Überzahl am kurzen Pfosten lauerte, und Jeglic nach einem blitzschnell vorgetragenen Angriff brachten ihre Mannschaft 2:0 in Führung. Die anfangs optisch überlegenen, im Abschluss aber zu unentschlossenen Mannheimer, verkürzten durch Tommi Huhtala nach klugem Pass von Marc Michaelis (20.). "Wir haben den Pinguins als läuferisch starker Mannschaft zu viel Platz gelassen", meinte Adler-Manager Axel Alavaara in der ersten Drittelpause.
Entgegen der Aussage von Trainer Pavel Gross von letzter Woche ("Es handelt sich eher um eine Vorsichtsmaßnahme") äußerte sich Alavaara bezüglich der Verletzung von Andrew Desjardins gänzlich anders. "Es sieht nicht gut aus", geht der Schwede von einem längeren Ausfall des erfahrenen Centers aus. Womit der Klub personell schneller die neunte Importlizenz vergeben muss als beabsichtigt.
Im zweiten Abschnitt wurden die Adler geradezu zerfleddert. Während die Pinguine ihre Angriffe gradlinig fuhren, agierten die Gäste kompliziert und unentschlossen. Vier Treffer schenkten die kaltschnäuzigen Bremerhavener Dennis Endras und seinen unsortierten Vorderleuten ein.
Typisch die Situation vor dem 1:5, als Eisenschmid in Überzahl die Scheibe vertändelte und dem Gegner den Shorthander ermöglichte. Gross war angesäuert, nahm eine Auszeit, ließ aber den oft allein gelassenen Endras weiter im Gehäuse. "Unser Umschaltspiel funktioniert nicht", bedauerte Kapitän Ben Smith, aber Pavel Gross schien in seiner Ansprache vor dem Schlussdrittel die Cracks an der Ehre gepackt zu haben. Durch Lean Bergmanns Treffer gingen diese 20 Minuten an die Adler. "Wir haben die kommende Woche noch viel Arbeit vor uns", fand David Wolf treffende Worte.
Fischtown Pinguins Bremerhaven – Adler Mannheim 6:2 (2:1, 4:0, 0:1)
Tore: 1:0 Wahl (7.), 2:0 Jeglic (10.), 2:1 Huhtala (20.), 3:1 Jeglic (26.), 3:1 Jeglic (26.), 4:1 Wahl (34.), 5:1 McMillan (36.), 6:1 Urbas (40.), 6:2 Bergmann (47.)
Schiedsrichter: Schrader (Bochum), Schukies (Herne)
Strafminuten: 8/6
Zuschauer: keine