Wasser marsch: Mannheims schwedischer Goalie Johan Gustafsson nutzt die Spielpause zu einer Erfrischung. Foto: vaf
Von Rainer Kundel
Mannheim. Fünf Siege in Folge, ein verbessertes Unter- und Überzahlspiel, gute Moral, taktische Disziplin und Geduld – die Stimmung rund um die Adler Mannheim könnte derzeit besser nicht sein. Wenn nicht am Mittwochvormittag neben fünf Vertragsverlängerungen auch zwei Hiobsbotschaften verkündet worden wären: Für Torhüter Dennis Endras (Armverletzung) und Stürmer Matthias Plachta (unbekannte Unterkörperverletzung) ist das Eishockeyjahr 2019 gelaufen. Und das in einem Monat mit einer eng getakteten Agenda und noch zehn Spieltagen bis zum 30. Dezember.
Nach den Partien dieses Wochenendes gegen der ERC Ingolstadt (Freitag, 19.30 Uhr) und am Sonntag beim souveränen Tabellenführer EHC München (17 Uhr, live Sport1) beginnt die Abstellungsphase für die U20-Nationalmannschaft, die sich mit dem 17-jährigen Tim Stützle in Füssen für die WM vom 26. Dezember bis 5. Januar in Ostrava (Tschechien) vorbereitet. Das zwingt Pavel Gross zu weiteren Umstellungen, zumal auch Brent Raedeke immer noch verletzt ist. Zunächst wird erneut Samuel Soramies (21) vom Kooperationspartner Heilbronner Falken aufrücken, andere Förderlizenzspieler wie Brune und Valenti reisen ebenfalls zur Junioren-WM, Valentino Klos fehlt wegen einer schweren Handverletzung. Und Keeper Johan Gustafsson, dessen Vorstellungen bislang etwas schwankend waren, muss beweisen, dass mehr als drei Spiele in Folge auf ihn Verlass ist.
Sonntag in München
Wird es in der Offensivabteilung also knapp, so hat der Meister bei den Abwehrkräften ein Luxusproblem. Die Sommer-Zugänge Björn Krupp und Chad Billins sind aufgrund der U23-Regelung sowie eines überzähligen Importspielers seit drei Wochen außen vor und befinden sich in der Warteschleife. "Die beiden verhalten sich absolut professionell, ackern, ziehen im Training mit", lobt Pavel Gross. "Wir werden sie noch brauchen, es ist noch nicht mal in der Hälfte der Hauptrunde gespielt". In den Wochen mit stark verbessertem Defensivverhalten sei dies "keine Entscheidung gegen die beiden Spieler" versichert Gross, "wir wollen in Mannheim ja eine Konkurrenzsituation und Qualität bei der Kadertiefe. Da geht es nicht um den Einzelnen sondern um den Erfolg der Mannschaft". Dazu ist mit Janik Möser ein weiterer Verteidiger bis 31. Dezember an die Iserlohn Roosters ausgeliehen, die Entscheidung über eine Rückkehr soll erst kurz zuvor getroffen werden.
Die Trainer haben den Aufschwung seit der Ligapause Mitte November natürlich registriert. "Wir können jeden in der Liga schlagen", sieht sich Gross trotz der jetzt erforderlichen Umstellungen auch am Sonntag in München nicht als Außenseiter. "Wir wollen weiter ein unangenehmer Gegner sein und die Geduld, die wir gegen Düsseldorf aufgebracht haben, öfter zeigen. Manchmal dauert es halt bis zur 55. Spielminute, ehe einer reingeht". Im heutigen Gegner ERC Ingolstadt sieht der Cheftrainer eine Mannschaft mit viel offensiver Power, "sie sind laufstark und schalten schnell um".
DEL, Freitag 19.30 Uhr: Adler Mannheim – ERC Ingolstadt; Sonntag, 17 Uhr: EHC München – Adler.