Neckargemünd

Rätselhafte Vorgänge im Gemeindehaus

Küche ausgebaut, Tische und Stühle wurden abtransportiert - Bürgermeister: "Interne Angelegenheit der Stadtverwaltung"

03.02.2021 UPDATE: 04.02.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 24 Sekunden
Im Gemeindehaus – hier der neue Anbau des Kindergartens – wurde „aufgeräumt“. Foto: Alex

Von Christoph Moll

Neckargemünd. Seit der Gemeinderat Corona-bedingt in der Kirchberghalle im Stadtteil Mückenloch tagt, ist Robert Brenner wieder Stammgast der Sitzungen. Der kritische Bürger aus dem Stadtteil hatte auch in die zurückliegende öffentliche Zusammenkunft des Gemeinderates mehrere Fragen mitgebracht.

"Da ich beim letzten Mal nur zwei Fragen stellen durfte, muss ich heute leider weitermachen", sagte Brenner. Der Mückenlocher fragte nach dem aktuellen Stand zum halbanonymen Gräberfeld auf dem örtlichen Friedhof und dem potenziellen Baugebiet Haager Feld. Bürgermeister Frank Volk berichtete, dass die Friedhofskommission inzwischen getagt und sich auf ein Konzept verständigt habe. "Es wird eine Vorlage für den Gemeinderat geben, der ich nicht vorgreifen werde", so Volk. Zum Haager Feld betonte der Rathauschef, dass es Verhandlungen mit dem Rhein-Neckar-Kreis gebe. Dieser forderte eine getrennte Entwässerung für Schmutz- und Regenwasser, was die Erschließungskosten in die Höhe treiben würde – ebenso wie die späteren Grundstückskosten. "Diese Verhandlungen führe ich nicht öffentlich", betonte Volk. "Wir versuchen es hinzubekommen und dann im Gemeinderat vorzustellen."

Robert Brenner brachte noch ein anderes Thema an: Der Mückenlocher sprach von einem "Vorgang" im evangelischen Gemeindehaus des Ortes. Im Obergeschoss seien sämtliche Gerätschaften demontiert und verschrottet worden. Auch Tische und Stühle seien abtransportiert worden. Ortsvorsteher Joachim Bergsträsser sei nicht über diese Maßnahmen informiert worden, so Brenner, der wissen wollte: "Was war der Grund für diese nicht nachvollziehbare Aktion?" Mit dieser sei der evangelischen Kirchengemeinde die Möglichkeit genommen worden, eine Gemeindearbeit für alle Generationen zu gestalten, so Brenner. Im Obergeschoss seien Aktivitäten durchgeführt worden.

"Die Küche ist auch ohne mein Wissen abtransportiert worden", sagte Bürgermeister Volk. "Wir schauen, was wir wieder herrichten können." Der Rathauschef erinnerte daran, dass die Stadt inzwischen Eigentümerin des Gebäudes sei. "Wir statten das Gebäude so aus, wie es notwendig ist", so Volk, der auf Brenners Nachfrage betonte: "Ich wusste auch nichts von den Maßnahmen und habe diese auch nicht veranlasst." Die Klärung sei eine "interne Angelegenheit der Stadtverwaltung".

Auch interessant
Neckargemünd / Neckarsteinach: Jetzt kommt die "zweite Welle" beim Hochwasser
Neckargemünd: Zähneknirschendes "Ja" zu Ferienwohnung in Wiesenbacher Straße
Neckargemünd: Corona-Maßnahmen in französischer Partnerstadt sind teilweise härter
Neckargemünd: Wie eine Trauerbegleiterin den Corona-Tod ihres Mannes verkraftet

Bürgermeister Volk beendete daraufhin Brenners Fragenkatalog. "Ich war großzügig, das waren schon drei Themen", sagte er. "Wir sind bestrebt, die Sitzungen wegen der Corona-Pandemie kurz zu halten." Brenner kündigte daraufhin an: "Ich komme wieder."

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.