Jetzt gibt es wieder "Urmenschbier" - aber nur in Mauer
Jetzt gibt es wieder "Urmenschbier" - aber nur in Mauer

Mauer. (tri) Mit einem Speer bewaffnet durchstreifte der Urmensch vor über 600 000 Jahren die Ufer der Neckarschlinge auf der Jagd nach wilden Tieren. Zum Fleischmahl gab es allerdings nur Wasser. Heute trinkt man das leckere "Urmenschbier", exklusiv im Fundort des berühmten Unterkiefers des Homo heidelbergensis. Seit dem 100. Jubiläum der Fundwiederkehr 2007 braut die Heidelberger Brauerei diese spezielle Biersorte, die nur in Mauer während der Sommermonate ausgeschenkt wird. Das orangefarbene Logo des jagenden Homo heidelbergensis ziert seither auch zahlreiche Souvenirartikel sowie - man staune - extra aus diesem Anlass produzierte Bierkrüge. Und daraus schmeckt das urige und kühle Getränk besonders gut.
In diesem Jahr fand der Fassbieranstich in der Gaststätte "Zur Krone Post" bei Wirt Adam Siwic statt. Im schönen Biergarten am Vereinssitz des Homo heidelbergensis, dem historischen Heid'schen Haus, wurde bei Imbiss und guter Laune gefeiert. Bürgermeister John Ehret band sich vorsichtshalber eine Schürze um und schritt zu Tat: Mit nur zwei Schlägen saß der Hahn im 30-Liter-Eichenfass.
Dann floss das Freibier für die Gäste aus Vereinen, Gemeinderäte und zahlreiche weitere Mauermer durstige Kehlen. Braumeister Lutz Wirsching erklärte, das naturtrübe, unfiltrierte Bier sei sehr aromatisch und leicht bitter. Und auch der Finder des berühmten Unterkiefers des Urmenschen, Sandarbeiter Daniel Hartmann, vertreten durch Heinrich Barth, ließ sich das frisch Gebraute schmecken. Die Gastwirte Gabi Kaucher von der "Pfalz" und Dietmar Kramer vom "Ochsen" prosteten sich zu und freuten sich auf die Urmenschbier-Saison.
In den drei Gaststätten im Ortszentrum werden insgesamt bis zu 3000 Liter dieser Biermarke umgesetzt. Michael Mack, Geschäftsführer der Heidelberger Brauerei, bestätigte: "In diesem Jahr ist uns dieses Spezialbier sehr gut exklusiv für Mauer gelungen, dies macht es für unsere große Brauerei besonders interessant, nur für einen kleinen Kreis Urmenschbier zu brauen."
Erich Mick, Vorsitzender des Vereins "Homo heidelbergensis von Mauer", erinnerte daran, wie es vor sechs Jahren zur Geburt des Urmenschbiers kam. Er dankte vor allem Mack, dass er die Idee des Vereins so exklusiv umgesetzt habe.