Die alte Kelter soll bleiben, wo sie ist
Bürgerstiftung "Kunst für Wiesloch" ist gegen einen Umzug. Verbindungsglied zur Fußgängerzone.

Wiesloch. (tt) "Die Weinpresse ist das einzige Symbol in der Wieslocher Innenstadt, das die Assoziation zum Weinbau wachhält", sagt Helmut Bergdolt. Ansonsten gebe es an diese jahrhundertealte Tradition keine Erinnerung mehr. Deshalb fordert Bergdolt zusammen mit seiner Bürgerstiftung "Kunst für Wiesloch" weiterhin, dass die historische Kelter am Fontenay-aux-Roses-Platz erhalten bleibt. Der Gemeinderat hatte mit den Plänen für den Umbau des Bereichs eine Verlagerung beschlossen. In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Verwaltung, Kultur, Sport und Soziales war die Möglichkeit vorgestellt worden, die Holzkonstruktion ans Palatin zu verlagern.
"Der Fontenay-aux-Roses-Platz ist der ideale Platz für die Presse", meint Bergdolt, der mit seiner Stiftung 2007 die Sanierung der Holzkonstruktion, die aus einem großen Eichenstamm besteht, finanziert hatte. "Dass es so was noch gibt, ist fantastisch", sagt Bergdolt. Die Stadt Wiesloch hatte 1982 die hölzerne Presse aus dem Jahr 1762 erworben, "die in Größe und Art mit der Presse vergleichbar war, die einst im Zehntkeller des ehemaligen Schlosses Wiesloch stand", so Bergdolt. Um die sanierte Kelter vor erneuten witterungsbedingten Schäden zu schützen, hatte die Stiftung auch die Dachkonstruktion finanziert.
Bergdolt ist überzeugt, dass mit einem Umzug der Kelter ein weiteres Identifikationsmerkmal Wieslochs aus dem direkten Blickfeld verschwinden würde. Dabei seien es solche Kleinigkeiten wie die Kelter, die dazu beitragen würden, aus einem Ort einen Erlebnisort zu machen und die Lebensqualität in einem Ort aufzuwerten. "Wenn Wiesloch kein Erlebnisort mehr ist, kann man auch auf der grünen Wiese einkaufen", findet Bergdolt.
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Bereits vor der Entscheidung zur Umgestaltung der Unteren Hauptstraße – mit dem die Neugestaltung des Fontenay-aux-Roses-Platzes einhergeht – hatten die Mitglieder der Stiftung dagegen protestiert. "Nach der vorliegenden Planung soll dieser Bereich einer Ansammlung von Busparkplätzen und Haltestellen geopfert werden", heißt es darin. Aus Sicht von Bergdolt und seinen Mitstreitern gelinge die Anbindung der Unteren Hauptstraße an die Fußgängerzone besser, wenn man ein Bindeglied, das zum Verweilen einlädt, mit einbezieht. Ein solches sei die Kelter. Werde sie versetzt, verliere die Stadt an Attraktivität: "Wenn die Innenstadt noch weiter ausblutet, dann geht die Attraktivität und das Gemeinschaftsgefühl völlig verloren", mahnt Bergdolt. Wiesloch müsse aber Mittelzentrum bleiben. ...
Wiesloch. (tt) "Die Weinpresse ist das einzige Symbol in der Wieslocher Innenstadt, das die Assoziation zum Weinbau wachhält", sagt Helmut Bergdolt. Ansonsten gebe es an diese jahrhundertealte Tradition keine Erinnerung mehr. Deshalb fordert Bergdolt zusammen mit seiner Bürgerstiftung "Kunst für Wiesloch" weiterhin, dass die historische Kelter am Fontenay-aux-Roses-Platz erhalten bleibt. Der Gemeinderat hatte mit den Plänen für den Umbau des Bereichs eine Verlagerung beschlossen. In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Verwaltung, Kultur, Sport und Soziales war die Möglichkeit vorgestellt worden, die Holzkonstruktion ans Palatin zu verlagern.
"Der Fontenay-aux-Roses-Platz ist der ideale Platz für die Presse", meint Bergdolt, der mit seiner Stiftung 2007 die Sanierung der Holzkonstruktion, die aus einem großen Eichenstamm besteht, finanziert hatte. "Dass es so was noch gibt, ist fantastisch", sagt Bergdolt. Die Stadt Wiesloch hatte 1982 die hölzerne Presse aus dem Jahr 1762 erworben, "die in Größe und Art mit der Presse vergleichbar war, die einst im Zehntkeller des ehemaligen Schlosses Wiesloch stand", so Bergdolt. Um die sanierte Kelter vor erneuten witterungsbedingten Schäden zu schützen, hatte die Stiftung auch die Dachkonstruktion finanziert.
Bergdolt ist überzeugt, dass mit einem Umzug der Kelter ein weiteres Identifikationsmerkmal Wieslochs aus dem direkten Blickfeld verschwinden würde. Dabei seien es solche Kleinigkeiten wie die Kelter, die dazu beitragen würden, aus einem Ort einen Erlebnisort zu machen und die Lebensqualität in einem Ort aufzuwerten. "Wenn Wiesloch kein Erlebnisort mehr ist, kann man auch auf der grünen Wiese einkaufen", findet Bergdolt.
Bereits vor der Entscheidung zur Umgestaltung der Unteren Hauptstraße – mit dem die Neugestaltung des Fontenay-aux-Roses-Platzes einhergeht – hatten die Mitglieder der Stiftung dagegen protestiert. "Nach der vorliegenden Planung soll dieser Bereich einer Ansammlung von Busparkplätzen und Haltestellen geopfert werden", heißt es darin. Aus Sicht von Bergdolt und seinen Mitstreitern gelinge die Anbindung der Unteren Hauptstraße an die Fußgängerzone besser, wenn man ein Bindeglied, das zum Verweilen einlädt, mit einbezieht. Ein solches sei die Kelter. Werde sie versetzt, verliere die Stadt an Attraktivität: "Wenn die Innenstadt noch weiter ausblutet, dann geht die Attraktivität und das Gemeinschaftsgefühl völlig verloren", mahnt Bergdolt. Wiesloch müsse aber Mittelzentrum bleiben.
Insgesamt 35 Kunstwerke hat die Bürgerstiftung "Kunst für Wiesloch" bislang gespendet, um den öffentlichen Raum aufzuwerten und Wiesloch attraktiver zu machen. Sie seien besonders identitätsstiftend: "Denn Heimat ist auch, sich an die Vergangenheit zu erinnern."
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Bergdolt ärgert sich neben der Grundsatzentscheidung auch über die Diskussion im Ausschuss: SPD und Grüne hatten dort die hohen Kosten für den Umzug kritisiert. "Man will von 60.000 Euro nicht aufbringen, solange es ins Gymnasium reinregnet. Gleichzeitig will man 500.000 Euro für einen Gemüsegarten im Stadtwingert ausgeben", so Bergdolt. Die Grünanlage unterhalb des Gerbersruhparks soll für 1,2 Millionen Euro ökologisch aufgewertet werten, die Stadt bekommt dafür einen Zuschuss von 700.000 Euro vom Bund. Dort soll auch der "internationalen Kräutergarten" des Bündnisses für Demokratie und Toleranz entstehen.