Weinheim

Abwassergebühren werden erhöht - aber maßvoll

Stadt gibt Investitionen ins Abwassernetz weiter - Durchschnittliche Familie zahlt 19 Euro mehr im Jahr

02.12.2020 UPDATE: 03.12.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 16 Sekunden
Auch in Lützelsachsens Kanalnetz muss in absehbarer Zeit investiert werden. Foto: Dorn

Weinheim. (web/zg) Die "Unterwelt" des Stadtgebietes wird Zug um Zug modernisiert. Die Stadt Weinheim habe in den vergangenen Jahren kräftig in ihre Kanäle und in die Schmutzwasserentsorgung investiert, teilt die Verwaltung mit. Daraus resultiere auch, dass die Investitionen auf die Gebührenzahler umgelegt werden – aber moderat. So müssen die Weinheimer für die Entsorgung ihres Abwassers künftig etwas tiefer in die Taschen greifen. Aber die Gebührenerhöhungen blieben überschaubar, betonte die Verwaltung im Vorfeld der entscheidenden Abstimmung im Gemeinderat.

Die Abwassergebühr schlüsselt sich in Weinheim – wie andernorts auch – seit dem Jahr 2011 auf eine Schmutzwassergebühr und einen Gebührensatz für Niederschlagswasser auf, das über versiegelte Flächen in den Kanal läuft.

In Weinheim soll sich die Schmutzwassergebühr um 7,7 Prozent oder zwölf Cent pro Kubikmeter erhöhen. Das entspricht rund 19 Euro im Jahr, sofern man einen Vier-Personen-Haushalt mit einem durchschnittlichen Verbrauch als rechnerische Größe heranzieht. Die Gebühren für die versiegelte Fläche steigen um 3,75 Prozent – das entspricht bei einem Einfamilienhaus mit einer versiegelten Fläche von 100 Quadratmetern Mehrkosten in Höhe von drei Euro pro Jahr. "Hohe Investitionen in unsere Infrastruktur sind eben nicht zum Nulltarif zu haben", erklärte Oberbürgermeister Manuel Just bereits vergangene Woche im Ausschuss für Technik, Umwelt und Stadtentwicklung (ATUS). Er ging dabei auf zurückliegende und bevorstehende Unkosten ein. Rein rechtlich ist die Sache eh klar: Die Kommunen sind verpflichtet, eine Unterdeckung ihres Abwasser-Wirtschaftsplans über Gebühren auszugleichen. Im Wirtschaftsplan sind die kräftigen Investitionen ausgewiesen.

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Zum Beispiel stehen dort fünf Millionen Euro für die komplette Kanalerneuerung in Oberflockenbach, dazu kommt ein Erdbecken gegen Hochwasser am Hammerweg, aber auch vorausschauend 2,5 Millionen Euro für das Neubaugebiet Allmendäcker, 2,6 Millionen Euro für das Gewerbegebiet Hintere Mult und 1,1 Millionen Euro für den Kanalaustausch in der Sommergasse in Lützelsachsen. Für rund 2,9 Millionen Euro wird eine Firma aus Heidelberg Kanalaustausch und Straßenbau in Oberflockenbach in der Großsachsener Straße in einem weiteren Abschnitt vorzunehmen. Die Stadt hatte höhere Kosten erwartet. Anfang 2021 geht es los.

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