Zweite Granate wenige Kilometer von Panzergranate gefunden
Schon am Samstag gab es einen Fund in Baiertal bei Erdarbeiten. Die Granate wurde entfernt.

Baiertal/Walldorf. (kbw) Gleich zweimal ist der baden-württembergische Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) am Wochenende in die Region Wiesloch ausgerückt, um Granaten aus dem Ersten Weltkrieg (1914 bis 1918) zu sichern: Am Sonntag gegen 12 Uhr hatte ein Bürger wie berichtet (siehe unten) eine französische Panzergranate ohne Zünder am Weg in Richtung des Walldorfer Waldklassenzimmers gefunden. Die Polizei sperrte den Bereich ab und der KMBD transportierte das Geschoss ab.
Wie die Polizei nun auf erneute RNZ-Nachfrage mitteilte, gab es bereits am Samstag in Baiertal einen ähnlichen Einsatz, gerade mal acht Kilometer weiter östlich. Bei Erdarbeiten in der Mühlstraße in Baiertal sei am Samstag gegen 13.20 Uhr ein Blindgänger gefunden worden. Der KMBD habe die Granate gegen 16.50 Uhr entfernt.
Wie ein Vertreter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes gegenüber der RNZ erläuterte, handelte es sich im Baiertaler Fall um eine deutsche Granate. Derartige Geschosse des Kalibers 3,7 Zentimeter seien im Krieg von Panzern oder auch Flugabwehrkanonen abgefeuert worden. Einen Zusammenhang zwischen den beiden Funden sieht er nicht.
Die französische Granate des Kalibers 65 Millimeter in Walldorf lag den Angaben zufolge auf einem Baumstumpf, als der KMBD vor Ort eintraf. Sie sei auch in einem relativ guten Zustand gewesen, deshalb vermutet der Vertreter des KMBD, dass sie ein Sammler aus unbekannten Gründen dort entsorgt hat.
Die Region um Wiesloch war im Ersten Weltkrieg kein Schauplatz von Kämpfen zwischen deutschen und französischen Bodentruppen, die großen Schlachtfelder lagen im Nachbarland. Wie die deutsche Granate in den Baiertaler Erdboden kam, darüber kann nur spekuliert werden, wie der Mitarbeiter des KMBD deutlich macht. Es sei etwa denkbar, dass sich deutsche Truppen auf dem Rückzug ihrer Munition entledigten: "In einem Krieg kann alles mögliche passieren." Angesichts der hohen Anzahl an Geschossen, die der Kampfmittelbeseitigungsdienst im ganzen Bundesland beseitigen müsse, könne die Herkunft nicht immer geklärt werden.
Update: Dienstag, 21. Januar 2025, 15.04 Uhr
Panzergranate auf Feldweg gefunden
Walldorf. (kbw) Der Fund einer französischen Panzergranate aus dem Ersten Weltkrieg hat am Sonntag in Walldorf zu einem Einsatz des Kampfmittelbeseitigungsdiensts (KMBD) geführt. Dies bestätigten das Polizeipräsidium Mannheim und das Regierungspräsidium Stuttgart, dem der KMBD unterstellt ist, auf RNZ-Nachfrage.
Als Fundort nennt das Polizeipräsidium einen Feldweg an der Albert-Einstein-Straße. Die Straße im Walldorfer Gewerbegebiet führt zu einem Wanderparkplatz und geht dort in den Wald über. Über den Weg erreicht man das Waldklassenzimmer und den Hochholzer See.
Die etwa 20 Zentimeter lange Granate sei gegen 12 Uhr gefunden worden, heißt es von der Polizei. Die Örtlichkeit sei im Umkreis von etwa 30 Metern abgesperrt worden. Da jedoch der Zünder bereits entfernt worden sei, "konnten die polizeilichen Sperrmaßnahmen aufgehoben und die Granate abtransportiert werden", teilte eine Polizeisprecherin mit.
Ein Bürger habe die Granate gefunden und dies umgehend der Polizei gemeldet, heißt es vom Stuttgarter Regierungspräsidium. Als die Entschärfer vor Ort eintrafen, habe die Panzergranate auf einem Baumstumpf gelegen. Wie sie dorthin gelangte, sei nicht klar.
Größere Kampfhandlungen von Landstreitkräften hat es im Ersten Weltkrieg auf heutigem deutschem Boden nicht gegeben. "Da die Granate keine nennenswerten Erdanhaftungen hatte, wurde diese mit großer Wahrscheinlichkeit nicht ausgegraben", teilt das Regierungspräsidium weiter mit.