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Ist das Festival auf der Mühlen-Baustelle ein Risiko?

Am 2. und 3. Juni steigt ein Open-Air-Festival. Es gibt aber Bedenken im Gemeinderat. Die Gemeinde hat sich bei Veranstaltern abgesichert.

01.06.2023 UPDATE: 01.06.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden
Ein Kran im Hof, jede Menge Arbeitsgeräte und Materialien drum herum: So sah die Baustelle der Kramer-Mühle am Dienstag noch aus. Foto: Lerche

St. Leon-Rot. (tt) Das Haupthaus und die Scheune der Kramer-Mühle sind eingerüstet, das Dach nur provisorisch abgedeckt. Im Hof lagern Baumaterialien und am Tor ist ein großes Schild mit Sicherheitshinweisen angebracht. Wenn man die Baustelle an der Kramer-Mühle betrachtet, ist es für einige Gemeinderäte kaum vorstellbar, dass hier am 2. und 3. Juni das erste Kramer-Mühlen Open-Air-Festival des Billardclubs St. Leon, des Freundeskreises Kramer-Mühle und des Kulturfördervereins Kurpfalz über die Bühne gehen soll. In der letzten Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt war es deshalb auch Thema.

"Ich weiß nicht, ob man auf einer Baustelle groß feiern kann und frage mich, wie man dort ein Fest veranstaltet", sagte Theo Vetter (Freie Wähler). Ihn interessierte deshalb, welche Planungen der Gemeinde zu dem Festival vorliegen, um Überraschungen zu vermeiden.

Schon frühzeitig habe es Gespräche zwischen Billardclub und Bürgermeister Alexander Eger gegeben, berichtete der ehemalige Ortsbaumeister Peter Dietz, der dem Planungsteam angehört. Später hätten sich dann die Freunde der Kramer-Mühle mit dem Fest der Ortsvereine am 17. Juni drangehängt.

"Wir haben gesagt: Auf einer Baustelle wird das schwierig", berichtete Dietz. Deshalb habe er darauf gedrängt, von den Veranstaltern zu erfahren, was an den Wochenenden genau geplant ist. "Nachdem wir das wussten, haben wir zwei Ortstermine veranstaltet. Ich habe das bewusst initiiert und alle an einen Tisch geholt." Mit dabei waren neben den Veranstaltern auch Vertreter der Gemeinde und der Objektüberwachung, die Architekten und der Sicherheits- und Gesundheitskoordinator der Baustelle.

"Vor Ort haben wir die Veranstaltung dann besprochen und wie das Mühlen-Festival im Rahmen der Baustelle stattfinden kann", so Dietz. Im Protokoll seien sowohl die rechtlichen Bedenken als auch die Sicherheitsbedenken dokumentiert und festgehalten worden. "Bei den Veranstaltern wurden Leute herausgedeutet, die verantwortlich für Zu- und Abgänge, für Fluchtwege und für die Toiletten sind."

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Diese Personen seien auch dafür verantwortlich, wie man beispielsweise mit einem Gewitter während der Veranstaltung umgehe. Denn dabei könnten vor allem am Dach Windgeschwindigkeiten von 80 bis 100 Stundenkilometern am First und zwischen 200 und 300 Kilometern am Ortgang entstehen. Und das Dach sei nur provisorisch gesichert, so Dietz. "Derjenige, der im Protokoll als Verantwortlicher von Veranstalter-Seite festgehalten wurde, muss am Tag der Veranstaltung entscheiden, ob sie stattfinden kann oder nicht."

Mit dem Ordnungsamt sei zudem abgesprochen worden, wo Fahrräder abgestellt werden und wo die Autofahrer parken können. Auch die Themen Beschallung, Strom und Wasser seien besprochen und festgehalten worden.

"Das war eine sehr, sehr wichtige Information für uns alle", sagte die Bürgermeister-Stellvertreterin Anneliese Runde, die die Sitzung leitete. "Schön, dass das alles so professionell abgearbeitet wurde, aber schade, dass es nicht an den Gemeinderat herangetragen wurde", sagte Michael Herling (FDP).

An der Kommunikation vom Rathaus zu den Gemeinderäten müsse noch gearbeitet werden. "Wenn wir immer nachfragen müssen, ist das sehr, sehr anstrengend", so Herling. "Wenn wir nicht ständig nachfragen, erfahren wir eigentlich nichts", so sein bitteres Fazit. Eigentlich sei es die Aufgabe der Verwaltung, die Gemeinderäte zu informieren.

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