Robotikteam "bricksapplied"

Wieslocher Legoroboter weltweit die Nummer drei

Beim Internationalen Wettbewerb "First Lego League" in Estland zwei Pokale geholt

16.07.2018 UPDATE: 17.07.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 33 Sekunden

Das Team "bricksapplied" freut sich mit seinen Coaches Marko Degenkolb und Heinz Rohrer über den dritten Platz beim Internationalen Wettbewerb der First Lego League in Tallinn/Estland. Foto: Holger Krah

Wiesloch/St. Leon-Rot. Der englische Begriff "coopertition" ist aus den Substantiven "cooperation" (Zusammenarbeit) und "competition" (Wettbewerb) zusammengesetzt und bezeichnet einen Wettkampf, bei dem die Teilnehmer voneinander lernen und dabei miteinander Spaß haben. Für ein Ausbalancieren der kompetitiven und der kooperativen Seite bedarf es einer ausgewogenen Mischung aus Offenheit, Selbstbewusstsein und Neugier.

Diese Rezeptur prägte die Atmosphäre beim Internationalen Robotikwettbewerb der "First Lego League" in Estland. Die 100 besten Teams aus 50 Ländern trafen in der estnischen Hauptstadt Tallinn zusammen, um Kontakte zu knüpfen, Erfahrungen auszutauschen, ihr Herkunftsland zu repräsentieren, Spaß miteinander zu haben - und sich miteinander zu messen.

Mittendrin war das Wieslocher Robotikteam "bricksapplied", das sich als eine von drei deutschen Robotikmannschaften für die Reise nach Estland qualifiziert hatte, nachdem es im März aus dem zentraleuropäischen Finale in Aachen als zweiter Gesamtsieger hervorgegangen war. Florian Brodkorb, Malte Degenkolb, Felix Jeschek, Alban König, Jacob Schäfer, Roman Schreiber und Florian Winter in dem Bewusstsein an, dass allein schon die Einladung nach Tallinn ein Ritterschlag war, denn zu Beginn der Saison waren weltweit 35.000 Teams an den Start gegangen. Entsprechend hoch war die Leistungsdichte.

Beim "Robot Game", in dem ein selbst programmierter und gebauter Legoroboter einen vorgegebenen Parcours meistern muss, entschieden nur wenige Punkte über die Platzierung. Mit 525 Punkten kamen die Jungs von "bricksapplied" knapp auf den dritten Platz hinter "Dream Maker" aus China und den "Silent-X Assassins" aus Malaysia.

Daneben gab es weitere Aufgaben zu lösen: Die Funktionsweise des Roboters musste vorgestellt, die Teamfähigkeit bewiesen sowie eine Forschungsaufgabe zum Thema "Wasser" präsentiert werden, und zwar alles in englischer Sprache. Beim Forschungsauftrag konnte "bricksapplied" mit dem "Street Filter" überzeugen, der durch Reifenabrieb entstandenes Mikroplastik bereits im Gully herausfiltert - ein Projekt, für das das Team neben Daniel Venghaus von der Technischen Universität Berlin auch Jürgen Ronellenfitsch vom Wieslocher Bauhof als Experte zu Rate gezogen hatte.

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In der Gesamtwertung kamen die sieben Wieslocher, sechs von ihnen Schüler am Ottheinrich-Gymnasium Wiesloch und einer am Privatgymnasium St. Leon-Rot, auf den dritten Platz und waren damit das einzige Team, das mit zwei Pokalen die Heimreise aus Estland antreten durfte. Doch so stolz die Jungs auf diese beiden aus Legosteinen zusammengebauten "Pötte" sind - mindestens ebenso groß ist die Freude über Dutzende von Buttons und Freundschaftsarmbändern.

Diese bezeugen, dass man nun Gleichgesinnte auf der ganzen Welt kennt und auf der "Friendship Night" zusammen mit Robotikfans aus Jordanien, Israel oder Chile gefeiert hat. Das Erlebnis, dabei gewesen zu sein, überstrahlt alles. Oder anders gesagt: "Cooperation" siegt über "competition".

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