Was wird aus Luther-Haus und Griechischer Weinstube?
Die Stadt tritt mit der Evangelischen Kirche in Verhandlungen. Das Interesse von Investoren an der Griechischen Weinstube hat offenbar nachgelassen.
Von Christoph Moll
Neckargemünd. Wie ist der Stand beim Kauf des Martin-Luther-Hauses der evangelischen Kirchengemeinde durch die Stadt und beim Verkauf der Griechischen Weinstube? Das wollte Brigitte Oppelt (CDU) in der jüngsten öffentlichen Sitzung des Gemeinderates wissen. Bekanntlich möchte die evangelische Kirchengemeinde ihr Martin-Luther-Haus verkaufen und die Stadt hat Interesse geäußert. Im Haushalt sind 800.000 Euro für den Erwerb eingeplant. Dieselbe Summe ist als Einnahme durch den Verkauf der Griechischen Weinstube in der Altstadt vorgesehen, die sich im Eigentum der Stadt befindet.
Bürgermeister Frank Volk sagte, dass er mit Pfarrerin Petra Hasenkamp vereinbart habe, in Gespräche und Verkaufsverhandlungen einzusteigen. Dies sei bisher aber nicht geschehen. "Die Evangelische Kirche will nur an uns verkaufen und mit einem Partner zusammenarbeiten, auf den man sich verlassen kann", machte Volk deutlich. Bei der Verteilung der Räume solle es fair zugehen, wie Volk betonte. Die Kirche brauche weiterhin Flächen in dem Gebäude. Bekanntlich hatte auch der Neckargemünder Anwalt und Investor Thomas Ax Interesse am Martin-Luther-Haus gezeigt und einen Kaufpreis von rund einer Million Euro in Aussicht gestellt.
"Es hat sich noch nichts weiter getan, das heißt: Das Martin-Luther-Haus ist noch nicht verkauft", betonte auch Pfarrerin Petra Hasenkamp auf RNZ-Anfrage. Für die Öffentlichkeit habe es eine Gemeindeversammlung gegeben, bei der die derzeitigen Bauvorhaben und Pläne vorgestellt worden seien. "Wir sind nun als Gremium der gesamten evangelischen Kirchengemeinde Neckargemünd – Markus- und Stephanusgemeinde – damit befasst, aber Haushaltsbesprechungen, Konfirmationen, aktuelle Baugeschichten und Strukturfragen der gesamten Kirche standen die letzte Zeit im Vordergrund", so Hasenkamp.
"Selbstverständlich werden wir wieder in Verhandlungen eintreten." Bis dahin aber stelle man das Martin-Luther-Haus auch vielen Gruppen zur Verfügung: Deutschkurse für Geflüchtete unter anderem auch aus der Ukraine, Proben der Garde der NKG, Proben der Chöre "Pepperonis" und "Sound and Pepper", Kinder- und Jugendwerkstatt, Blaues Kreuz, Tanzkreis, Kirchliche Nachbarschaftshilfe und mehr. "Gerade in Zeiten von Corona sind wir dankbar für diese großen Räume und teilen sie mit Menschen in dieser Stadt", so Hasenkamp.
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"Bei der Griechischen Weinstube sind wir wieder in Gesprächen", erklärte Volk. Ein großes Thema sei der Brandschutz. Es werde geprüft, wie die Decke feuersicher gestaltet werden kann. Die Stadt fordere weiter einen Gastronomiebetrieb. Einige Investoren hätten Unterlagen angefordert und allen sei Gastronomie als Voraussetzung genannt worden. Doch im Moment hätten viele Investoren angesichts der explodierten Baupreise auf die Bremse getreten. "Alle sind sehr zurückhaltend", so Volk, der auf Oppelt-Nachfrage betonte: Alle Investoren können sich bewerben und das Gebäude besichtigen, niemand werde ausgeschlossen. Er hoffe, dass bis Ende Juli Konzepte präsentiert werden können. "So weit waren wir schon einmal", kommentierte Petra Groesser (Grüne) die jahrelangen Bemühungen, das im Jahr 2015 erworbene Objekt wieder zu veräußern.