Bad erhebt Vorwürfe gegen Betreuer des Verdächtigen
17-Jähriger soll zwölfjähriges Kind unsittlich berührt haben

Im Weinheimer Freizeitbad Miramar kam es am Samstagabend zu einer vorläufigen Festnahme - wegen eines mutmaßlichen Sexualdelikts. Foto: Dorn
Von Philipp Weber
Weinheim. Das Kriminalkommissariat in Mannheim hat Ermittlungen gegen einen 17 Jahre alten Mann aus Afghanistan aufgenommen. Dieser soll am Samstagabend im Weinheimer Freizeitbad Miramar ein zwölfjähriges Mädchen unsittlich berührt haben. Das teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Mannheim am gestrigen Montag mit.
Zum Ablauf des Vorfalls machte die Polizei folgende Angaben: Der 17-Jährige soll gegen 18 Uhr auf der Wasserrutsche des Bads dem Mädchen in den Schritt gefasst und es im Intimbereich berührt haben. Das Kind sagte dies seiner Mutter, die sich an die Badeaufsicht wandte. Bedienstete des Bads hielten den mutmaßlichen Täter fest, bis die Polizei eintraf.
Diese stellte unter anderem die Identität des Tatverdächtigen fest und übergab ihn später an einen Betreuer. Bei Letzterem handele es sich um eine Begleitperson, mit der der 17-Jährige und andere junge Leute das Bad besucht hatten, so ein Polizeisprecher auf RNZ-Anfrage. Zum Aufenthaltsstatus des mutmaßlichen Täters machte der Sprecher keine Angaben.
Das Miramar reagierte am gestrigen Spätnachmittag mit einer ausführlichen Pressemitteilung. Darin bestätigte das Bäder-Unternehmen, dass es am frühen Samstagabend zu einer mutmaßlichen sexuellen Belästigung gekommen ist. Laut Miramar-Angaben war der junge Tatverdächtige mit drei weiteren Minderjährigen im Bad unterwegs. Alle Vier seien von Mitarbeitern des Bades festgehalten worden, bis die Polizei eintraf. Die Gruppe sei gemeinsam mit einem Betreuer aus Wiesbaden angereist, hieß es weiter. Dieser sei während der mutmaßlichen Tat "nicht zugegen" gewesen, teilt das Bad mit.
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"Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass die Aufsichtspflicht für diese Jugendlichen verletzt worden ist. Ich danke unseren engagierten Mitarbeitern, dass diese sofort und umsichtig gehandelt haben. Wie immer gilt: null Toleranz", wird Geschäftsführer Marcus Steinhart in der Mitteilung zitiert.
Das Miramar hat alle vier Gruppenmitglieder mit einem unbegrenzten Hausverbot belegt. Eigenen Angaben zufolge zählt das Freizeitbad rund 700.000 Besucher pro Jahr. Im vergangenen Jahr wurden hier 18 verschieden schwere Sexualdelikte zur Anzeige gebracht. Im laufenden Jahr kamen weitere hinzu. Der Bäderbetrieb reagierte, änderte seine Hausordnung und engagierte unter anderem einen Sicherheitsdienst.