"Hauptsache, das Freibad hat auf"
Temperaturbedingt hat die Saison gemächlich begonnen - Regeln wurden bislang gut eingehalten

Ladenburg. (skb) Seit dem 1. Juli, einer guten Woche also, hat das Freibad geöffnet – "coronabedingt mit einer Vielzahl von Einschränkungen", wie die Stadtverwaltung im Vorfeld angekündigt hatte. Am meisten zu knabbern haben dürften Besucher an der Frage: Komme ich überhaupt hinein? Denn die Auslastung ist limitiert: Maximal 1000 Gäste dürfen sich gleichzeitig auf dem Gelände aufhalten – ist diese Zahl erreicht, hilft auch keine Dauerkarte.
Bisher hat diese Regelung so gut wie keine Probleme verursacht, an den ersten Juli-Tage waren nicht gerade Hitzetemperaturen zu verzeichnen, und so wurde selbst am Wochenende die Marke von 400 Besuchern nicht überschritten. Einziger Wermutstropfen: Eine Familie musste sich vom Plan des gemeinsamen Freibadvergnügens verabschieden, da nur ein Elternteil den Familienkarten-Tarif hatte, das 200 Karten starke Tageskarten-Kontingent aber bereits erreicht war, wie Kim Aspray-Kretz, Mitarbeiterin im Eingangsbereich, berichtet. Die Enttäuschung sei groß gewesen, besonders angesichts der Tatsache, dass zu diesem Zeitpunkt nur 300 Gäste im Bad waren. Aber im Großen und Ganzen seien die Reaktionen auf notwendige Sicherheitsmaßnahmen positiv: "Die Leute, mit denen ich geredet habe, sind voller Verständnis", sagt Aspray-Kretz, und schließlich hat der vermutlich temperaturbedingt noch moderate Zulauf auch seine Vorteile: "Die Besucher haben sich darüber gefreut, dass es noch so ruhig ist und man gut schwimmen kann."
"Momentan macht das Wetter noch nicht mit", bestätigt auch Bademeister Faribouz Kakapour, als die RNZ am Montag vorbeischaute. Am frühen Nachmittag war bei bewölktem Himmel tatsächlich nicht viel los: 21 Grad Lufttemperatur, ansprechende 25 Grad Wassertemperatur, vereinzelte Schwimmer auf den Bahnen, im Nichtschwimmerbecken reichlich Platz zum Toben – am stärksten waren die Volleyballfelder frequentiert. Insgesamt: rundum einladend und traumhaft schön. So sah es auch Barbara Oswald, die seit der Eröffnung täglich ihre Bahnen zieht: "Ich finde, es klappt erstaunlich gut mit dem Einbahnstraßensystem." Und mit den weiteren Einschränkungen kann sie sich arrangieren: "Eine warme Dusche nach dem Schwimmen wäre zwar schon angenehm – aber Hauptsache, das Bad hat auf!". Und letztlich ist die Umsetzung der Vorgaben nicht in Stein gemeißelt, sondern kann durchaus optimiert werden. Auf wenig Gegenliebe war etwa die Aufteilung der Durchschreitebecken in Eingänge vorne und Ausgänge im hinteren Bereich gestoßen, was schon mal eine halbe Beckenumrundung erforderte. Inzwischen sind in jedem Becken beide Richtungen erlaubt, jeweils mit Pfeilen und Beschriftung angezeigt und mittig getrennt.
Auch Schwimmmeister Kakapour hat in seiner ersten Saison in Ladenburg unter besonderen Bedingungen festgestellt, dass die Leute sämtliche Regeln "gut einhalten". Aus den Reihen von Johannitern und DLRG gibt es bislang ebenfalls keine besonderen Vorkommnisse zu berichten. "Es sind ja relativ wenige Leute da, was es auch übersichtlich macht", sagt Alina Schneider, an diesem Nachmittag für die Badeaufsicht zuständig. "Sogar am Samstag hat es sich in Grenzen gehalten", ergänzt Janina Engel von den Johannitern.
Die Hoffnung mancher Jugendlicher, dass der Sprungturm im Laufe der Saison vielleicht doch noch geöffnet wird, erteilten die jungen Frauen jedoch – zumindest tendenziell – eine Absage: "Man hat im letzten Jahr gemerkt, dass die Regel, nach der der Dreier jeweils nur einzeln betreten werden darf, nicht immer eingehalten wird", erklärt Alina Schneider, obendrein müssten Leitern und Stufen dann permanent desinfiziert werden. Insofern wolle man Risiko-Bereiche lieber vermeiden, was auch für die Rutsche gilt: "So ist es einfacher und sicherer."
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In Kürze wird sich im Schwimmbad vermutlich ein anderes Bild bieten. Denn laut Prognose sollen die Temperaturen in der nächsten Woche steigen. Und wie die Zahlen aus dem Rathaus belegen, stehen auch die Nutzer längst in den Startlöchern: Bisher wurden (Stand 6. Juli) 197 Erwachsenen-Saisonkarten und 939 ermäßigte Saisonkarten verkauft, außerdem 73 Familienkarten Typ A (zwei Erwachsene mit Kindern) und 90 des Typs B (ein Erwachsener mit Kindern).