Freibad eröffnet wegen defekter Pumpe nicht am Samstag
Eigentlich sollte das Bad am Wochenende öffnen, allerdings wurden bei den Vorbereitungen mehrere Defekte entdeckt. Die Reparaturarbeiten laufen.

Ladenburger Freibad. Archivfoto: Sturm
Von Axel Sturm
Ladenburg. Jahreshauptversammlungen des Freibad Fördervereins (FFL) sind normalerweise eher schwach besucht. Am vergangenen Donnerstag war das allerdings anders: 30 Vereinsmitglieder kamen in die Gaststätte Römerstadion, denn Bürgermeister Stefan Schmutz gab einen aktuellen Sachstandsbericht zu gleich zwei Ladenburger Brennpunkt-Themen.
Zum einem begründete er den Umstand, warum das Freibad nicht wie geplant an diesem Samstag eröffnet werden kann. Zum anderen informierte das Stadtoberhaupt über die Umbauplanungen im Freibad, für die der Gemeinderat in der jüngsten Ratssitzung die Weichen gestellt hat.
Zuvor stellte der FFL-Vorsitzende Walter Dehnel in seinem Jahresbericht die Unterstützungsaktivitäten vor, die die Freibadförderer seit 22 Jahren leisten. So wurden im vergangenen Jahr beispielsweise eine neue Slackline und neue Sonnenschirme angeschafft. Mit größeren Investitionen hält sich der FFL derzeit zurück – die Kasse ist gut gefüllt, berichtete Kassierer Jens Elsishans. Denn nach der Freibadrenovierung will der FFL aktiv werden, um unter anderem den Spielbereich der Kleinkinder aufzuhübschen.
Warum das Freibad nicht wie geplant am Samstag geöffnet werden kann, war eine Frage, die die Versammlung brennend interessierte. Als jüngst der Probebetrieb nach der Winterpause starten sollte, war das Bademeister-Trio noch optimistisch, dass alles rund laufen wird. Was jedoch nicht rund lief, war die Umwälzpumpe, die für die Einhaltung der Wasserqualität wichtig ist. Auch die Ersatzpumpe funktionierte nicht mehr. Zudem gab es ein elektrotechnisches Problem. Die Elektrik wurde inzwischen repariert, die Pumpenersatzteile sind bestellt und sollen am Dienstag eingebaut werden. Am Mittwoch will die Verwaltung über die geplante Öffnung informieren. "Ich will zwar nichts versprechen. Aber es sieht gut aus, dass wir das Freibad danach eröffnen können", so Schmutz. Es sei eigentlich "gut in Schuss", betonte er. Doch die Technik ist veraltet und Ersatzteile nicht mehr erhältlich.
Danach stellte der Bürgermeister den FFL-Mitgliedern die konkrete Planung der Freibad-Renovierung vor und zeigte die Vorteile der vom Gemeinderat verabschiedeten Lösung auf (die RNZ berichtete mehrfach). "Unser Freibad hat eine Zukunft. Es ist im jetzigen Zustand aber nicht zukunftsfähig", so der Einstieg von Schmutz. Daher bewarb sich die Stadt mit einem zukunftsorientierten Umbauplan um Fördermittel des Bundes. Der bewilligte 2,7 Millionen Euro unter der Voraussetzung, dass die Renovierung bis 2027 abgerechnet sein muss.
Die ursprüngliche Kostenschätzung von 6,3 Millionen Euro sei nicht mehr haltbar, so Schmutz. Die Investitionssumme belaufe sich voraussichtlich auf 7,8 Millionen Euro.
Die Verwaltung gab einem Planungsbüro den Auftrag, eine Zukunftsplanung zu erstellen, wie das Freibad attraktiv bleibt und kostengünstig betrieben werden kann. Derzeit werden pro Saison um die 250 000 Euro "draufgelegt".
Der Gemeinderat konnte letztendlich über drei Varianten abstimmen, wobei die Planung des Büros eine Mehrheit erhielt. Diese sieht unter anderem eine Trennung der Becken und eine Reduzierung der Wasserfläche vor. 2026 muss die Badesaison wegen der Umbauarbeiten ausfallen. Schmutz warnte davor, das Konzept zu zerreden, denn das Projekt müsse zügig umgesetzt werden, um den Förderbetrag abrufen zu können. Ohne die Bundesförderung sei eine Umsetzung wegen der angespannten Haushaltslage nicht möglich.
Stadträtin Jenny Zimmermann (Grüne) ergänzte, dass die Reduzierung der Wasserfläche zwar schmerzen würde, aber anders sei das Freibad finanziell nicht mehr zu tragen. "Andere Kommunen schließen ihre Bäder. Wir in Ladenburg stellen unser Freibad zukunftsfähig auf", so Zimmermann.
Die Argumente des Bürgermeisters konnte Louis Schuhmann (CDU) "absolut nachvollziehen". Die CDU wünsche sich trotzdem einen weiteren Alternativvorschlag (siehe weiterer Bericht). Die genaue Kostenschätzung wird dem Rat in der September-Sitzung präsentiert. "Danach gibt es kein Zurück mehr", so Schmutz.
Ein großes Kompliment sprach FFL-Vorsitzender Dehnel dem Bürgermeister nach dessen Ausführungen aus. "Das Konzept hat so viele Vorteile, dass wir es ohne Wenn und Aber mittragen", betonte der FFL-Vorsitzende euphorisch. Der Betrieb des Freibads werde langfristig gesichert, und die Attraktivität sieht Walter Dehnel ebenfalls gesteigert. Das vorgestellte Projekt sei "genial", schwärmte der Vorsitzende. Er kündigte zum Ende der Sitzung an, nach 22 Jahren in der FFL-Vorstandschaft im nächsten Jahr zurückzutreten.
Update: Freitag, 16. Mai 2025, 19.23 Uhr