Defekte Landmaschine löste Flächenbrand aus
In den Feldern am Schwabenheimer Hof entstand 200.000 Euro Sachschaden. Feuerwehren und Landwirte verhinderten Schlimmeres.

Von Carsten Blaue
Dossenheim. Das war echte Teamarbeit. Feuerwehren aus fünf Kommunen und Landwirte haben am Samstagnachmittag unter der Leitung des Dossenheimer Kommandanten Stefan Wieder gemeinsam gegen einen Flächenbrand in den Feldern am Schwabenheimer Hof angekämpft und noch Schlimmeres verhindert. 3,5 Hektar Stoppelacker standen in Flammen, ausgelöst wohl durch einen Defekt in einer Heuballenpresse. Schon der Fahrer des Traktors, an dem die Maschine angehängt war, hatte laut Wieder genau richtig gehandelt.
Wie der Kommandant der Dossenheimer Feuerwehr im Telefonat mit der RNZ berichtete, hatte der Mann auf einem Feld mit der Heuballenpresse gearbeitet, als er Rauch aus der Maschine aufsteigen sah. Also fuhr er sie in einen Bereich, in dem das Feld schon gepflügt war und schaffte es auch noch rechtzeitig, den Traktor abzukoppeln, sodass dieser nicht auch noch ein Raub der Flammen wurde. Die Heuballenpresse aber brannte aus und entzündete schon bei der Fahrt in den gepflügten Bereich durch die Hitze die Ackerfläche im Bereich zwischen dem Oberen Langgewann und der Heidelberger Straße.

Wieder erläuterte, dass es am Schwabenheimer Hof nur eine Wasserleitung gibt. "Das hat aber nicht gereicht." Also rief er die Kameraden aus Weinheim und Heidelberg hinzu, die zwei Abrollbehälter mit jeweils 9000 Litern Löschwasser mitbrachten. Außerdem stießen noch Feuerwehrkräfte mit ihren Tanklöschfahrzeugen aus Ladenburg und Schriesheim hinzu. Im Ganzen kämpften 92 Feuerwehrleute gut vier Stunden lang und medizinisch abgesichert durch das Rote Kreuz aus Dossenheim gegen das Feuer, wobei sich die Ladenburger Kräfte um die Heuballenpresse kümmerten.
Wieder sagte, die Befürchtungen seien zunächst groß gewesen. Bei der Hitze und Trockenheit werde so ein Stoppelackerbrand schnell vorangetrieben. Und nur unweit vom Einsatzort befand sich das Logistikzentrum der AVR. Außerdem galt es, die landwirtschaftlichen Anwesen in Ladenburg-Neubotzheim zu schützen. Die AVR und die Höfe vor den Flammen zu bewahren, sei das Hauptaugenmerk gewesen – auch gleich zu Anfang, als die 35 Dossenheimer Kameraden mit einem erweiterten Löschzug vor Ort zügig eingriffen.
Und die Landwirte aus der Nachbarschaft packten ebenfalls tatkräftig mit an. Wieder erklärte, dass sie mit ihren Pflügen die Grasnabe rund um das brennende Gebiet aufgerissen hätten. Damit zogen sie einen sogenannten "Wundstreifen", den das Feuer nicht überspringen konnte. Außerdem sorgten sie für weiteres Löschwasser aus Wasserfässern auf ihren Anhängern. Für die Dauer der Löscharbeiten sperrte die Polizei die Heidelberger Straße im Bereich Neubotzheim. Der Verkehr wurde örtlich umgeleitet.
Am Ende musste die ausgebrannte Heuballenpresse ebenso in die Schadensbilanz aufgenommen werden wie etwa 50 Strohballen, ein landwirtschaftlicher Anhänger und gelagerte Materialien, darunter Holz und eine Gasflasche. Verletzt wurde niemand, und durch die Absperrungen der Polizei liefen auch Ausflügler nicht Gefahr, zu nah an die Einsatzstelle zu kommen. Zum Abschluss der Maßnahmen wurden dann noch Beregner aufgestellt, um auszuschließen, dass das Feuer erneut aufflammt. Besonders froh war Wieder in seinem Resümee darüber, wie alle Hand in Hand zusammengearbeitet hatten: "Einfach nur toll!".
Update: Sonntag, 29. Juni 2025, 20.07 Uhr