Brand in Edingen

Fünfköpfige Familie hat alles verloren (Video/Fotogalerie)

Am Freitagabend brach beim Edinger Fensterbauer Wagner ein Feuer aus. Rund 70 Kräfte mehrerer Feuerwehren waren im Einsatz.

10.01.2025 UPDATE: 12.01.2025 20:07 Uhr 4 Minuten, 8 Sekunden
Foto: PR Video

Von Edda Nieber

Edingen-Neckarhausen. Es war einer der größten Brände der letzten Jahre in der Doppelgemeinde: Dichter Rauch stieg am Freitagabend über Edingen auf, Blaulicht erhellte stundenlang die Nacht.

Ein Zimmerbrand in einem Wohnhaus mit angeschlossener Werkstatt in der Friedrichsfelder Straße in der Nacht auf Samstag entwickelte sich zu einem Großbrand. Das Gebäude auf dem Grundstück des Fensterbauers Wagner ist nun unbewohnbar und einsturzgefährdet. Verletzt wurde niemand, alle Bewohner und Nachbarn konnten rechtzeitig evakuiert werden. Sie wurden von der Gemeinde untergebracht oder konnten bei Verwandten schlafen. Die fünfköpfige Familie, die in dem Haus wohnte, hat jedoch ihr ganzes Hab und Gut in den Flammen verloren. Rund 80 Kräfte der Feuerwehr waren vor Ort, erst am Samstag gegen 12 Uhr konnte schließlich "Feuer aus" gemeldet werden.

Gegen 19.30 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Edingen-Neckarhausen alarmiert. "Wegen einer Übung waren zu diesem Zeitpunkt viele von uns am Feuerwehrhaus, deshalb waren wir besonders schnell vor Ort", sagte Kommandant Marcus Heinze.

Als sie eintrafen, schlugen die Flammen bereits aus dem Dach, zahlreiche Schaulustige standen auf der Straße. Die Einsatzkräfte starteten einen Löschangriff von zwei Seiten, von der Friedrichsfelder Straße und der Anna-Bender-Straße aus, und forderten eine zweite Drehleiter aus Ilvesheim an. Aufgrund der Einsturzgefahr gestalteten sich die Löscharbeiten besonders schwierig. "Wir mussten das Dach öffnen und von außen löschen. Rein kann nach wie vor niemand", erläuterte der stellvertretende Kommandant Hannes Henn am nächsten Morgen.

Erst da wurde das komplette Ausmaß des Brands sichtbar: Das Dach ist nur noch ein Gerippe. Die Balken sind verkohlt, Hof und Werkstatt voller Schaum. Dieser wurde eingesetzt, um alle möglichen Brandherde zu erreichen. Nichtsdestotrotz loderten auch in der Nacht immer wieder Flammen auf. Gegen 3 Uhr wurden die Edinger Einsatzkräfte von ihren Kollegen aus Ladenburg zur Brandwache abgelöst, waren jedoch bereits um 7 Uhr morgens wieder vor Ort.

Das THW brachte in der Nacht ein spezielles Sicherheitssystem, bestehend aus reflektierenden Punkten, am Haus an, mit denen minimalste Bewegungen festgestellt werden können, sollte das Haus einstürzen. Unterstützt wurde die Edinger-Neckarhäuser Wehr von Kameraden aus Ilvesheim und Ladenburg sowie der Unterkreisführungsgruppe, bestehend aus Führungseinheiten aus Heddesheim, Ladenburg, Dossenheim und Schriesheim. Auch das DRK Edingen, Mitarbeiter der Verwaltung und Bürgermeister Florian König waren vor Ort. Letzterer lobte die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten. Auch die Landfrauen Neckarhausen bekamen von dem Einsatz mit und versorgten die Einsatzkräfte, die eine Versorgungsstelle im nahe gelegenen Anna-Bender-Haus eingerichtet hatten, mit warmen Getränken und belegten Broten. Die Polizei schätzt die Höhe des entstandenen Schadens auf einen mittleren sechsstelligen Betrag. Die Brandursache ist derzeit noch unklar. Wie es mit dem Betrieb weitergeht, der in dem abgebrannten Haus seine Werkstatt hatte, ist unklar. Die RNZ konnte den Inhaber bisher nicht erreichen.

Update: Sonntag, 12. Januar 2025, 20.06 Uhr


Haus unbewohnbar und einsturzgefährdet

Von Edda Nieber

Edingen-Neckarhausen. Wo am Vorabend Flammen aus dem Dach schlugen, ist nun nur noch ein Gerippe aus Balken. Werkstatt und Innenhof sind bedeckt mit dickem Schaum: Am Morgen nach dem Großbrand in der Friedrichsfelderstraße in Edingen wird das Ausmaß erst wirklich sichtbar. Das Haus auf dem Gelände des Fensterbauers Wagner ist nicht nur nicht mehr bewohnbar, sondern einsturzgefährdet, berichtete Kommandant Marcus Heinze, was die Brandbekämpfung deutlich erschwerte.

Foto: dani

"Wir mussten das Dach öffnen und von außen löschen. Rein kann nach wie vor niemand", erläuterte der stellvertretende Kommandant, Hannes Henn. Er und seine Kameraden hatten eine kurze Nacht: Gegen 19.30 wurden sie alarmiert, wenig später schlugen die Flammen aus dem Dach des Gebäudes, in dem sich neben einer Werkstatt auch eine Wohnung befunden hat. Alle Bewohner und Nachbarn konnten rechtzeitig evakuiert werden und kamen bei Verwandten oder in Hotels unter, verletzt wurde niemand. Einige von ihnen sind am Morgen danach ebenfalls vor Ort, der Schock sitzt tief. 

Die Brandbekämpfung war herausfordern, weshalb eine zweite Drehleiter aus Ilvesheim zum Einsatz kam und spezieller Löschschaum genutzt wurde, um die richtigen Stellen zu erreichen. Das THW brachte in der Nacht ein spezielles Sicherheitssystem, bestehend aus reflektierenden Punkten, am Haus an, mit denen minimalste Bewegungen festgestellt werden können, sollte das Haus einstürzen. Gegen 3 Uhr nachts übernahm die Feuerwehr Ladenburg die Brandwache. "Auch nachts gab es immer wieder Flammenbildung", berichtete der stellvertretende Kommandant der Feuerwehr Edingen-Neckarhausen, Sascha Hirsch. Morgens um sieben übernahm wieder die Edinger-Neckarhäuser Wehr, die erst gegen 12 Uhr "Feuer aus" melden konnte. 

Es sei einer der größten Brände der letzten Jahre in Edingen-Neckarhausen gewesen, teilte die Feuerwehr mit, und bedankte sich bei allen Helfenden für die gute Zusammenarbeit.

Neben der Feuerwehr Edingen-Neckarhausen waren Kameraden aus Ilvesheim und Ladenburg sowie der Unterkreisführungsgruppe, bestehend aus Führungseinheiten aus Heddesheim, Ladenburg, Dossenheim und Schriesheim vor Ort, ebenso wie das DRK Edingen, Mitarbeiter der Verwaltung und Bürgermeister Florian König. Auch die Landfrauen Neckarhausen bekamen von dem Einsatz mit und versorgten die Einsatzkräfte, die eine Versorgungsstelle im nahegelegenen Anna Bender Haus eingerichtet hatten, mit warmen Getränken und belegten Broten.

Update: Samstag, 11. Januar 2025, 15.08 Uhr


Foto: PR Video

Von Edda Nieber

Edingen-Neckarhausen. Dichter Rauch hing am Freitagabend über Edingen. Gegen 19.30 wurde die Freiwillige Feuerwehr Edingen-Neckarhausen zu einem Zimmerbrand in die Friedrichsfelder Straße gerufen, der sich zu einem Dachvollbrand entwickelte.

Rund 70 Kräfte der Feuerwehr, auch aus umliegenden Gemeinden, waren vor Ort und hatten das Feuer schnell unter Kontrolle. Verletzt wurde niemand, alle Bewohner konnten rechtzeitig evakuiert werden. "Wegen einer Übung waren zu diesem Zeitpunkt viele von uns am Feuerwehrhaus, deshalb waren wir besonders schnell vor Ort", sagte Kommandant Marcus Heinze.

Die Einsatzkräfte starteten einen Löschangriff von zwei Seiten, von der Friedrichsfelder Straße und der Anna-Bender-Straße aus, und forderten eine zweite Drehleiter aus Ilvesheim an, die rund 20 Minuten später eintraf.

Bereits beim Eintreffen der Einsatzkräfte hatte sich das Feuer auf das gesamte Wohngebäude mit angeschlossener Werkstatt ausgeweitet, weshalb auch angrenzende Gebäude geräumt wurden. Die Flammen schlugen aus dem Dach des Gebäudes auf dem Gelände des Fensterbauers Wagner, es stand in Vollbrand. Schlimmeres konnte durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr verhindert werden.

Zur Unterstützung wurde zusätzlich die Unterkreisführungsgruppe angefordert, die bei der Einsatzleitung unterstütze. Zudem waren Kräfte der Feuerwehr Ilvesheim, des DRK, der Polizei und Kriminalpolizei sowie der Verwaltung vor Ort. Letztere sorgte für die Bewohner und besorgte Verpflegung.

Auch das THW sollte in der Nacht noch anrücken und prüfen, ob das Haus noch bewohnbar ist. "Ich gehe nicht davon aus", sagte Kommandant Marcus Heinze. 

Die Polizei schätzt die Höhe des entstandenen Schadens auf einen mittleren sechstelligen Betrag. Da das Gebäude einsturzgefährdet ist, kamen die umliegenden Anwohner vorläufig bei Bekannten unter. Die Brandursache ist derzeit noch unklar. 

Ort des Geschehens

Update: Samstag, 11. Januar 2025, 11.02 Uhr

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