Mosbach

Ein Geländewagen voll praktischer Hilfe

Lions-Club Mosbach initiierte Verbandskasten-Aktion. Ältere Exemplare gehen in die Ukraine.

27.05.2022 UPDATE: 28.05.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 9 Sekunden
Da kam viel zusammen: Die Verbandskasten-Aktion des Lions-Clubs Mosbach kam gut an, nun sollen die Hilfsmittel in die Ukraine. Foto: Schattauer

Mosbach. (schat) Am besten ist, man braucht ihn nicht. Die Polizei will ihn bei einer Fahrzeugkontrolle aber schon mal sehen. Für die allermeisten Autofahrer ist der Verbandskasten ein ebenso stiller wie unbeachteter Begleiter, der mitunter über viele Jahre im Kofferraum, auf der Hutablage oder unter dem Beifahrersitz ruht.

Dabei haben die Notfallboxen ein vom Gesetzgeber klar definiertes Haltbarkeitsdatum: Alle vier Jahre muss ein Verbandskasten erneuert werden. Da der Inhalt aber auch danach noch bedenkenlos nutzbar ist, kam man beim Lions-Club Mosbach dieser Tage auf eine Idee: Neue Verbandskästen zum Vorzugspreis anbieten, alte sammeln und ins Kriegsgebiet in der Ukraine transportieren. Dort wird etwa Verbandsmaterial dringend gebraucht.

Eine Woche lang rief der Lions-Club also zur praktisch-pragmatischen Umtausch-Spenden-Hilfsaktion auf. Beim Teilespezialisten Lumos sowie in den Autohäusern Gramling, Käsmann und Pfaff gab es die neuen Kästchen zum Sonderpreis, die alten wurden zur Weitergabe an die Lions-Sammelstelle angenommen. Dabei kamen durchaus "treue" Wegbegleiter zum Vorschein: "Das älteste Exemplar war 1993 abgelaufen", berichtet Hans-Peter Hillmeier vom Lions-Club, während Matthias Schellmann als Mediziner in den Reihen der Löwen ergänzt: "Verbandsmaterial wie Binden oder die Scheren sind natürlich immer noch gut verwendbar."

Dass die gespendete Erste-Hilfe-Boxen auch dort ankommen, wo sie hinsollen, dafür wird der Oberarzt aus den Neckar-Odenwald-Kliniken auch selbst sorgen. Den eigenen Geländewagen bis unters Dach vollgepackt mit Verbandskästen, fährt Schellmann zunächst ins Allgäu, von wo aus man sich mit weiteren Helfern in mehreren Krankentransport- und Lastwagen und mit reichlich medizinischen Hilfsmitteln an Bord auf in Richtung Ukraine macht.

"Ich war positiv überrascht, wie gut die Aktion angenommen wurde", zeigt sich Markus Herrmann, der gemeinsam mit seinen Kollegen vom Lions-Club die Sammlung koordinierte, zufrieden mit dem Ergebnis. "Die Idee ist angekommen", finden Gerhard Lauth und Lions-Präsident Gerhard Stock, die das gesammelte Gut nun vertrauensvoll in die Hände – oder besser: in den Kofferraum – ihres Lions-Kollegen Schellmann legen.

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