Wolf reißt Reh in Höpfingen
Der Wildtierbeauftragte geht nicht von Konsequenzen für den Tierbesitzer und die Jäger der Region aus.

Höpfingen. (jam) Ein totes Reh, das ein örtlicher Jäger am 25. Oktober bei Höpfingen gefunden hat, ist von einem Wolf gerissen worden. Das bestätigte die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg, nachdem es eine Genprobe analysiert hatte. "Wir gehen stark davon aus, dass es sich Ende Oktober um einen durchziehenden Wolf bei uns im Neckar-Odenwald-Kreis gehandelt hat", sagt der Wildtierbeauftragte Tobias Kuhlmann auf Nachfrage der RNZ.
Ihm zufolge hat der nachgewiesene Wolfsriss damit keine unmittelbaren Konsequenzen für Tierbesitzer oder Jäger in der Region. Kuhlmann warnt dennoch: "Prinzipiell sollten Tierbesitzer immer mit dem Auftreten von einzelnen Wölfen in unserer Region rechnen und daher möglichst vorab schon Herdenschutzmaßnahmen treffen."
Seit Oktober gab es ihm zufolge keinen weiteren bestätigten Nachweis eines Wolfs im Landkreis. "Wichtig ist es jedoch, dass Hinweise immer gemeldet werden", sagt Kuhlmann. Nur so könne er als Wildtierbeauftragter die Hinweise prüfen und gegebenenfalls bestätigen.
Im vorliegenden Fall konnte das FVA-Wildtierinstitut den Wolf letztlich nur nachweisen, weil der Jäger den Fund zeitnah gemeldet hat und Kuhlmann das gerissene Reh somit unmittelbar untersuchen und eine Genprobe entnehmen konnte. "Diese Abläufe sind sehr wichtig, da nur auf diesem Weg gesicherte Wolfsnachweise geführt und bestätigt werden können", merkt der Wildtierbeauftragte an.




