Neckar-Odenwald-Kreis

Die Corona-Sterberate ist deutlich gesunken

In Billigheim gab es auffallend wenige Infizierte, in Hüffenhardt dagegen besonders viele.

23.04.2021 UPDATE: 24.04.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 53 Sekunden
So viele Personen haben sich im Verhältnis zur Einwohnerzahl in den einzelnen Kommunen infiziert. Grafik: Andreas Hanel

Von Rüdiger Busch

Neckar-Odenwald-Kreis. Wie viele Menschen haben sich seit Beginn der Pandemie in den einzelnen Städten und Gemeinden mit Sars-CoV-2 angesteckt? Diese Frage beantwortet das Landratsamt jeden Montag durch die Veröffentlichung der Infektionszahlen aus den Kommunen. Diese absoluten Zahlen sind jedoch nur bedingt aussagekräftig, da der Bezug zur Einwohnerzahl fehlt. Wir haben daher die Infektionszahlen ins Verhältnis zur Einwohnerzahl gesetzt und dabei deutliche Unterschiede unter den einzelnen Gemeinden im Landkreis festgestellt. Während sich in Billigheim bislang nur 1,88 Prozent der 6000 Einwohner mit Corona angesteckt haben (Stand der Daten: 19. April), sind es in Hüffenhardt 6,90 Prozent und in Schwarzach 6,64 Prozent.

Von diesen "Ausreißern" abgesehen, bewegt sich die Infektionsquote im Kreis aber größtenteils zwischen drei und fünf Prozent. Das zeigt, dass das Virus sich nicht nur in einzelnen größeren Ausbrüchen verbreitet, sondern in allen Städten und Gemeinden grassiert. Große Unterschiede zwischen Städten wie Buchen und Mosbach und kleineren Kommunen sind nicht auszumachen. Besonderheiten wie Ausbrüche in großen Pflegeheimen oder stationären Einrichtungen sind wohl in erster Linie für die recht hohen Werte in einzelnen Gemeinden verantwortlich.

Kreisweit liegt der Wert bei 3,65 Prozent, das heißt, unter 100 Einwohnern haben sich rein rechnerisch bislang 3,65 Menschen infiziert. Umgekehrt sind bislang pro 100 Menschen aber auch gut 96 von einer Infektion verschont geblieben. Deutschlandweit haben sich bislang 3,9 Prozent der Menschen infiziert; der Neckar-Odenwald-Kreis liegt also leicht unter dem Bundesdurchschnitt.

Interessant ist auch der Blick auf die Altersgruppen der nachweislich Infizierten. 76 Babys und Kleinkinder (unter vier Jahre) haben sich bislang infiziert. Bei den Fünf- bis 17-Jährigen gab es 265 Fälle. 1369 Infektionen entfallen auf die Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen. Die meisten Infizierten haben die 35- bis 39-Jährigen zu verzeichnen: 2073. Unter den 60- bis 79-Jährigen haben sich 961 Kreisbürger mit Sars-CoV-2 angesteckt. Bei den über 80-Jährigen waren es 618 (Stand der Daten: 23. April).

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Bei dieser Altersgruppe ist die Gefahr für einen schweren Verlauf am höchsten, was auch der Blick auf die Todeszahlen belegt: 87 Menschen über 80 sind nach einer Corona-Infektion gestorben – das sind 14 Prozent. In der Altersgruppe der 60- bis 79-Jährigen sind 39 Todesfälle zu beklagen: vier Prozent der Infizierten. Unter 60 Jahren ist das Risiko, an einer Corona-Infektion zu sterben, deutlich geringer: Nur zwei Landkreisbewohner unter 60 sind der Pandemie bislang zum Opfer gefallen. Über alle Altersschichten hinweg liegt die Sterberate bei 2,4 Prozent.

Eine positive Botschaft zum Ende der statistischen Auswertung: Das Impfen zeigt offensichtlich – ebenso wie der medizinische Fortschritt bei der Behandlung der Infizierten – Wirkung. Nach dem Start der Impfkampagne Ende Dezember dürften die ersten Auswirkungen Anfang Februar spürbar gewesen sein. Bis 1. Februar hatten sich 4011 Kreisbürger infiziert, 120 davon waren gestorben – eine Sterberate von 2,9 Prozent. Seither haben sich 1365 weitere Menschen angesteckt, acht sind gestorben – eine Quote von 0,6 Prozent. Die besonders gefährdeten Altersgruppen zuerst zu impfen, ist beim Blick auf diese Zahlen eindeutig der richtige Weg gewesen. Wenn die Impfungen nun weiter Fahrt aufnehmen, wie es sich in den letzten Wochen schon abzeichnet, dann wird wohl schon bald Licht am Ende des Tunnels erkennbar.

Quellen: Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis / Statistisches Landesamt Baden-Württemberg / Robert-Koch-Institut.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
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