Seriendieb soll auch Patienten in GRN-Klinik bestohlen haben
Der Tatverdächtige soll aus den Zimmern von mindestens zehn Personen Giro- und Kreditkarten gestohlen haben. Der nun Angeklagte, war offenbar in mehreren Kliniken im Bundesgebiet aktiv.

Eberbach/Magdeburg. (RNZ/rl) Gegen einen mutmaßlichen Seriendieb, der sich auf Krankenhäuser spezialisiert haben soll, hat die Staatsanwaltschaft Heidelberg bereits Ende Oktober Anklage Mann. Dem Mann wird eine bundesweite Serie von Diebstählen in Krankenhäusern zur Last gelegt. Dazu gehören auch Diebstähle in der GRN-Klinik in Eberbach.
Nach umfangreichen Ermittlungen muss sich der Angeschuldigte nun vor dem Landgericht Heidelberg verantworten. Er soll in Patientenzimmern verschiedener Kliniken im gesamten Bundesgebiet Geldbörsen entwendet und anschließend mit gefundenen Giro- und Kreditkarten Bargeld abgehoben oder direkt Einkäufe getätigt haben. Insgesamt gehe es bislang um 58 Taten mit zehn Bestohlenen, hieß es in der Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft. Bei den Opfern handelt es sich überwiegend um ältere Patienten.
Die Ermittlungen hatten im Juni begonnen. Angehörige eines im GRN-Klinikum Eberbach verstorbenen Patienten hatten Anzeige erstattet, nachdem sie den verschwundenen Geldbeutel des Verstorbenen und unberechtigte Abbuchungen auf dessen Konto bemerkt hatten. Über die Kontoauszüge ließen sich die betroffenen Geldautomaten ermitteln. Ausgewertete Videoaufnahmen und der Einsatz eines Gesichtserkennungssystems führten schließlich zur Identifizierung des Verdächtigen.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ das Amtsgericht einen Haftbefehl, woraufhin der Mann zur Fahndung ausgeschrieben wurde. Während der weiteren Ermittlungen stellte sich heraus, dass bundesweit weitere Fälle mit identischem Vorgehen angezeigt worden waren. Auf Fotos und Videoaufnahmen dieser Taten soll der Beschuldigte ebenfalls zu erkennen sein. Die jeweiligen Verfahren wurden daraufhin bundesweit zusammengeführt und von der Staatsanwaltschaft Heidelberg übernommen.
Nach fast zweimonatiger Fahndung wurde der Angeschuldigte Anfang September im Hauptbahnhof Magdeburg kontrolliert und festgenommen. Der Gesamtschaden beläuft sich laut Staatsanwaltschaft auf rund 23.000 Euro. Angesichts der Vielzahl der Taten wird eine Freiheitsstrafe von mehr als vier Jahren erwartet.



