Weinheimer Miramar

Exhibitionismus bei der Honiganwendung

Bad kommt nicht zur Ruhe - Null-Toleranz-Haltung bekräftigt - Belästigte Besucherinnen erstatten Anzeige

27.08.2018 UPDATE: 28.08.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 35 Sekunden

Die Leitung des Weinheimer Freizeitbads Miramar betont, bei einer Null-Toleranz-Haltung bleiben zu wollen. Foto: Kreutzer

Von Philipp Weber

Weinheim. Schlechte Nachrichten aus Weinheim: Das Miramar kommt nicht zu Ruhe. Offenbar hat sich am Samstagabend im Freizeitbad erneut ein extrem unerfreulicher Vorfall ereignet. Laut Polizei soll ein 50 Jahre alter Mann zwei junge Frauen belästigt haben.

Die Besucherinnen im Alter von 24 und 26 Jahren hätten sich in einem Dampfbad innerhalb des Saunabereichs aufgehalten, teilt die Polizei mit. Der 50-Jährige habe gegen 21 Uhr gegenüber der beiden Frauen Platz genommen. Dann soll er begonnen haben, an sich herumzuspielen. Dabei soll er die Frauen immer wieder angesehen haben.

Als diese das Dampfbad verließen und duschen gingen, soll er ihnen gefolgt sein und sich abermals unsittlich verhalten haben. Daraufhin hätten sich die Frauen an Mitarbeiter des Bads gewandt, schreibt ein Polizeisprecher. Die Angestellten hätten den 50-Jährigen bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten.

Der Tatverdächtige sei zunächst zur Dienststelle gebracht und erkennungsdienstlich behandelt worden. Außerdem habe er eine DNA-Probe abgeben müssen. Die weiteren Ermittlungen führt das Kriminalkommissariat in Mannheim. Es steht der Verdacht exhibitionistischer Handlungen im Raum, teilt die Polizei mit.

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Das Freizeitbad reagierte am Montag mit einer Stellungnahme. Demnach hatte der 50-jährige Tatverdächtige gegen 20.45 Uhr an sich herumgespielt, während einer Honiganwendung. "Bemerkenswert ist, dass der Vorfall sich zugetragen haben soll, während eine Angestellte im Dampfbad war - doch im Rücken hat niemand Augen. Wie in fast allen anderen Fällen, passieren solche Vorfälle unvorhersehbar und in diesem Fall besonders dreist. Meist dauern die Vorfälle nur wenige Sekunden an", heißt es in der Stellungnahme. Die beiden Besucherinnen hätten zunächst die Angestellte eingeschaltet. Diese wiederum habe sich an die Schichtleitung gewandt.

Daraufhin sei umgehend die Polizei informiert worden: "Zwei Mitarbeiter konnten den Tatverdächtigen identifizieren und haben diesen bis zum Eintreffen der Polizei um 21.10 Uhr in den Bademeisterräumlichkeiten gesichert."

Die unmittelbar betroffenen Frauen hätten Strafanzeige erstattet: "Gegenüber einem Mitarbeiter räumte der Tatverdächtige seine exhibitionistische Handlung ein. Der Mitarbeiter ist als Zeuge notiert worden."

Laut Miramar-Geschäftsführer Marcus Steinhart bleibt das Miramar bei seiner Null-Toleranz-Haltung. "Solche Vorfälle sind noch nie geduldet worden und werden das heute und in Zukunft auch nicht. Jeder Fall kommt zur Anzeige. Wie bei vergangenen Vorfällen auch, haben unsere Mitarbeiter besonnen reagiert, die Polizei informiert und den Tatverdächtigen einer möglichen Strafverfolgung zugeführt. Weiter wurde ein unbegrenztes Hausverbot ausgesprochen und ein Verwarnungsgeld in Höhe von 200 Euro eingezogen."

Rechnet man den jüngsten Vorfall mit ein, sind seit Anfang des Vorjahres bereits 28 mutmaßliche Sexualstraftaten angezeigt worden, die sich allesamt im Miramar ereignet haben sollen.

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