Möglichst viele Pendler sollen profitieren
Wann der Radschnellweg Rhein-Neckar kommt, steht allerdings noch nicht fest - Ladenburg ist direkt angebunden

Ein Radfahrer ist auf einem Radschnellweg in Göttingen unterwegs. Eine solche Strecke soll auch in der hiesigen Region entstehen. Foto: dpa
Von Stefan Zeeh
Rhein-Neckar. Radschnellwege, auf denen Pendler zügig und sicher vom Wohn- zum Arbeitsort gelangen, gehören zum Mobilitätskonzept der Zukunft. Um diese Art der Fortbewegung zu fördern, hat die baden-württembergische Landesregierung die drei Radschnellverbindungen Heidelberg-Mannheim, Heilbronn-Neckarsulm-Bad Wimpfen und Esslingen-Stuttgart als Leuchtturmprojekte ausgewählt.
Der Vorteil dabei ist, dass das Land die Bau- und Unterhaltungskosten dieser Wege trägt. Ein Umstand, den Landrat Stefan Dallinger bei der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Verkehr und Wirtschaft besonders hervorhob. Entstehen doch so für den Rhein-Neckar-Kreis keinerlei Kosten für den Radschnellweg "Rhein-Neckar", der von Mannheim aus auf rheinland-pfälzischer Seite über Ludwigshafen bis Schifferstadt weitergeführt werden soll.
"Es handelt sich um eine Pilotstrecke", erläuterte der Landrat. Dafür musste der Kreis allerdings etwas Geld in die Hand nehmen - genauer gesagt 6000 Euro, um eine Machbarkeitsstudie zu finanzieren. Dieses Papier liegt seit Anfang des Jahres vor und zeigt drei Varianten einer möglichen Verbindung zwischen Mannheim und Heidelberg auf.
Zwei Varianten verlaufen südlich, die dritte nördlich des Neckars. "Die von den Kommunen favorisierte Variante ist die nördlich des Neckars", stellte Klemens Gröger vom Verband Region Rhein-Neckar die Ergebnisse der Studie vor. Bei diesem Streckenverlauf werden von der Kurpfalzbrücke in Mannheim bis zum Neuenheimer Feld in Heidelberg die Gemeinden Ilvesheim und Ladenburg direkt an den Radschnellweg angebunden. Ausschlaggebend für die Wahl dieser Variante war, dass damit möglichst viele potenzielle Pendler erreicht werden und entlang des Weges sich große Arbeitgeber, Schulen und Hochschulen befinden.
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Ganz billig ist der insgesamt 36,6 Kilometer lange Radschnellweg von Heidelberg bis Schifferstadt jedoch nicht zu haben. Man rechnet mit Kosten zwischen 300.000 und einer Million Euro pro Kilometer. Für den Radschnellweg "Rhein-Neckar" seien jedoch eher Kosten um die 300.000 Euro pro Kilometer anzusetzen, so Gröger, da auf vorhandene Infrastruktur zurückgegriffen werden könne und größere Bauwerke, wie etwa Brücken, nicht zu errichten seien. Die Gesamtkosten belaufen sich damit aber immer noch auf fast zwölf Millionen Euro. Das sei im Vergleich zum Bau einer Landstraße aber günstig, befand Gröger, da diese durchschnittlich 3,2 Millionen Euro pro Kilometer koste. Die Fertigstellung des Schnellwegs "Rhein-Neckar" wird noch einige Zeit auf sich warten lassen. Zunächst muss das Regierungspräsidium Karlsruhe zusammen mit den Kommunen mit den Planungen beginnen. Dafür sei noch kein Termin vom Regierungspräsidium genannt worden.



