Mannheim

Zeughaus Mannheim schließt bis 2027 für umfassende Sanierung

Wegen aufwändiger Fensterrestaurierung schließt das Museum ab dem kommenden Montag bis zum Herbst 2027. Ein Teil der Ausstellungen bleibt jedoch zugänglich.

22.07.2025 UPDATE: 22.07.2025 20:45 Uhr 2 Minuten, 7 Sekunden
Museum Zeughaus in Mannheim zwei Jahre geschlossen
Das Museum Zeughaus in Mannheim wird für zwei Jahre geschlossen, weil alle Fenster restauriert werden müssen.

Mannheim. (RNZ) Das Zeughaus gehört zu den bedeutendsten Baudenkmälern Mannheims und beherbergt Exponate aus den Sammlungen der Reiss-Engelhorn-Museen. Wegen aufwändiger Sanierungsarbeiten ist der Prachtbau nur noch bis Sonntag, 27. Juli, für das Publikum geöffnet, danach schließt er seine Tore bis voraussichtlich Herbst 2027.

In dieser Zeit werden sämtliche Fenster restauriert und gewartet. Insgesamt handelt es sich um 178 Holzfenster auf fünf Stockwerken. Davon stammen 89 Fenster aus den 1950er-Jahren und stehen ebenso wie das Zeughaus selbst unter Denkmalschutz.

Die übrigen Fenster wurden im Rahmen einer Generalsanierung im Jahr 2005 eingebaut. Da von innen keine vollständige Zugänglichkeit möglich ist, konnten die Fenster seit 20 Jahren nicht rundherum gewartet und gepflegt werden. "Die Jahrzehnte haben Spuren an den Fenstern hinterlassen.

Die Flügel sind teils verzogen, es gibt vermehrt lose Scheiben, und die Verrottung schreitet voran", heißt es in einer Mitteilung des Museums. "In die Zwischenräume können Feuchtigkeit und Ungeziefer eindringen." Um die Sicherheit zu gewährleisten und das Kulturdenkmal Zeughaus zu erhalten, sei die Sanierung unabdingbar.

Aufgrund der Vorgaben des Landesdenkmalamts müssen die Fenster erhalten bleiben und dürfen nicht ausgetauscht werden. Die Restaurierung kann allerdings nicht im laufenden Betrieb erfolgen.

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Um an die Fenster zu gelangen, müssen die Ausstellungsräume Stockwerk für Stockwerk geleert und die kostbaren Exponate sicher verwahrt werden. Um die Zugänglichkeit und die Wartung in Zukunft zu gewährleisten, werden nach der Restaurierung flexible Schiebeelemente eingebaut.

Die für die Sanierung veranschlagten Kosten belaufen sich auf 1,2 Millionen Euro. Es ist gelungen, eine Bundesförderung in Höhe von 252.000 Euro einzuwerben.

Die Aufnahme im Denkmalschutz-Sonderprogramm unterstreicht noch einmal die Bedeutung des Zeughauses für das nationale kulturelle Erbe. Der Hauptausschuss des Gemeinderats hatte im April die übrigen Mittel in Höhe von 948.000 Euro bewilligt und die Umsetzung der Maßnahme beschlossen.

Das Zeughaus diente ursprünglich als kurfürstliches Waffenarsenal. Es zählt heute zu den bedeutendsten Bauwerken des Frühklassizismus in Deutschland. Erbaut wurde es 1777/1778 nach Plänen von Peter Anton von Verschaffelt in der Regierungszeit von Kurfürst Carl Theodor.

Seit dem frühen 20. Jahrhundert wird der Bau museal genutzt. Neben Flächen für wechselnde Sonderausstellungen sind dort ausgewählte Stücke aus den kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen der Reiss-Engelhorn-Museen zu bewundern – von der Antike über Kunstschätze aus der Kurfürstenzeit, sakrale Kostbarkeiten und welche aus der Theatergeschichte bis hin zur Mannheimer Stadtgeschichte um 1900.

Diese Sammlungspräsentationen sind ebenso wie der Zeitreise-Teil der großen Sonderausstellung "Essen und Trinken" nur noch bis Sonntag im Museum Zeughaus zu sehen.

Es gibt lediglich zwei Ausnahmen: Die Ausstellung "Glanz der Antike" im Kellergewölbe kann an bestimmten Tagen im Rahmen von gebuchten Gruppenführungen auch während der Schließzeit besucht werden. Außerdem sind Anmietungen des Foyers und des Veranstaltungssaals im Erdgeschoss des Zeughauses weiterhin möglich.

Zum Ende der Sonderausstellung "Essen und Trinken" steht am Donnerstag, 24. Juli, eine Spezial-Führung durch den Körperreise-Teil auf dem Programm. Die Führung um 17.30 Uhr übernimmt Dr. Felix Gruner. Er ist Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie, Endokrinologie und Diabetologie.

Der Experte erläutert aus seiner Perspektive die Wunder unseres Körpers und gibt interessante Einblicke in die Funktionsweise unseres Verdauungssystems. Bei einem anschließenden Umtrunk haben die Teilnehmenden Gelegenheit, mit Gruner ins Gespräch zu kommen. Treffpunkt ist an der Kasse im Museum Weltkulturen im Quadrat D 5. Die Teilnahmegebühr beträgt 24 Euro.

Info: Tickets sind online unter https://shop.rem-mannheim.de oder an der Museumskasse erhältlich.